Bei mir ändert sich dieses Jahr auch irgendwie alles, und ich kann gar nicht sagen, wie es mir damit geht. Immer irgendwie zwischen Ok und nicht so OK.
Meine Firma hats voll erwischt, mit Corona fielen die Umsätze auf 10% des Vorjahresniveaus. Daraufhin sind 60% der Angestellten komplett in Kurzarbeit geschickt worden, ich gehöre zu dem Rumpfteam, was mit 40% Arbeitszeit versucht den Laden am Leben zu halten. OK, das mit 40% klappt auch nicht immer... Da traf es sich gut, dass wir just in dem Moment entschieden hatten, Hannah zur Verfügung zu stellen. Wir haben 2 Jahre versucht, ihr Fahrtrauma zu korrigieren oder zu überwinden, aber irgendwann muss man auch einsehen, dass es nichts wird, wenn sich so überhaupt nichts bessert, und das Pony vor dem Wagen gestresst ist wie am 1. Tag. Somit ist sie momentan bei voller Kostenübernahme bei einer Familie. Die Kinder tüddeln und flechten das Langhaar in alle erdenklichen Pferdefrisuren, und die Mutter reitet ein bisschen. Alle sind glücklich, und das Pony tiefenentspannt. Mit Kaufoption. Ist vielleicht langfristig die beste Lösung.
Ich reite und fahre seither nur ganz sporadisch. Den Fast-Rentner, den ich die letzten Monate 1-2 x die Woche bewegt habe hats jetzt mit einem Halswirbelsäulenbefund lahmgelegt, man muss erstmal schauen, ob das wieder was wird. Der ging aber eh schon nur noch geradeaus zu reiten oder fahren. Nun habe ich gerade gar nichts mehr, habe aber auch davor schon gemerkt, dass es mir nicht die helle Freude bereitet, etwas mit anderer Leute Pferden zu veranstalten. Ich brauche einfach MEINEN Partner. Es zieht mich ganz schön runter, dass das momentan nicht geht. Aufgrund der Lage in meinem Job wollen wir eigentlich lieber erstmal abwarten, ob die Firma wirklich überlebt, bevor wir uns wieder auf die Suche machen. Ich denke nciht, dass Hannah zurückkommt, denn ich möchte ja auch mal wieder fahren.
Mein Mann hat einen Ponyzweispänner zur Verfügung und ist gut ausgelastet. Ich habe nicht mal Turniere zu bauen, weil bei uns im Verband alles abgesagt wurde, und Frust ohne Ende. Klar kann ich mir auf die Fahnen schreiben, dass es mir in 2 Jahren gelungen ist, Hannah soweit zu korrigieren, dass sie von einer reiterlich eher unbeleckten Familie problemlos zu bedienen ist. Aber für mich habe ich davon auch nix. Meine Nachmittage im Home Office (seit Mitte März) enden oft genug vor dem TV, und ich werde immer lethargischer. Sport mache ich 3 x die Woche gleich morgens, weil ich genau weiß, dass ich mich nachmittags nicht mehr motiviert bekomme. Eine Scheißsituation

Zumindest kann ich für mich festhalten, dass ich nicht langfristig ohne eigenes Pferd leben möchte.