TinyTin hat geschrieben:
Meine Geduld ist am Ende. Das Pferd steht sich selber im Weg und ich habe die Nase voll.
Wir ihr wisst habe ich ja vor kurzen (5 Monate) einen Sonderfall günstig "gerettet". Es stellten sich einige Sachen raus, die vorher verschwiegen wurden aber so ist es im Pferdekauf eben (ehrlich gibt es nur selten). Kommen wir mal auf den Punkt. Das Pferd kam, es bekam ein bisschen Auszeit um normal zu werden (hat im Umgang geklappt) aber beim Reiten

Ich wurde krank er hat den Sommer auf der Weide verbracht. Dann habe ich mich drauf gesetzt paar Runden Schritt (meiner Herzsache) und zusätzlich eine sattelfeste RB gesucht. Die wirklich gut mit seinem Macken zu recht kommt und im auch nichts durchlässt. Er steigt allerdings nicht 2-3 mal in 3 Monaten wie suggeriert sondern in der Std und das wirklich Kerzengrade und echt gefährlich. Meine RB findet es nicht schlimm, zeigt ihm klar mit mir nicht also gibt auch Ärger danach und sie lag auch schon im Dreck. Theoretisch müsste ich ihr Geld zahlen weil sie das schon sehr gut macht (behaupte besser als manch ängstlicher Bereiter). Dafür kann sie allerdings so nicht viel also ist es Win/win Situation (das am Rande erwähnt). Wir versuchen es mit Rumziehen etc zu vermeiden das er hoch geht hat auch geklappt zu mindestens, wenn man als Reiter schnell genug ist. Es ist nicht mein erster Steiger aber so langsam, frag ich mich schon was tu ich hier eigentlich jeden Tag dieses Risiko eingehen oder eben auch die RB dem Risiko aussetzen. Läuft er dann ist er wie ein Lämmchen und läuft gutes L-Niveau (Außengalopp, Schultervor und vieles mehr) mit sehr netter Bewegung wobei das alles im Rahmen gehalten wird vom Reiten. Mit der RB Schritt/Trab/Galopp Zirkel/Übergänge, das war es dann auch. Viele Sachen sind einfach auch aufgefallen weil eine falsche Hilfe gegeben wurde seitens RB. Es gibt keinen wirklichen Auslöser mal macht er es bei antraben, dann kurz nach Aufsteigen oder nach der Schrittpause oder zwischen drin. Medizinisch wurde auch gescheckt da ist nichts was das auslösen könnte. Ich selber bin noch nicht Fit genug um mich jeden Tag mit ihm auseinander zu setzen - ärgert mich auch.
Ich stelle mir die Frage was soll ich machen? Ist es das Risikowert sich weiter durchzubeißen oder doch lieber eintauschen/verkaufen. Oder gibt es noch den ultimativen Tipp?
Sorry, aber wenn ich ein Problempferd "günstig" übernehme, dann kann ich nicht nach 5 Monaten überlegen, das Pferd zu töten, nur weil es sich nicht so verbessert hat, wie ich das gehofft habe. Ich übernehme doch die Verantwortung für ein Pferde, wenn ich es kaufe. Und gerade dann, wenn ich weiß, dass das Pferd ein Problempferd ist, überlege ich mir das doch vorher.
Jetzt zu hoffen, dass die RB das Pferd übernimmt, damit man die Probleme los, ist finde ich geradezu lachhaft. Klar sind Steiger blöd zu handeln und gefährlich, aber wenn ich so ein Pferd übernehme, muss ich mir doch auch Gedanken darüber machen, was ich mache, wenn ich das Steigen nicht in den Griff bekomme. Und sorry, dass beim Verkauf nicht die ganze Wahrheit erzählt wurde, ist ja nun auch nicht gerade verwunderlich.
Davon abgesehen: Ich habe vor Jahren auch einen Steiger übernommen. Dieses Pferd hatte früher (lange vor meiner Zeit) gelernt, dass er mit dem Steigen durchkommt. Der hat das total kontrolliert gemacht und gezielt eingesetzt, wenn er etwas nicht wollte. Ein Beispiel: Ich wollte in die Reithalle, Pferd steigt entweder schon auf dem Weg dorthin oder eben am Eingang so lange, bis ich es sein lasse. Bin ich dann mit ihm ins Gelände, war alles super. Das war kein Spaß, dieses Verhalten zu kontrollieren und sich durchzusetzen. Prügel haben nichts gebracht. Selbst ein "Profi", der das Pferd gezielt umschmeißen wollte, hat kläglich versagt. Trotzdem habe ich dieses Pferd hinbekommen und einen Weg gefunden, wie wir zusammen glücklich werden konnten. Nur hat das Jahre gedauert und nicht nur 5 Monate. Seine Passion war übrigens dann Lehrpferd für Kinder zu werden. Da lief er wie ein Glöckchen, hatte Spaß daran und hat auf die Kinder wirklich aufgepasst. Niemals ist er auch nur Ansatzweise gestiegen, wenn ein Kind auf ihm saß.
Und ganz ehrlich: Hätte ich das nicht hinbekommen und nie eine Lösung gefunden, wie ich mit diesem Pferd zurechtgekommen wäre, hätte ich ihn auf die Weide gestellt und durchgefüttert bis zu seinem Tod. Denn wenn ich so ein Problempferd übernehme und es retten will, dann muss ich das auch durchziehen und nicht nach 5 Monaten schon entnervt sein.
Snoeffi