Diva, ich verstehe Deine Argumentation im Bezug auf den Sprung ehrlich gesagt nicht so ganz. Besonders wenn ich über Semi-Anfänger spreche, bei denen das ein Hüpfer von max 80 cm ist. Überm Sprung geht die Hand vor und basta. Ich versuch in der Flugkurve doch nicht irgendwas mit der Hand zu machen, ergo steht der Zügel nicht an und der Tiedemann hätte keine Wirkung

Ich bin kein begnadeter Springreiter, in der Dressur ist meine Hand lang nicht so sitzunabhängig, wie man es sich wünschen würde und ich bin ein echter Bewegungs-Legastheniker, kann aber trotzdem von mir sagen, dass ich über kleineren Sprüngen noch nie so in Wohnungsnot kam, dass ich mich am Zügel festgehalten bzw. mit der Hand hängen geblieben bin. Ich mach da eher mal den Fehler zu viel nachzugeben bzw. weg zu schmeißen als umgekehrt. Ein Tiedemann wäre bei mir also am Sprung einfach ohne Wirkung. Der einzige Moment in dem es für das Pferd da mal blöd wird, ist wenn mans total vermetert, sich der Gaulinger heillos überspringt und / oder ich einen Abgang mache und den Zügel nicht los lasse dabei - das ist dann aber Hilfszügel hin oder her eh doof wenn 60 Kilo am Maul hängen und kann in der Dressur theoretisch auch passieren- wenn das Pferd in der Bahn unerwartet nen Satz zur Seite macht gibt's vielleicht auch mal nen ungewollten Ruck am Maul

Und nein, ich habe zum Springen noch nie einen Tiedemann, Schlaufzügel oder ähnliches benutzt und auch seit min 10 Jahren nicht mal mehr ein Martingal drauf und möchte Hilfszügel zum springen auch nicht propagieren.
Und nicht falsch verstehen, ich bin bei Euch, dass pauschaler Hilfszügeleinsatz einfach murks ist und man sich überlegen sollte ob und warum es sinnvoll ist genau diesen Hilfszügel zu nehmen. Ich selber habe seit Jahren nicht mehr gewollt mit Hilfszügeln geritten oder longiert, aber ich möchte Hilfszügel auch nicht pauschal verteufeln. Und ich persönlich fühle mich mit festen Hilfszügeln oder auch Dreieckern überhaupt nicht wohl oben drauf, weil ich das Pferd nur in nem sehr begrenzten Rahmen nach vorne rauskauen lassen kann und bei wegrutschen mit der Hinterhand die Möglichkeit sich durch Kopf hochnehmen auszubalancieren schon deutlich eingeschränkt ist- das einzige mal in meinem Leben, dass ich mich mit Pferd überschlagen hab, war als ein Dreiecker drauf war. Den Tiedemann hingegen merk ich wenn er nicht zu eng verschnallt ist als Reiter überhaupt nicht. Im Endeffekt ist das doch die alte Leier: Ein Anfänger sollte das Ding am besten nicht benutzen, aber ein Fortgeschrittener braucht es nicht mehr
