Das mit dem Springen habe ich ja schon ewig abgehakt. War da eh nie der Held, weil ich es nie wirklich gelernt habe. Ich glaube meine erster Springstunde hatte ich im Lehrgang vorm Reitabzeichen mit Anfang 20, weitere auch immer nur auf Lehrgängen. In jungen Jahren fand ich es natürlich schon cool mit einem 1,38er Pony über 1,20er Hindernisse zu hüpfen, aber ich habe halt nie an einem Stall gestanden wo es genug Hindernismaterial für einen ordentlichen Parcours gab. Also gab es Einzelsprünge und Baumstämme im Wald.
Im Trainerkurs hatte ich mal so ein "Körpererlebnis". Da mein Schulpferd fürs Springen zwei Tage vor der Prüfung ein Hufgeschwür hatte bekam ich ein anderes. Kein Selbstläufer, was ich leider bei anderen Reitern schon gesehen hatte (es hatte seine Gründe dass sie noch nicht "vergeben" war), was mir ein sehr ungutes Gefühl gab. Am Tag vor der Prüfung sollte ich einmal den Parcours springen, damit ich das Pferd wenigsten oberflächlich kenne. Ich bin alleine abgeritten und habe locker-flockig ein paar kleine Kreuze und Cavalettis genommen. Lief super, ich fühlte mich auf dem Pferd richtig wohl. Dann kam der Lehrgangsleiter und ich wusste, es wird ernst. Und das Pferd stand. Ich habe innerlich so dicht gemacht, dass die sensible Stute keinen einzigen Schritt mit mir mehr gemacht hat, obwohl ich getrieben habe etc. Wir standen einfach mitten in der Halle. Diese Blockade durchbrach der Trainer SEHR lautstark - in dem Moment war das der richtige Ton, weil es ja keinen wirklichen Grund gab dichtzumachen (Unfall o.Ä.).
Danach bin ich dann mit meinem Hafi einmal in der Woche zur Springstunde zum Nachbarstall, bekam endlich etwas Routine, habe aber auch einige Stürze gesehen.
Habe den Hafi dann mit zur Meisterprüfung genommen, nicht wissend dass das in Bayern ("Caprilli"prüfung mit L-Hindernissen) ne ganz andere Hausnummer ist als im Rheinland (L-Dressur). Aber okay, dass er das kann wusste ich ja. Dann bin ich - wieder zwei Tage vor der Prüfung - runtergefallen. Danke an den damaligen Chef in München, dessen dämlicher Tat ich das zu verdanken hatte

. Zum Glück nur hübsch grün und blau, aber nichts kaputt. Prüfung ging also und war auch gut. Für mich war absolut klar, dass das meine allerletzte Prüfung sein würde in der ich diese Höhe würde springen müssen, es gab einfach keine Prüfung mehr die ich hätte machen können, ich hatte alle durch

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Dass mein Können im Springen niemals für den Trainer A reichen würde war mir sonnenklar, daher stand der nie zur Diskussion. Aber irgendwie hatte ich zum ersten Mal Spaß am Springen. Kurz darauf war bei uns Vereinsturnier und ich habe die popelige E-Springen genannt. Kann ja so schwer nicht sein. Aber auch da sah der Körper das anders. Der sagte "ey, wir MÜSSEN das nicht machen, also mache ich es nicht" und mein Pony, das noch nie grundlos geparkt hatte fing auf einmal damit an. Damit war das Kapitel Springen dann für mich geschlossen. Ich habe einfach keinen Grund gefunden, mich und das Pony durch was durch zu"quälen" was ich weder brauche noch wirklich will