Meine ist leider auch so ein Kandidat. Raufgehen war bei ihr übrigens nie das Problem, sondern stehen bleiben. Sobald sie dachte, es macht jetzt gleich wer zu, schoss die in einem affenzahn rückwärts, stieg dabei wenn es sein muss auch noch und reagiert auf NICHTS mehr. Dieses vielgepriesene schrittweise und schneller sein als das Pferd sagte sich sehr einfach. Wenn Du aber auch mit langsam und schrittweise immer nur soweit kommst, dass das Pferd noch mit einem Huf auf der klappe steht und beim nächsten Minischritt binnen Millisekunden gleich rückwärts schießt, ist es sehr schwer schneller zu sein als sie.
Ich selber hatte eben auch irgendwann echt schiss, dass die sich was tut beim üben. Und habe dann einen Verladetrainer kommen lassen. Der große aha Effekt: das Pferd kann auch im Rückwärts rasen seine Füße sortieren. Also gar nicht so weit weg lassen und jedes mal wieder grade richten wollen vorm Hänger (denn genau dabei wurde meine erst so richtig wuschig) sondern im Zweifel seitlich über die klappe hochsteigen lassen und in Ruhe da weitermachen wo man war.
Der eher zufällige Aha Effekt bei meiner war dann: Das Tier hat vermutlich einfach ein ziemliches Platz-Problem in dem engen Kasten (durch enge, aber nach vorne und oben offene Gassen, im Untersuchungsstand in der Klinik etc hat die gar kein Problem. Hänger mit offenem Frontausstieg oder Panoramafenster gehen auch tendenziell besser als eher dunkel und geschlossen). Wenn ich selber nicht vor ihr hochgehe, sondern beide Stangen aufmache und quasi neben ihr hochgehe fluppt es plötzlich. Früher hat sie sich`s insbesondere immer dann anders überlegt und ist wieder rückwärts geschossen, wenn ich vorne grade unter der Stange durchgekrabbelt bin. Und da das Tier recht lang ist steht die, wenn ich vor ihr im hänger stehe, tendenziell auch mit der Nase an meinem Bauch. So weit vor wollte sie dann nie. Da meinte der Trainer dann: Im Alltag bringst Du ihr bei, dass sie zu dir einen gewissen Sicherheitsabstand hält und hier soll sie auf Dich drauf laufen, das ist nicht logisch. Stimmt irgendwie
2 mal Verladetrainer, jeweils etwa 1 h und danach konnte ich selber weitermachen. Ich brauchte in der festgefahreren Situation einfach nen Impuls.
Heute geht sie recht sicher rauf, ich habe sie in max 2 Minuten verladen. Bis heute ist allerdings immer noch die Tendenz da, es sich anders zu überlegen wenn man nicht gleich zu macht. Sobald die Stange nach dem Fahren aufgeht, will sie einfach nur raus. Manchmal kann man das etwas eindämmen und sie in Teilschritten bewusst rückwärts schicken, oft genug geht sie aber los sobald die Stange auf einer Seite ausgehängt ist. Da hat man 0 Zeit mehr sie bewusst und kontrolliert zurück zu schicken. Sie steht auf dem Hänger halt unter enormem Stress. Sie zittert ab dem Moment wo sie ganz drin ist (auch solange noch alles offen ist), ist schon nach 10 Minuten fahren tratschnass geschwitzt, nimmt keinerlei Futter da oben etc. Einziger Vorteil: Dadurch, dass die sich komplett spannt wie ne Feder beim Fahren, steht die so ruhig und bewegungsarm als hätte man nix hinten drin
Das wurde leider auch mit regelmäßigem üben in Ruhe (üben auch ganz oft ohne Stange reinmachen) nicht besser. Ich hab mich damit abgefunden dass sie es -ähnlich wie die Führmaschine- einfach kacke und mega gruselig findet. Sie geht aus Gehorsam drauf, wird aber immer das mega große P in den Augen haben dabei.
Da ich sie selten fahre (eigentlich nur im Notfall), kann ich wie Diva damit leben. Ich schicke sie in der Turniersaison 2-3 mal auf den Hänger damit es noch sitzt (ist ja praktisch wenn Miteinsteller ihr Gespann eh grad da stehen haben - ich helf dann beim saubermachen und darf dafür kurz damit üben) und fahre manchmal auch ne Runde um den Block. Einfach damit Hänger nicht immer automatisch Klinik heißt...