Ententeich

ich find ja, die Unterrichtsbeschreibung klingt absolut gruselig, ist halt die Frage, ob es nur die Essenz aus dem ist, was Dir eben komisch vorkommt, oder ob Ihr wirklich eine ganze Reitstunde lang über Tempo durch die Bahn heizt.
Nicht nachgeben ist das eine, das mag durchaus auch mal angemessen sein, einen Kopf dauerhaft in Position zwingen, kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
Generell sei nur gesagt, ein Pferd über Tempo zu reiten und dann noch mit der Hand zwangsbeizuzäumen ist sowieso nicht das Gelbe vom Ei, wenn auch gern geübte Praxis, mit einem Pferd Typ Schwarzwälder macht man damit noch dazu so richtig was kaputt.

Was gar nicht geht, ist Unpünktlichkeit, erst recht dauernde Unpünktlichkeit, erst recht zu spät sein von 30 minuten. Als fahrender Reitlehrer muss man Puffer planen, weil es kann immer mal was sein, sei es mit der vorherigen Unterrichtsstunde, sei es wegen dem Straßenverkehrt, aber da ruft man an oder schickt message mit ca. Ankunft, und vor allen Dingen ist sowas nicht jedesmal. Absolutes Unding.

Ich finde es interessant dass ihr euch so an der Unpünktlichkeit stört. Mein Reitlehrer ist fast immer unpünktlich - ich kenne ihn seit über 25 Jahren und das war schon immer so. Darauf bin ich eingestellt, dass hat keinen Einfluss auf die Qualität seines Unterrichts und wenn es mal notwendig ist, dann teile ich ihm mit dass es wichtig ist, dass wir pünktlich anfangen und dann klappt das auch. Was natürlich gar nicht geht, ist die Unterrichtszeit dann um die Verspätung zu reduzieren. Aber ob ich 15 Minuten länger Schritt reite ist mir egal und alle nachfolgenden Reiter kriegen ja dann mit wie viel Verspätung ist.

Grundsätzlich halte ich Unterricht der einem falsch vorkommt auch für falsch. Für andere mag das richtig sein und ein guter Weg, aber wenn man selbst das Gefühl hat, dass das so nicht passt sollte man auf sein Gefühl hören.

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Natürlich hat Pünktlichkeit nichts mit der Qualität des Unterrichts zu tun. Aber durchaus etwas mit gegenseitigem Respekt und Benehmen. Niemand stört sich an ein paar Minuten, die man eben länger Schritt reitet. Aber alles, was über 10 min hinausgeht, finde ich völlig inakzeptabel. Vor allem, wenn das ständig vorkommt. Dauerhafte Unpünktlichkeit wäre für mich ein absolutes K.O. Kriterium, eben weil ich meine Termine relativ eng tackte und mich auf die Uhrzeiten, die vereinbart sind, einstelle.

Aber ich glaube, dass das auch eine Mentalitätssache ist und es wundert mich nicht, dass Diva da viel lockerer mit umgehen kann als ich. Das meine ich überhaupt nicht negativ, aber ich bin eben ein Pünktlichkeitsfanatiker.

Snoeffi

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"Willkommen im Leben"

Ich habe es nicht negativ aufgefasst.

Und ich kann auch verstehen, dass es Menschen gibt denen Pünktlichkeit extrem wichtig ist und die das nicht akzeptabel finden. Ich fand es nur interessant dass es hier (für mich gefühlt) so viele gab, die geschrieben haben "Unpünktlichkeit geht gar nicht, völliges Nogo"

Eine der Reitlehrerinnen bei mir am Stall vergisst immer wieder ausgemachte Reitstunden. Die meisten arrangieren sich da so, dass sie ihr vorher nochmal eine Nachricht schicken und nachfragen ob es klar geht. Bei mir hat sie das genau einmal gemacht und ab dann bin ich bei ihr nicht mehr geritten - allerdings war ich mit ihrem Unterricht auch nur so mittel zufrieden. Wenn ich sie grandios gefunden hätte, hätte ich mich vermutlich arrangiertö

Ich finde mal 10 Minuten, damit kann man leben, aber regelmäßig 30 Minuten fände ich auch doof. Meine Dressur-RL schreibt ne SMS, wenn sie mehr als 5 Min zu spät kommt. Da ich eh mindestens 20 Minuten Schritt reite vor der Stunde, fände ich es schon nervig das nochmal um 30 Minuten zu verlängern, vorallem im Winter.
Bei uns käme außerdem noch dazu, dass es evtl. Nachfolgestunden bei anderen Trainern gibt und die Rgel gilt nur ein RL in der Halle, d.h. man müsste dann ggf. frühr aufhören, wenn der nächste Trainer schon da ist.

Bei meinem Spring-RL ist ein bisschen zu spät die norm, da ich dort aber selbständig in allen Gangarten abreite finde ich es nicht so schlimm.

Beim Bereiter ist pünktlichkeit auch so ein Thema, aber da machen wir eine Uhrzeit aus zu der ich dort sein soll, da ist er dann meist noch nicht da oder anderweitig beschäftigt, aber bis ich dann Pferd gerichtet habe und schon mal 15 Minuten Schritt geführt ist er dann auch soweit.

Ich finde es schon wichtig, daß der RL annähernd pünktlich ist. Sicherlich stören mich 5 bis 10 min auch nicht, aber 30 min geht nicht. Ich löse meine Pferde schon vor Beginn der Stunde (30 min U), wenn der RL dann noch 30 min zu spät kommt und Unterricht geben will, wäre mein Pferd schon 1 Std in Bewegung. Dann haben weder Pferd noch ich Lust.

Wegstellen zwischendurch geht nicht, da ich zum U hinfahre oder hinreite. Ich kann dann nicht mit dem Pferd im der Halle warten und in fremden Ställen will ich mich auch nicht aufhalten.

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"Geh Deinen Weg und laß die Leute reden"

Ich plane meine Reitstunde i.d.R. auch so, dass ich passend abgeritten habe.

10 min nochmal Schritt würde mich da auch nicht so stören, auch nicht wenn es ausnahmsweise mal später wird oder einmal "höherer Gewalt" geschuldet ist; auch nicht wenn ich grundsätzlich immer mit Verspätung rechnen kann, das ist ja dann auch wieder planbar, aber beim wiederholten Male würde ich meine Reiteinheit dann eben alleine fortsetzen und die Stunde fällt unentgeltlich aus.

Und wenn der Unterricht ansich nicht für mich stimmt, dann wäre mir ohnehin das Geld dafür zu schade.

Danke Snoeffi, so sehe ich das auch. Für mich ist Pünktlichkeit einfach eine Frage des Respekts

Für mich wäre die extreme Unpünklichkeit auch ein NoGo. „Grundsätzlich 30 Minuten später“ geht gar nicht. Es sei denn, ich kann mich da 100%ig drauf verlassen und auch grundsätzlich ne halbe Stunde später kommen und es passt dann wieder . Pünktlichkeit ist mir im Privatleben schon wichtig, warum soll ich das als zahlender Kunde dann nicht auch erwarten . Würde bei uns eh nicht gehen, wir haben am Stall mehrere RL, die Reitstunden sind oft direkt hintereinander geplant und wenn die die nach mir dran sind den Platz exklusiv „gebucht“ haben würd ich dann in die Röhre gucken..

Aber auch alles andere was,du beschreibst klingt von außen betrachtet nicht so prickelnd. Erinnert mich an weit zurückliegende Zeiten mit meiner RB (süddeutsches Kaltblut) mit der ich vom RL anfangs auch sehr gescheucht wurde, weil sie einfach nicht den schwungvollen Trab hatte den er von den WB und Reitponys kannte und aus seiner Sicht immer „schlurfte“, egal wie flott sie trabte. Er hat sich aber nachdem wir drüber gesprochen haben tatsächlich etwas zurückgenommen und mich mehr an Seitengängen etc. arbeiten lassen. Die Idee da ein Gespräch zu führen finde ich daher sehr gut.

Also ich finde Unpünktlichkeit auch ein No-Go.
Ich bin oft recht getaktet an meinem Tag und bin stets pünktlich und das erwarte ich von anderen aber auch.
Für mich ist es halt blöd, weil ich hab weder davor dann Zeit ein Pferd zu reiten noch danach (ich hab ja 4 zu bewegen, und die anderen 3 stehen dann an dem Tag, das ist einfach ungünstig).

Ich habe heute abend Stunde, ich werde berichten.
Ich hab sie ja am Samstag auch reiten sehen, auf meinem kleinen Kalti....
Warten wir es ab....ich berichte.

Vielleicht kann mein Mann auch mal ein Video machen.

Ich bin auch oft unpünktlich, allerdings äußerst selten mehr als 10 Minuten und ich schreibe immer eine Nachricht wenn es später wird. Bei mir ist es einfach so, dass ich wenn ich unterrichte selten auf die uhr schaue. Ich höre dann auf wenn es passt, nicht wenn die Zeit Rum ist. Und oft haben die Reitschüler hinterher noch ne frage oder so. Und zack ist die Zeit überzogen.

Ich fände es viel respektloser nach dem Unterricht sofort zu verschwinden, auch wenn noch fragen sind, als wenn ich 10 Minuten später dran wäre.

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A man is cupping his hand to scoop water from a highland burn.
The game keeper shouts: "Dinnae drink thon waater! It's foo ae coo's keech an' pish!"
The man replies:"My good fellow, I'm English. Could you repeat that in English for me?"
The game keeper replies:"I said; use two hands - you get more that way!"

Ich finde auch die Unpünktlichkeit ist ein absolutes No-Go. Es gibt, Hufschmiede, Tierärzte und Reitlehrer, die sind immer pünktlich, und andere die sind es nie. Man könnte vermuten, es liegt an der Planung . Die pünktlichen melden sich auch zuverlässig, wenn es doch mal später wird, was ja bei allen drei Berufen immer mal passieren kann. Pünktlichkeit und Verbindlichkeit hat für mich auch ganz viel mit Respekt und Wertschätzung zu tun, und das auch unabhängig davon, ob es äußere Bedingungen gibt, die ein pünktliches Erscheinen dringlicher erscheinen lassen (noch mehr Pferde zu reiten, Hallenbelegzeiten, etc)
Fachlich finde ich es ganz ganz schwierig zu beurteilen, wenn man nur eine Seite hört, und weder reiten noch Unterricht gesehen hat.
Ich habe mein erstes eigenes Pferd auch die erste Zeit schlimm untertourig daherschlurfen lassen, und fand alles super . Das Köpfchen war unten, ich konnte ganz toll bequem sitzen und die Reitlehrerin fand das auch schön. Und natürlich konnten wir so auch mit ganz wenig Einwirkung durch irgendwelche Seitengänge schlurfen, und Kringel reiten. Leider war davon aber so rein gar nichts richtig! Und das habe ich erst auf einem Lehrgang erfahren müssen. Da wurden wir nämlich auch "gejagt", das arme Pferd war nass geschwitzt (Winterfell wie ein Shetty ) und konditionell etwas überfordert. Ich habe das aber auf Video gesehen (vorher/nachher), und bin der Reitlehrerin heute noch dankbar, das sie da so konsequent dran gegangen ist, und mein Pferd und mich auf die richtige Bahn gebracht hat. Anfangs war das für mich auch ganz schlimm, weil es sich falsch angefühlt hat, und weil ich einfach anderes reiten gewohnt war, und das gewohnte viel bequemer war, und gefühlt das Pferd "besser" und "zufriedener" lief, und ich besser sitzen konnte, und das Gefühl hatte so auch besser reiten zu können.
Zusammengefasst, ein Video hilft um die ganze Sache zu beurteilen. Oder beurteilen zu lassen. Das eigene Empfinden ist ja doch recht unzuverlässig...

Wo ich aber zustimmen würde, ist der Punkt, das es menschlich irgendwie passen muss. Unterricht muss auch etwas sein auf das ich mich freuen kann und wenn das nicht so ist, sucht man sich jemand anderen.

Ein paar Minuten Verspätung hie und da finde ich nicht tragisch, aber regelmäßig schon eine Ewigkeit auf dem Pferd zu sitzen bevor es wirklich losgeht wäre für mich nicht akzeptabel. Und das Pferd läuft auch nicht besser, wenn man gefühlte Stunden draufhockt.



Ich denke auch, wir hören nur eine Seite, so kann man nicht beurteilen ob der Unterricht förderlich ist oder eine übertriebene Hetze vorliegt. Gibt es denn in dem Stall sonst keinen im richtigen Leben, dessen Urteil Du vertraust, um mal zu hören, wie gut der Unterricht speziell für Dich ist?

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Das Leben ist ein Ponyhof.

Das ist jetzt eben genau die Frage. Was ist richtig und wer bestimmt das?
Wir haben im Stall auch eine relativ große Fraktion die dieses langsame untertourige Reiten mit vielen Seitengängen praktizieren. Ich persönlich finde das furchtbar, aber die Leute sind alle samt super glücklich damit, haben das Gefühl endlich richtig Spaß am reiten zu haben und die Pferde wirken dabei auch nicht unglücklich. Klar, wenn ich das Ziel habe bei FN-Turnieren zu gewinnen, dann ist das definitiv der falsche Weg. Aber wenn die damit viel mehr Spaß haben als damit in meinen Augen richtig reiten zu lernen - wer bin ich um das beurteilen zu wollen?