das war auch mein erster Gedanke, verstehen was man reiten muss, also alle Zutaten zu kennen, diese aufgedröselt reiten und dann zusammensetzen.
Ich bin ja ein großer Freund von kleinschrittig und erstmal alles im Schritt reiten, mein Checkliste für eine Schritttraversale wäre folgende:
- SH im Schritt an der Bande entlang, ohne Bande gerade Linie, auf dem Zirkel
- Travers im Schritt Bande/ohne Bande/Zirkel
- SH / Travers im Schritt in geschmeidigen Verschiebungen auf dem Zirkel und ganze Bahn, bei ganze Bahn den Wechsel von SH auf Travers wahlweise als "schulterheraus = dadurch Kruppeherein", oder als direkt aus dem SH die HH am SH vorbeischieben ins Travers, und von da aus Schulter direkt vorbeischieben ins SH, schöne Vorstufe zu Traversale.
- auch immer schön, weil es Geschicklichkeit von Pferd und Reiter fordert, Quadratvolten mit integrierten Seitengängen.
Bei den ersten Traversalen habe ich neulich ein schönes Bild von einem RL gehört, aus dem SH heraus die Vorhand einfach weiter reinführen, schön mit innerer Zügel hat "Tür offen" und die Hinterhand nur mitnehmen, nicht irgendwie an doll kreuzen denken. Das gibt der Sache Fluß und macht es für den Reiter, der noch lernt, es weniger krampfig.
Für den Sitz finde ich es wichtiges Bild, dem Pferd erlauben zu können, an das innere Bein heranzutreten, also ganz zart "Luft zu machen". Wenn also das innere Bein im drückmodus ist, um irgendwie die Schulter unter Kontrolle zu halten, damit das Pferd nicht umkippt, macht das die Traversale für das Pferd ungleich schwerer.
Die innen-offen-Tür-Zügel-Sache kann man schön im SH überprüfen, das weiche innere Bein im SH und im Travers.
Was auch oft schwierig ist, dass die Leute bei Seitengänge zu verkampft "SEITWÄRTS" denken, keine konkrete Vorstellung haben, wo die Linie ist, die sie reiten wollen, wo die Vorhand und die Hinterhand vom Pferd ist, und wie man statt zuviel seitwärts ins vorwärts reiten denken kommt.
Sowohl bei SH wie bei Travers immer vor Augen halten, die beiden "Teile" des Pferdes laufen immer noch vorwärts, nur eben der eine Teil auf der einen Linie, und der andere Teil auf der andere Linie. Die Traversale wiederum ist ein diagonales vorwärts und keine Beineverkreuzen seitwärts.
Wenn man mit Seitenganggedöns anfängt, lässt es sich nicht vermeiden, dass man in das seitwärts-schräg-denken kommt, aber am Ende werden die Seitengänge dann gut, wenn man als Reiter dahin kommt, dass man nachwievor immer noch vorwärts reitet, unabhängig davon wie sich die Beine des Pferdes bewegen. Das war - zumindest bei mir - eine ziemliche Gehirnleistung, das von der Theorie in die Praxis mitzunehmen.
