Interessant was ihr schreibt. Ich beschäftige mich schon seit längerem intensiv mit dem Thema, da ich meine erste Nachzucht habe. Ich habe "damals" entschieden selbst zu züchten, damit ich versuchen kann von Anfang an "alles richtig" zu machen. Ich will nicht an der Aufzucht sparen. Aus dem Projekt erhoffe ich mir ein gesundes Nachwuchspferd.
Dazu habe sie zur Aufzucht in einen anderen Stall gestellt, damit sie mit gleichaltrigen Pferden spielen kann. Im Sommer stehen die 24/7 draussen. Im Winter gehen die von 8-17 Uhr raus auf die Weide und stehen über Nacht in einem sehr offenen Laufstall. Mir war die robuste Haltung sehr wichtig, da meine Sportpferde beide COPD haben und mich das vor wirklich viele Hürden in einem Pensionsbetrieb stellt. Ich hoffe, dass man durch eine gute Aufzucht die Entstehung einer solchen Krankheit verhindern kann.
Gleichzeitig haben wie schon öfters Probleme mit Magengeschwüren gehabt. Deswegen lege ich bei dem Youngster wert darauf, dass 24 h Raufutter zur Verfügung steht. Die Zusatzfutter habe ich nach langer Recherche begrenzt. Sie bekommt nur noch 1 Maß Hafer zugefüttert. Alle 8 Wochen kommt der Hufschmied, da ich auch hier denke, dass es wichtig ist von Anfang an die Hufe top zu pflegen, damit Fehlstellung, die später zu falschen Belastungen führen können, von Anfang an bestmöglich vermieden werden. Ich denke wirklich das viele Krankheiten aus einer mangelnden Aufzucht herrühren.
Bis jetzt läuft alles sehr gut. Keine Krankheiten oder sonstige Auffälligkeiten. Ich habe mir überlegt Ende 2-jährig nun mal die üblichen Röntgenbilder zu machen. Eine wichtige Entscheidung ist natürlich das Anreiten. Wann? In welcher Intensität? Selber machen oder Profi? Stutenleistungsprüfung ja/nein?
Viele Pferde - gerade im Springsport haben, soweit ich das beobachten kann, ihr Leistungspik von 6-10 Jahren. Bei Dressurpferden fängt der "hohe" Sport häufig erst ab 10 Jahren richtig an. Echt schwierig zu beurteilen wann man mit welcher Arbeit anfängt. Ich glaube auch, dass es wenig sinnvoll ist sie in jungen Jahren nicht zu belasten. Da das richtige Maß zu finden wird bestimmt schwierig.

Ich habe dafür noch keine Lösung gefunden, sondern informiere mich noch und arbeite an meinem Plan. Momentan sieht es grob so aus, dass ich sie 3 jährig noch den Sommer auf die Wiese gehen lasse. Sobald sie dann über Nacht im Herbst rein kommt, werde ich anfangen mit Longieren Sattel auflegen etc. Im Sommer 4 jährig richtig anreiten und 1-2 Turniere. Ich weiss noch nicht, ob ich das Springen dann schon dazu nehme.

Wenn die brav ist, dann nochmal im Herbst/Winter auf Koppel und in Ruhe lassen. 5 jährig dann richtig in die Arbeit einsteigen und die Turniersaison "voll" nutzen im A/ L Bereich. Ende 6 jährig dann die ersten M dazu nehmen. Natürlich nur, wenn sie genug Potential hat.