Es heisst ja auch immer, Versuch ist nicht strafbar

Ich verstehe schon was Du meinst. Klar hat jeder den Anspruch, das Optimum an Zuchtprodukt aus so
einer Geschichte herauszuholen. Du investierst Geld, trägst das Risiko an Leib und Leben der Stute und muss das Fohlen noch aufziehen, weil die wenigsten Fohlen als
Absetzer weggehen. Was ich aus Sicht des Käufers verstehen kann, wenn man kein absoluter Experte ist, dann ist das die Katze im Sack gekauft und man hat das Risko der
Aufzucht selbst an der Backe. Und wir alle wissen, dass nicht jedes Fohlen den Sattel erleben wird.
Dann stellt sich nur die Frage, was ist Zucht und was ist Vermehrung. Es gibt sicherlich einige gute Züchter in Deutschland, die mit viel Sinn, Verstand und Liebe mit
sehr guten Stutenstämmen anständige Pferde züchten. Die wollen natürlich immer das Sportpferd bringen, haben aber wahrscheinlich dann auch sehr gute "Freizeitpferde" dabei.
Wobei der Begriff Freizeitpferd ja sehr dehnbar ist. Die meisten Freizeitpferde die ich kenne sind durchaus in der Lage, auch durch ne L zu gehen vom Können her, das sind wenige
Pferde die nicht mal durch das Genick gehen. Und da ist noch der Pilot obendrauf zu bedenken.
Ist es also "realistisch" zu denken, ich züchte "nur" Sportpferde? Und was heisst "Sportpferde"? Reine Spartenspezialisten für die hohen Klassen? Hier kommen wir wieder zur Henne / Ei frage,
nämlich ob die Sportpferde auch immer den richtigen Besitzer und Reiter finden ...
Das die Pferde "feiner" gezüchtet werden ist in meinen Augen richtig. Das geht sicherlich auch zu Lasten der "Härte". Ich empfinde es auch so, das die meisten Pferde, obwohl sie unter besseren
Haltungsbedingungen gehalten werden als vor 15 Jahren noch mehr Verletzungen (gerade Sehne/Chip) haben und an Kolik gehen immer noch die meisten Pferde bei uns im Stall ein ...