Colibri hat geschrieben:
Der Zausel verbringt nun auch den mittlerweile 3. Winter ohne Decke und wir haben uns echt ganz gut eingegrooved.
Er ist definitiv der Kandidat Frostbeule - gleichzeitig aber auch ein absoluter Deckenhasser. Wenn ich mit Decke ins Paddock komme, rennt der mir nur davon, ich muss ihn erst einfangen und festbinden, ehe ich da unter Protest überhaupt was drauf gelegt bekomme. Da ich Decken bei gesunden Pferden und passender Haltungsform für eine unnötige Modeerscheinung halte, die weder die Gesundheit fördert noch das Verletzungsrisiko senkt, halten wir es mit den Decken nach einem einfachen Credo - nur nach Bedarf und Notwendigkeit.
Solange sie im Herbst noch auf der Weide sind, decke ich etwas großzügiger bei nassem Wetter ein, solange er draußen ist. Da kann er sich nämlich nicht unterstellen. Wenn die Weidezeit rum ist, ist der Pelz so üppig gewachsen, dass ihm kaum ein Wetter etwas anhaben kann. Außerdem stellt er sich bei Regen unter und kann im trockenen fressen (auch ein wichtiger Punkt, steht die Heuraufe im Regen, stehen die Pferde natürlich den halben Tag ebenfalls im Regen und werden unter Umständen nasser, als es ihnen lieb ist). Frost und Schnee können ihm gar nichts, da fühlen sich die Pferde richtig wohl mit ihrem Pelz und lassen sich auch gerne "einschneien" bis der Schnee die ganze Kruppe bedeckt. Da wir hier oben aber selten Schnee sondern leider immer nur Regen haben, muss man da tatsächlich etwas auf das Wohlbefinden schauen. Leichter Regen oder nur mal kurze kräftige Schauer sind nicht schlimm und gehen auch gar nicht bis auf die Haut durch. Wenns aber wirklich mehrere Tage am Stück regnet wie aus Eimern decke ich auch ein, weil er mir dann einfach zu nass und kalt wird.
Ich decke aber wenn ich eindecke immer mit einer gefütterten Decke ein (ich glaube die hat 100 g Fütterung) weil er mir in den ungefütterten Modellen oder auch nur einem Fleecelayer echt kalt wird. Die Decken werden durch den Regen richtig schwer und drücken das Fell platt, außerdem entsteht auf der großen Fläche der nassen Decke eine wahnsinnige Verdunstungskälte (den Effekt spürt man selbst auch sehr stark bei Regenjacken). Also wenn eindecken bei Regen, dann immer gefüttert, damit sie schön warm bleiben. Ungefütterte Regendecken sind nur was für den Sommer, wobei sie die dann bei einem warmen Sommerregen auch irgendwie nicht brauchen und wahrscheinlich schneller ohne Decke trocknen und bei plötzlich ungemütlichen 13 Grad im August mit Wind und Dauerregen im dünnen Sommerfell dann auch wieder gut die gefütterte Decke vertragen können. Das ist zumindest meine Erfahrung...
