Ich glaube eh, für welche Rasse und welchen Hund man sich am Ende entscheidet, hängt vor allem von der emotionalen Neigung und einfach dem persönlichen Geschmack ab. Da kann eine Rasse noch so geeignet sein, wenn man die einfach nicht so gern mag, entscheidet man sich doch für die, die einen eben emotional packt, aber vielleicht nicht die allervernünftigste ist.
Ist ja aber auch gut so, man soll den ausgesuchten Hund ja lieben und gern anschauen, den Rest bekommt man schon irgendwie hin. Und man kann besser verkraften wenn die Herzensrasse doch etwas aus der Art schlägt, als wenn die aus Vernunft ausgewählte Rasse dann doch nicht das hält, was einem alle von ihr versprochen haben.
Am Ende hat man dann ausgerechnet den Labbi erwischt, der mit Kindern gar nicht kann

Die gibt's natürlich auch, genauso wie jede Rasse eben so ihre Querschläger hat.
Ich fand es sehr sehr interessant, mir potentielle Rassen wirklich sehr genau in echt anzuschauen. Wir wollten zum Beispiel immer einen lockigen, nicht haarenden Hund. Ich hatte dann 2 Wochen einen Goldendoodle als Urlaubspflege und war danach geheilt von dieser Idee

Die haaren zwar nicht, rieseln aber dafür ständig Dreck aus dem Fell, schleppen nach jedem Spaziergang Unmengen an Dreck und Blättern und Ästchen etc rein, brauchen ewig zum trocknen. Jetzt haben wir einen sehr kurzhaarigen Hund, der zwar etwas haart, aber ansonsten absolut pflegeleicht ist, selbst bei schlimmsten Sauwetter wischt man da einmal mit dem Handtuch drüber und der Hund ist sauber und annähernd trocken, außerdem absolut Geruchsneutral. Andere stören sich aber wirklich einfach an den Haaren und können besser mit etwas rieselndem Dreck um, das ist einfach sehr individuell.
Über die Fellbeschaffenheit würde ich mir aber persönlich schon ernste Gedanken machen, das ist einfach ein Punkt, den man nicht mehr ändern kann, hat man sich für einen Hund entschieden. Da kannste halt nichts umerziehen oder trainieren.
Genauso Sabbern und Stinken...
Ihr wohnt ja jetzt noch im 3. Stock oder?
Wenn das mit Hund so bleiben soll, sollte man auch bedenken, dass große, schwere Rassen im ersten Jahr kaum Treppen gehen sollten, man schleppt dann also Kind und Hund immer Treppe rauf, Treppe runter.... Und kommt der Hund in die Jahre, puckelt man dann immer einen 35 kg Hund die Treppen rauf...
Es macht auch einen Unterschied, ob man über einen 10 kg Hund in der Wohnung steigen muss oder ein ganzes Kalb den Flur belegt... Ein großer Hund frisst Unmengen an Futter, die man auch alle bevorraten und ranschaffen muss, braucht mehr Platz im Auto, einen Hundekorb der größentechnisch einem Kinderbett gleicht, man ist deutlich eingeschränkter was die Toleranz anderer Mitmenschen angeht (zum Beispiel Ferienunterkünfte, die nur kleine Hunde erlauben, Urlaubsbetreuung, etc.).
Wenn man zumindest mal als Urlaubsvertretung die ausgewählte Rasse in seinen Alltag integriert, bekommt man ein ganz gutes Gefühl dafür, ob der Hund wirklich so gut zu einem passt.