Ententeich

Hallo ihr Lieben,

wir (Bzw meine Cousine) haben Probleme mit dem Sitz. Sie hatte eine längere Reitpause, in der sie nur sehr unregelmäßig mal ins Gelände gegangen ist, Unterricht hatte sie gut 4 Jahre nicht mehr. Jetzt reitet sie seit ein paar Wochen wieder regelmäßig und hat Probleme mit den Beinen. Sie rutscht immer wieder in den Stuhlsitz.
Was ist zur Verbesserung noch möglich, neben den Klassikern von ohne Bügel reiten und Bügellänge verändern?
Vielleicht ist der Sattel auch unpassend für sie?
Ich hänge mal ein Bild an, wo man die Problematik gut sieht (es geht nur am die Beine, Hände etc ist da ne blöde Momentaufnahme)

Stuhlsitz kann durch den Sattel bedingt sein- das also überprüfen! Wenn nicht, liegts oft an fehlender Balance, oder daran, das die Oberschenkel nicht weit genug aufmachen können.
Meine Lieblingsübung auf dem Pferd dazu sieht so aus: mit dem Lechttraben spielen, also einige Tritte stehen bleiben, vorher die Knie nach hinten nehmen, und dann die Beine so öffnen, das sich der Reiter nicht mehr mit dem Bein am Pferd stabilisieren kann. Wer mit lockerem Bein "über" dem Pferd stehen kann, sitzt nicht mehr im Stuhlsitz. Dann einige wenige Tritte sitzen bleiben und dabei die Knie nach hinten ziehen, weg von den Pauschen. Das ist super um einen balancierten Sitz zu bekommen
Unbedingt vorher auf dem stehenden Pferd probieren, ob der Reiter überhaupt in der Lage ist, die Beine korrekt zu positionieren. Oft geht das nämlich schon nicht, und dann werden oben genannte Übungen nur frustrierend enden. Wenns nicht geht, Dehnübungen machen, am besten jeden Tag, und immer kurz vor dem reiten. ich habe es immer nach dem putzen gemacht, dann schnell gesattelt und schon konnte ich besser sitzen ;-) Das wäre die Maßnahme gegen das "Oberschenkel öffnen nicht genug Problem"

Das versuchen wir mal, danke

Oder Franklinbälle unter die Oberschenkel, da macht mann dann auch "auf" und das Bein liegt besser.

Ohhh, da bekomme ich aber täglich sehr viel deutlicheren Stuhlsitz vorgeführt und die Leute reiten überhaupt keinen Unterricht und machen das seit jetzt 8? Jahren so...
Also: großartig, dass ihr schon bei diesem ansatzweisen Stuhlsitz dran arbeiten wollt!

Ich bin keine Reitlehrerin, aber was mir auffällt und auffiel im Fotothread: Sie scheint überhaupt gar nicht aus dem Sitz einzuwirken. Vielleicht kommt das Pferd damit nicht klar, solls ja geben, aber falls doch, würde ich daran arbeiten. Pferd aus dem Sitz nach vorn reiten, wie sagt man so schön: gefühlt mit dem Hintern den Sattel nach vorn auswischenn ;) dann kommen auch Beine und Schultern zurück, wenn mit Körperspannung die Hüfte das Pferd vor sich schiebt. Hoffe man kann mich verstehen, bin wie gesagt nicht geübt als anschauliche Tippgeberin


Edit: dass daran klemmende Oberschenkel schuld sind, war mir nicht klar! Qualifiziert das den Stuhlsitz? Ich dachte, das Kriterium sei einfach die Klappstuhloptik

Sie hat leider auch aktuell nur mich als Unterstützung am Boden und keinen richtigen reitunterricht. Aber auch das mit den Sitzhilfen versuche ich mal vermehrt zu vermitteln.

Franklinbälle?! Sind das so softbälle? Gibts sicher im Sportgeschäft, oder?!

Ich glaube Sie gibt sich sehr Mühe " schön" zu sitzen. Das sieht so aus als wolle Sie bewusst extra gerade sitzen und nicht erst mal " sitzen"..
Der Oberkörper fällt etwas nach vorne, Sie ist nicht entspannt, die Hüfte wirkt nicht offen.

Ich würde damit anfangen ihr zu sagen das Sie nicht krampfig versuchen soll die Absätze runter zu drücken, etwas mehr auf dem Popo sitzen und den Oberschenkel öffnen.
Das ohne Bügel reiten würde ich glaube nicht machen, da hätte ich Angst das sie sich das klemmen angewöhnt. Sie soll ja lernen locker mit zu gehen.

Hier hats ein paar mehr Infos:
http://unserententeich.de/viewtopic.php?f=8&t=56961

ich find's nicht dramatisch, und noch weit weg von Stuhlsitz.
Auf dem Foto sieht das ganze etwas passiv aus, sie wirkt so ein wenig "nicht anwesend im Sattel".
Ich würde da erstmal gar nicht viel am Sitz rummachen, wenn sie insgesamt stabil ist, und Oberschenkel und Knie so frei bleiben wie sie auf dem Foto wirken. Stattdessen etwas mehr am Energiepegel arbeiten, dass sie selbst etwas mehr aktiver/positiv geladener ist, ohne dass sie jetzt irgendwo irgendwas irgendwie klemmt.
Vielleicht mal ne Zeitlang die Bügel 2 Loch kürzer, das könnte zusätzlich noch eine weitere Maßnahme sein.

Und Sporen braucht es eigentlich keine.

Die Sporen sind in der Regel tatsächlich unüblich, haben wir jetzt aber mal paar Tage gebraucht. Ebenso gefällt mir (und dem Pferd) das Reithalfter nicht, aber sein hannoversches ist gerade beim Schuhmacher.

An dem vermehrten Einwirken über den Sitz werden wir arbeiten. Es stimmt, sie sitzt recht passiv. Wobei einem das Pferd aber auch ein bisschen das Leben schwer macht im Sattel, weil er schnell hektisch und hampelig wird und das wirklich viel Gefühlssache ist da den passenden Grad an Einwirkung zu finden.

Ich danke euch aber schon mal für die Anregungen und leite es weiter.

Klingt für mich ein wenig als habe sie sich beim (ausschließlichen) Geländereiten eine Art Sicherheitssitz angewöhnt (Beine vor, Knie fest, Schwerpunkt hinten) und wenn sie jetzt auf nem heißen Pferd läd das auch noch mehr ein. Erstmal rausfinden ob es ne Kopfsache ist (Beine vor/wegstrecken) oder aus der ne steifen Hüfte resultiert (und ja, kann auch am Sattel liegen bzw der kann auch noch zusätzlich dazu einladen).
Ich weiß nicht wie Deiner drauf ist aber bei meiner heißen Stute + RB half es wenn ich dem Mädel bewusst zu machen dass wenn das Bein "weg" ist u plötzlich wieder kommt das Pferd erst recht vorwärts schießt und dass es besser ist das Bein möglichst ruhig dran zu lassen. Kann damit natürlich auch total falsch liegen.

Imer wieder korrigieren u auch im Stand das Bein immer wieder postionieren (ganzes Bein aus der Hüfte weg vom Pferd, nach hinten, dann ran). Bügel verkürzen würde ich für kontraproduktiv halten, eher 1-2 Loch länger und mögl oft ohne Bügel. Erstmal keinen Fokus auf Absatz tief legen (viele treten dann den Bügel erst recht nach vorne weg). Drauf achten dass sie den Absatz "nach hinten durchfedern" lässt, ebenso das Knie. Körpergefühl stärken - oberhalb der Hüfte schwingt vor zurück, unterhalb der Hüfte schwingt nach unten. Übungen im Stand zur Balance können auch helfen (stehen wie auf dem Pferd sitzend, schwerpunkt finden, wippen eines Pferdes immitieren ). Meist kommt der Umschwung mit aktiverem dressurmäßigem Reiten, dass der Reiter mehr ins Pferd rutscht, alsoben drauf zu sitzen. Wenn drussurmäßig nicht so viel zu holen ist dann viel Schritt reiten und erstmal übergänge schulen- am Sitz mit korrekt postioniertem Bein. Drauf achten dass der Oberschenkel u Knie nicht klemmt sondern die Basis das Gesäß (enstpannt u "in voller Breite") ist. Oberschenkel immer mal wieder vom Pferd weg nehmen lassen, auch in Bewegung. Auf dem Bild sieht es auch etwas so aus als wenn sie - würde sie korrekt sitzen- keinen Kontakt mit der Pausche hätte? Das ggf mal ansprechen.

Für mich siehts auch eher so aus als würde sie insgesamt so bisschen auf "ich stör dich da oben so wenig wie möglich, damit du mir nicht hibbelig wirst" sitzen.

Ich glaub ich würd da eher an dem Punkt ansetzen, dass sie mehr "Platz nimmt" und im Oberkörper stabil bleibt und nicht in So ne leicht entlastende vorwärtstendenz. Aktiver im Sinne von mim Kreuz was machen oder Sattel auswische fünf ich hier eher kontraproduktiv. Locker die Bewegung durchlassen aber mit positiver grundspannung. Dann kommt das Bein vermutlich automatisch bissi zurück.

Das sie sich einfach einen geländetauglichen Sitz angewöhnt hat, ist, denke ich, am plausibelsten. Unsicher ist sie eigentlich nicht mit/auf ihm, denn sie reitet ihn schon viele Jahre, nur eben in den letzten 4 sehr unregelmäßig/selten. Er wird zwar hibbelig und schnell, tut aber nichts dabei (sprich, es wird nicht unkontrollierbar oder gefährlich). Das Problem hat man mit Spaniern ja leider gerne mal. Er "übertreibt" dann alles so und verliert den Takt.
Ich denke wirklich für sie ist es schwer, vernünftig im Pferd zu sitzen und aktiv einzuwirken, dabei möglichst noch (in ungeübtem Zustand) locker zu bleiben und das Pferd im Takt zu halten.

Vielleicht wäre da doch für den Anfang noch mal richtiger Unterricht auf einem anderen Pferd sinnig?

Ach, Reiten verlernt man doch bekanntlich nicht! "Ist wie Fahrradfahren"
Wieso auf einem anderen Pferd?

Ein Pferd, worauf sie sich erstmal auf den Sitz und die Einwirkung konzentrieren kann, ohne dass es das Strampeln anfängt.

Ich denke aber auch, sie kommt da schon wieder rein und braucht halt noch ein bisschen