Islands hat geschrieben:
Es gibt noch mehr Gründe, warum man sich mit der Versammlung ´ne Weile (oder auf Dauer

) schwer tun kann. Sonst gäbe es ja nicht so viele Reiter, die die echte Klasse L mit ihren Pferden nie erreichen.
Schön wärs. Die Klasse L, jedenfalls LK 5, erreicht man doch heute im Handumdrehen. Dafür braucht man die Versammlung ja noch nicht, erst, wenn man da angelangt ist. Deshalb gurkt da auch so viel ohne Versammlung rum.
LK 4 zu erreichen, erfordert meiner Meinung nach auch nicht zwingend korrekte Versammlung - wie oben beschrieben bin ich selbst auch relativ fix da hingekommen, weil die Richter "das Potential gesehen und gewürdigt haben", obwohl Pferdchen und ich nichtmal die Grundlockerheit sicher drin hatten. Weiter allerdings kommt man dann wohl nicht mehr.
Ich bin ebenfalls alles andere als eine Expertin und würde mir niemals zutrauen, irgendwem Reitunterricht zu geben, weil ich im Grunde nur mein eigenes Pferd kenne und keine Ahnung habe, welche Knöpfe an anderen zu drücken sind. Aber ich finde, man kann aus jedermanns Erfahrungen vieles mitnehmen und gerade die mit schwierigen Pferden, die tagtäglich kämpfen, machen sich oft viele Gedanken und erlangen viele wertvolle Erkenntnisse, die weitergebenswert sind, und deshalb halte auch ich hier und generell nicht meinen Mund, wenn es um explizite Einzelprobleme geht, mit denen ich eben schon eigene Erfahrungen gemacht habe.
Im Grunde ist der ganze Diskurs ja meine Schuld, da ich nicht verstanden hatte, dass das Lösen und vorwärts-abwärts eben gerade NICHT das Problem sind. Dennoch muss das ja aber sichergestellt sein, wenn korrekte Versammlung erarbeitet wird, von daher ist die Diskussion vielleicht trotzdem nicht fehl am Platz ;) und auch, wenn ich wie gesagt selbst damit zu kämpfen habe, bzw. sogar gerade, weil die Richter die reelle Lockerheit in meiner Vergangenheit nicht so richtig interessiert hat, maße ich mir das Urteil an: Wirklich wirklich oft stellen sich die Gäule nur geschickt an und "funktionieren", ohne reell geritten zu sein. Die wählen eben den einfachen Weg und die Reiter machen da gerne mit. Solange es okay aussieht, ist man zufrieden. Da sieht etwas nach vorwärts-abwärts aus, wo der Rücken nicht ansatzweise mitarbeitet und die Hinterhand kurz fußt, weil die Halskrümmung und Anlehnung optisch passt. Solange das Pferd gesund bleibt und alle zufrieden sind, finde ich das auch nicht so schlimm (was aber unwahrscheinlich ist). Schlimm finde ich es, wenn (auch falsches) vorwärts-abwärts überhaupt nicht angestrebt wird. Sooooooo viele Reiter in meinem Stall ziehen nur im Maul rum und versuchen überhaupt nicht, reell zu arbeiten, und sind zufrieden damit, wenn das Pferd die richtige Gangart und Linie läuft, ohne dass irgendein Punkt der Ausbildungsskala ansatzweise Beachtung findet. Schwer mit ansehen kann ich es, wenn diese Leute grob werden, weil das Tier nicht wie gewünscht reagiert, weil es natürlich nicht an den Hilfen ist. Und am allerschrecklichsten finde ich es, wenn auch sogenannte Reitlehrer keinerlei Konzept haben und nicht auf Losgelassenheit, Anlehung, Schwung etc hinarbeiten. Davon gibt es meines Erachtens viel zu viele.
Ob Bluee's vorwärts-abwärts korrekt ist, können wir nicht beurteilen. Aber jedenfalls stimmt die Zielsetzung.
Von welchem anderen Thread sprecht ihr denn in Bezug auf das korrekte v-a?
Sehr richtig finde ich in jedem Fall bauras Aussage, dass damit nicht angefangen wird, sondern man damit schon richtig viel erreicht hat.