Der Vergleich fällt teilweise auch schwerer, weil man - zumindest ich - sich inzwischen fast nur noch in den Reitställen ohne Schulbetrieb herumtreibt. Daher weiß ich nur grob, was im heutigen Schulbetrieb genau passiert; ich habe aber auf jeden Fall den Eindruck, dass es im Schnitt immer weniger solcher Reitschulen gibt, und dass dafür die Reitbetriebe für Privateinställer immer mehr werden bzw. sich immer weiter vergrößern.
Womit dann eben auch eher mal die ständige Anleitung in der Anfängerzeit nicht mehr so gewährleistet ist, es wird sich zwangsläufig mehr "durchgewurschtelt" glaube ich. Natürlich hatte ein früherer Reitschüler nach ein paar Jahren im Schulbetrieb auch nur Halbwissen erworben, aber meist etwas solider, als wenn man so wie heute gerne eher zu früh als zu spät ein eigenes Pferd kauft.
Dazu kommt, das generell viel mehr Kohle vorhanden ist. Die Kinder bekommen heute Ponies und Pferde gestellt und finanziert, meine Herren - und dazu eine Ausrüstung, dass mir manchmal die Kinnlade runterfällt. Auch bei erwachsenen Reitern sehe ich häufiger als früher, dass der Trend zum Zweit-, Dritt- und Viertpferd geht, gerne auch eben kostspielig im Reitstall. Dafür ist der Ehrgeiz auch größer...einfach rumjuxen läuft da unter Zeitverschwendung.
Soll man alles nicht verallgemeinern, es gibt sicher noch für alle Einstellungen und Varianten Beispiele, aber mein Eindruck ist schon, dass die Erfolgsgesellschaft auch das Hobby Reiten inzwischen zu sehr prägt.
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Das Leben ist ein Ponyhof.