ich bin ja kein Freund von dem Hindernisgedöns, aufwändig hinzustellen, man neigt dazu nur "Muster" zu etablieren und abzuhaken.
Meine "Stellschrauben" sind in der Regel Qualität/Quantität/Tempo
Beispiel rückwärts:
Qualität - wieviel Aufwand braucht es, damit das Pferd rückwärts geht. Was ist meine aktuelle Phase 1, brauch ich Phase 4, wie stark ist Phase 4 (von Pitsch bis PUTSCH...). Wie könnte ich meine neue Phase 1 definieren. Wie weit weg kann ich vom Pferd stehen um in Phase 1 mit dem Pferd rückwärts zu gehen, 1 m, 2 m, 3m...
Quantität - komme ich in Harmonie einmal um den Reitplatz rum an der Bande entlang mit entsprechenden Pause nach besonders guten Tritten
Tempo - kann ich erhöhtes Tempo in Phase 1 über x Meter halten?
zu Qualität würde dann auch die Lenkung gehören. schöne Übung rückwärts durch 2 Pylone, geradeaus oder im Kreis, das ganze geht auch mit Stange, auch hier wieder die Variante mit wieviel meter Abstand zwischen mir und Pferd, und Qualität steigern.
Achtung, den größten Fehler den die Leute beim rückwärts machen, ist, dass sie immer den Hintern lenken wollen...
neue Herausforderungen bei rückwärts können sein, das irgendwo draußen zu machen.
was in Deiner Aufzählung völlig fehlt sind vorhand/hinterhand verschieben bzw. seitwärts.
Vorhand drehen, Hinterhand drehen sind essentiell in der Bodenarbeit, darauf folgend dann seitwärts, im Sinne von full sidepass oder auch als Viereck verkleinern/vergrößern, nah am Pferd / weiter weg vom Pferd.
für Vor/Hinterhand drehen wäre dann ein shcöner Klassiker aus dem Western-Trail, viereck aus stangen hinlegen und innerhalb der Stangen das Pferd drehen lassen. Im Trail ist das Viereck so klein, dass man wechselweise vor und hinterhand drehen muss um rum zu kommen.
eine nette Sache für Qualitätsüberprüfung ist dann noch 3 Tritte rückwärts, eine Viertelrunde Vorhand zur Seite schieben, 3 Tritte rückwärts, eine Viertelrunde Vorhand...usw. macht man das 4 x ist der Kreis voll und wer exakt gearbeitet hat, steht dann an der gleichen Stelle, an der er angefangen hat.
seitwärts geht dann erstmal an der Wand entlang, dann von Punkt zu Punkt, dann zwischen Stangen, dann über Stangen. Schwerpunkt ist IMMER nicht am Kopf zu ziehen um zu bremsen, das Pferd ist ordentlich gestellt und nicht verbogen.
Man kann aber auch so schlichte dinge wie führen machen, führen mit Pferdekopf auf Ellbogenhöhe, gucken ob man sauber - Phase 1 - antraben kann, gucken wie der Übergang zum Schritt/Halt ist, mit/ohne Bande.
Das gleiche dann mit führen aus Sattelposition, oder führen aus Kruppeposition, oder führen parallel zum Kopf, aber am Ende des Seils mit 2 / 3 / 4 m Abstand, da machen dann auch so kleine Cavalettireihen Spaß, wenn man das geradeauslaufen auf dem Abstand gut beherrscht.
und wenn es einem dann immer noch langweilig ist, macht man einfach das Seil ab, und guckt, was dann noch geht...
