Hier im Kreis scheitert es ganz häufig an der Heuqualität und den Heumengen. Und das ist was, wo ich keine Kompromisse mache.
Und das ist meiner Meinung nach auch ein großer Nachteil an Gruppenhaltung: In der Box kann ich wenn mir die Quali nicht passt temporär eigenes Futter besorgen. Für 10 Pferde im Offenstall würde das schwer werden ;) Ich brauch außerdem Vollpension und eine Reitmöglichkeit bei dunkel und Shitwetter und außerdem großzügige Öffnungszeiten, weil ich es sonst nicht schaffe mit der Arbeit.
Mein Pferd lebt derzeit in einer Paddockbox - und ja, ich finde das ist besser als nix, denn sie kann zumindest mit dem Nachbarn über den Paddockbox Fellpflege machen und tut das auch öfter. Zusätzlich gehen sie etwa 7 h am Tag in geschlechtsgetrennten Gruppen raus. Wir haben gute Reitmölichkeiten und was mir besonders wichtig ist: Eine Top Stallgemeinschaft. Ich habe dort auch schon viele Freunschaften geknüpft und es ist immer wer da, der mitguckt, wenn man mal nicht kann. Außerdem mnur 3 km von daheim weg. Sprich ich kann zum Medikamente geben, umdecken etc und nach dem Rechten schauen etc auch gut 2 mal am Tag vorbei. Da ich noch nie erlebt haben dass der ganze Service drumrum tatsächlich reibungslos läuft bin ich dazu übergegangen lieber Pferd nah zu mir und selbst nachjustieren als das perfekte suchen, dass sich später als fauler Kompromiss entpuppt.
Der Kompromiss den ich eingehe (den man aber bei fast allen Ställen mit Halle im Umkreis von 15 km machen muss): Ich hätte sie gern deutlich länger draußen, ich hätte gerne einen größeren Winterpaddock mit Wetterschutz, Koppeln ohne Rindermastgras usw.
Ich überlege schon immer wieder was ich mache, wenn ich sie irgendwann nicht mehr regelmäßig gymnastiziere sondern nur noch ab und an ins Gelände bummeln (ist ja schon 21). Eigentlich wäre das ein guter Moment auch Ställe in Erwägung zu ziehen, die eben was die Infrastruktur und Reitmöglichkeit anbelangt bislang nicht in Frage kamen.
Mit Aktivställen sieht es bei uns direkt leider recht mau aus. Auch größere Offenställe kenn ich keinen gut geführten. Und mehr als ne halbe Stunde Fahrtzeit bei freien Straßen finde ich für mich nicht tolerabel. Das ginge dann auch wieder erst wenn sie quasi in Teilrente ist und ich nur noch 2-3 mal die Woche hin muss- vorausgesetzt das drumrum stimmt dann. Oft sind aber grade die Gruppenhaltungen ziemlich schwierig darin, wen sie nehmen. Da heißt es dann: Nur Wallache, nur rangniedrig, nur komplett ohne Eisen und leichtfuttrig... Hm... Ich habe leider eine garstige, eher ranghohe Stute, die viiiiel Heu braucht, grad im Winter, und die zumindest vorne vermutlich auch immer Eisen brauchen wird.
Aktuell hat in 30 km Entfernung ein LAG Stall nach Paddock Pardise aufgemacht. Eine Freundin geht da zum September hin und hat gefragt, ob ich nicht mitwill, die suchen derzeit noch eine Stute. Ich kam tatsächlich ins überlegen, hab aber gesagt, sie soll das erstmal Testen und dann sehen wir weiter. Ja, wer Weiß wann wieder ein Platz frei wird, aber das ist unter der Woche mehr als ne 3/4 h Fahrtzeit einfach von mir. Und derzeit wird das Pferd ja noch voll geritten. Das pack ich nicht. Auf der andern Seite: Wenn man wartet, bis sie nicht mehr voll geritten wird und Wehwehchen hat, ist die Umstellung in Gruppenhaltung natürlich ungleich schwieriger.

Was mir dort nicht so gefällt: Die haben wenig Koppel, sprich die gehen im Sommer nur 1 h aufs Gras. Heu ist immer zur Verfügung, allerdings in Raufen mit Sparnetzen. Und da hab ich schon wieder schiss, ob meine genug frisst um im Winter nicht vom Fleisch zu fallen. Denn wenn die Futterbeschaffung anstrengend ist, frisst die nur das allernötigste

Die meisten Pferde dort sind halt eher genügsame Futterverwerter (Hafis, Spanier, Quarters, Ponys). Das wird dann schon wieder schwierig, wenn das eigene Pferd ein ganz anderer Typ ist.
Ach, alles schwierig.