Ruhig Blut, diva.
Dass Boxenhaltung eine Einschränkung der Bewegungsmöglichkeit darstellt, bestreitet doch niemand.
Dennoch finde ich, dass es einen Unterschied macht, ob mein Pferd 12 Stunden oder 23 in der Box steht.
Idealerweise stünde es dort gar nicht, das ist aber nun mal nicht immer realisierbar.
Wir halten unsere Pferde als Selbstversorger, jedes hat eine Box, sie kommen täglich 10 Stunden raus und bekommen gutes Heu aus eigener Herstellung, haben eine sichere Herde, in der es keine Wechsel gibt. Von April bis Oktober sind sie 24/7 draußen. Besser bekomme ich das hier in der Gegend nicht hin.

Dafür nehme ich in Kauf, mein Pferd nicht vor Ort bewegen zu können, sondern eigentlich immer fahren zu müssen (im Sommer kann man mal tageweise auf der Weide arbeiten). Ist mir aber alles lieber, als grundsätzlich nicht mehr als 2 Stunden Paddock anbieten zu können (ganzjährig!!) oder keine entsprechende Futterqualität oder wechselnde Herden zu haben.
Schönes Beispiel: Eine Freundin hatte ihren Wallach 2,5-5-jährig in einem Aktivstall mit allem Schnick und Schnack. Naja- fast allem. Es gab nämlich nur eine Box für Patienten, die dann aber dauerbelegt war. Mehrfach konnte ihr Pferd nur notdürftig behandelt werden, weil es keine andere Möglichkeit gab als ihn weiter in der Herde zu halten und dafür Bewegung in Kauf zu nehmen, die eigentlich nicht zuträglich für den Heilungsprozess war. Zudem war die Raufutterversorgung nicht anpassbar- "Sonderwünsche" wie Heu statt Heulage nicht möglich. Letztlich hat sie ihn schweren Herzens umgestellt, weil er monatelang Probleme mit Kotwasser hatte, die nicht entsprechend gelöst werden konnten.
Nun steht er in einer Paddockbox, kommt stundenweise raus, ist dabei aber besser zu managen als zuvor.