Wachteln muß man in einer geschlossenen Voliere halten, die fliegen sonst davon ...
Die werden auch nicht so zahm und zutraulich.
Unsere Feivel (Holländisches Zwerghuhn) hatte anfangs Probleme, weil sie von den anderen Hühnern etwas gemobbt wurde. Sie ist ein paar Mal, wenn es stressig wurde, aus dem Stand durchgestartet und in Dachhöhe eine Runde ums Haus geflogen. Einmal haben wir sie auf dem brachliegenden Nachbargrundstück wiedergefunden, das andere Mal saß sie vorm Haus auf dem Autodach. Unser Rabinchen ist ein paar Mal über eine gut 2m hohe Hecke zum Nachbarn dahinter geflogen. Später haben wir rausbekommen, daß das immer passierte, wenn eine Nachbarskatze die Hühner aufgeschreckt hat. Seit ein Hund (an den sich die Hühner unproblematisch gewöhnt haben) im Haus und Garten lebt, machen die Nachbarskatzen einen Bogen um den Garten und seit dem ist sie auch nicht mehr über die Hecke geflogen.
Die guten Flieger hälst Du auch mit einem 2m-Zaun nicht auf, wenn sie partout fliegen wollen. Aber in der Regel haben sie kein Bedürnis, das gewohnte Grundstück zu verlassen, wenn sie nicht aufgescheucht werden.
Dabei geht es gar nicht um eine optische Begrenzung. Die sind halt von Natur aus standorttreu und halten sich am liebsten da auf, wo sie sich auskennen. Ein paar Sträucher und Büsche im Garten wären gut, damit sie Versteckmöglichkeiten haben, tagsüber den Stall offen lassen (obwohl sie da tagsüber weniger reingehen werden) und wenn die Natur nicht genug Würmer und Käfer hergibt (weil der Garten zu klein ist oder die Jahreszeit unpassend), dann Futter im Gras verteilen, damit sie beschäftigt sind, dann haben sie überhaupt keinen Grund abzuhauen.
Wenn Du Sorgen hast, dann suche halt nach einer kompakten Rasse, die wenig fliegt. In meiner Nähe gibt es einen Bauernhof mit freilaufenden Hühner (die haben 4 riesige Parzellen mit jeweils mehreren 100 Hühnern), die nur mit einem 1m-Zaun eingezäunt sind, da haut überhaupt kein Huhn ab.
Außerdem solltest Du Deiner Versicherung melden, daß Du Hühner hast. Meines Wissens sind Hühner bis zu einer bestimmten Anzahl, die nur für den privaten Gebrauch gehalten werden, über die Haftpflichtversicherung abgedeckt. Sollte mal ein Huhn auf die Straße flattern und einen Unfall verursachen ...
Für die Straße haben sich unsere Hühner gar nicht interessiert, anfangs gab es nämlich nach vorne zur Straße überhaupt keinen Zaun. (Der ist auch nur für den Hund errichtet worden, nicht wegen der Hühner.) Auf Asphalt läßt sich nicht scharren, Sandbäder kann man da keine nehmen und Würmer gibt es da auch nicht. Für die Hühner ist Straße langweilig ... Allerdings sind unsere Hühner ein- oder zweimal zum Nachbarn rüber und haben da mal den Garten kontrolliert.
Was den Boden angeht, unser Garten ist grün und leidet überhaupt nicht. Direkt vorm Hühnerstall ist das Gras weg und nackte Erde, aber das liegt nicht am Scharren der Hühner, sondern weil wir da immer rumlaufen. Es kommt natürlich auf das Verhältnis Fläche zu Anzahl der Tiere an. Wenn Du zu viele Tiere hast, dann leidet ein Garten irgendwann.
Wenn Du keinen Hahn haben willst, sondern nur Hennen, dann denke ich, daß auch 3 Stück ausreichend sind. Versuche es doch einfach mal mit 3 Stück und warte das nächste Frühjahr ab. Dann siehst Du, wieviele Eier Du bekommst und wie der Garten aussieht. Dann kannst Du immer noch entscheiden, ob es bei den dreien bleibt oder ob Du aufstocken willst. (Wir haben auch erst mit 4 Eintagsküken angefangen und dann ist die Hühner-Sammelwut ausgebrochen ...

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