Ententeich

In Anlehnung an den Thread "Hilfe, unser Stall wird zum Volldeppen-Treff", in dem ich sehr gerne mitlese, möchte ich einen Hundehalter-Volldeppen-Thread eröffnen. Seit ich nicht mehr aktiv reite und stattdessen auf den Hund gekommen bin, erlebe ich fast täglich Situationen, die teilweise befremdlich, teilweise lustig, oft aber auch einfach nur ärgerlich sind. Und da geteiltes Leid halbes Leid ist und sich aussprechen und Gleichgesinnte finden helfen soll, hoffe ich, daß ich nicht alleine mit meinen Storys dastehe!




Heute erst wieder aus der Kategorie "eigentlich schon wieder lustig": Ich war mit meinen beiden Hunde-Mädels im Wald unterwegs und wir trafen einen Boxer-Rüden. Der fand meine beiden sehr nett und wollte toben, die fanden ihn aber etwas zu aufdringlich und hektisch. Ich habe mich dann schützend zwischen meine Damen und diesen Rüden stellen wollen, da hebt der Kerl das Bein und pinkelt mich an!

Die Besitzerin wäre am liebsten vor Scham im Boden versunken. Sie versicherte mir glaubwürdig, daß ihr Hund das noch nie vorher gemacht hat. Ich fand's nicht schön, aber so ein Drama war das auch nicht. Die Hose mußte sowieso in die Wäsche, die Ago ist auch waschbar. Ich mußte eher fast lachen, so absurd war die Situation.



Inzwischen habe ich gegoogelt. Der Mensch neigt dazu so ein Verhalten völlig falsch als dominant anzusehen. Nicht umsonst gibt es die Redewendung "jemandem ans Pein zu pinkeln". Tatsächlich ist es aber wohl so, daß ein Hund damit Unsicherheit und Unterwerfung ausdrücken will. Dafür gibt es sogar ein Fremdwort: "Submissive Urination".
Na, dann haben der Hund und ich uns doch gut verstanden! Immerhin hat er wohl begriffen, daß ich, als ich mich schützend vor meine Hunde-Mädels stellte, signalisierte, daß ich dieses Rudel anführe und die Spielregeln bestimme!

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Wann ist aus "Sex and Drugs and Rock'n'Roll" eigentlich "Veganismus, Laktoseintoleranz und Helene Fischer" geworden?

Entschuldige, aber das ist wirklich fast schon komisch! Was du über dieses Verhalten in Erfahrung bringen konntest, wusste ich allerdings auch noch nicht!

Das gibt es, ja. Ich würde allerdings nicht drauf wetten, dass es das tatsächlich war. Als ich es in dem Katzen-Thread zuerst gelesen hatte kam es mir vor, wie: Okay, ich verstehe, dass das deine Mädels sind, aber dann markier ich dich als Revier halt gleich mit.

Müsste man jetzt sehen, was er an Körpersprache in dem Moment noch drauf hatte. Wie hoch das Bein war, wo sein Blick in dem Moment hinging, etc.

Singvogel, ich werde dem fremden Hund nie in den Kopf gucken können, klar bleibt auch bei mir der Gedanke im Hinterkopf, daß sein Verhalten vielleicht doch andere Gründe hatte.

Passend war allerdings, daß der Hund erst 16 Monate alt war und überhaupt keinen dominanten Eindruck machte. Als er aus Entfernung ankam, blieb er in ca. 10 Metern erst mal stehen und beobachtete die Lage. Dabei war seine Körperhaltung alles andere als aufbauend und Eindruck schindet, sondern wirklich eher neugierig, aber zögerlich. Insgesamt wirkte der Hund total freundlich und einfach nur junghund-mässig verpeilt, vor lauter "Ui, mit denen kann ich spielen ..." vergaß er die Welt um sich rum. Das Anpinkeln geschah beim ersten Versuch meine Hündinnen ein wenig abzuschirmen, danach habe ich mich noch mehrmals versucht dazwischenzustellen, er machte keine weiteren Anstalten, die irgendwie dominant wirkten.

Im Endeffekt ist es ja auch egal, warum er mich angepinkelt hat ...

Aber selbst durch so einen absurden Vorfall kann man noch an Bildung zulegen, denn von der submissiven Urination hatte ich, obwohl ich mich viel mit Hunden und deren Verhalten beschäftige, bis dahin auch noch nicht gehört.

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Ich hab letzten Donnerstag grade einen Fall gehabt der gut rein passt:
Bin ein Stück mit einer Frau mit so zweit Trethupen gelaufen. Der eine sprang dauernd an ihrem Bein hoch.
"Magst Du heute nicht laufen..." und nimmt ihn auf den Arm. NAhc einer Weile setzt sie ihn wieder ab, Hund fängt wieder an zu springen.
"Brauchst Du noch ein Leckerchen?" Keks in den Hund. Hund springt wieder am Bein hoch: "Na Du willst ja heute gar nicht laufen..." Hund wieder auf den Arm.

Warum nur bin ich mir sicher sie würde sich völlig anders verhalten, wenn das ein 30 kg Hund wäre statt einem 3kg Hund....

Wär's mir nicht. Denn es besteht ja grundsätzlich die Möglichkeit, dass man dem wieder über den Weg läuft.

Und nur am Rande, weil ich zu faul bin, das zu erklären: Allein aus deinen bisherigen Beschreibungen, ohne das also selber gesehen zu haben, könnte man schon zu deutlich anderen Schlüssen kommen als du.

Hm. Schlüsse ziehe ich gar nicht. Ich erinnere mich nur grad daran, dass ich im Laufe meines Lebens bereits drei Boxerrüden kennengelernt habe, die in unterschiedlichen Situationen unterschiedliche Leute angepinkelt haben (und noch nie einen nicht-Boxer, der das tat) und werd grad neugierig.
Kann sowas eine rassebedingte "Angewohnheit" sein? Bzw. irgendein rassebedingtes Stressbewältigungsproblem?

Das glaube ich kaum. Wir hatten einen Drahthaar-Foxl, der hat auch mal einen Bekannten von mir angepinkelt. Da glaube ich aber schon, dass das nen Dominanzding war, denn der Rüde war schon recht dominant.

Rüden, die das Bein heben und Menschen anpinkeln (und ich nenne das ganz bewusst nicht submissive Urination) gibt es in allen Rassen. Häufig findet man das bei Terriern aller Art, bei Doggen, Rotties, etc.

Die drei Pinkelrüden die ich kannte waren alle sehr unsicher und (obwohl zwischen anderthalb und 5 Jahre alt) sehr "unerwachsen" - da würde das also passen

Geht gar nicht sowas

Ich habe das auch mal erlebt.
Damals hatte ich zwei Pflegehunde, mit denen ich täglich spazieren ging.
Erwachsene Rüden, einen Bernhardiner und einen Schäferhund. Beide artig und umgänglich.
Wir begegneten einem älteren Herrn mit seinem mittelgroßen Mischlingshund.
Wir erzählten ein bisschen und der Herr streichelte meine beiden.
Daraufhin hob sein eigener Hund das Bein und pinkelte sein Herrchen an.
Ich deutete das damals als Protest, weil der Herr sich mit den fremden Hunden beschäftigte.

Klar kann sich so was aus einem echten Unterwürfigkeitspinkeln (das aber mit beiden Beinen am Boden von beiden Geschlechtern als Junghund gezeigt wird) entwickeln. Dann ist es aber kein Unterwürfigkeitspinkeln mehr sondern eine (anerzogene) Verhaltensstörung, die (vor allem) Elemente von Unsicherheit, Geschlechtstrieb und auch Dominanz enthält. Je nachdem, wie der Besitzer damit umgeht wird sich das in eine mehr oder weniger blöde/gefährliche Richtung entwickeln.

Das wird mein neuer Lieblingsbeitrag gerade mit einem Bullterrier an der Leine könnte ich ganze Bücher darüber schreiben

Der Klassiker ist meistens der Kleinhundbesitzer, der gleich drei kreischende, reißende Bestien an meinem mich etwas fragend anschauenden Hund vorbeizerrt und mich dann noch vollmault, ich solle meinen sch*** gefährlichen Kampfhund wegnehmen

Zwar kein anderer Hundehalter aber trotzdem sehr schräg: Einmal war ich mit Oskar im Wald unterwegs und wir kamen an eine Kreuzung/Lichtung. Von rechts kam dann ein Mann auf dem Fahrrad und radelte freundlich grüßend an uns vorbei. Ich konnte im ersten Moment der Schockstarre den Gruß nicht so richtig erwidern, denn er war bis auf einen sehr knappen Tanga naggich. Dafür hatte er den Fahrradkorb vorne voll mit Kokosnüssen