Hallo Ihr Lieben,
sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, ich hatte Euch ja über die Entwicklung des Schimmelchens ein wenig auf dem Laufenden halten wollen - aber hier geht es momentan drunter & drüber, ich komme zu gar nix...
Jetzt aber dafür ein ausführlicher Bericht:
Der Herr fühlt sich nachwievor offensichtlich sehr wohl im neuen Zuhause. Er geht seit ca. 4 Wochen täglich mit den anderen Pferden in die Wiese, hat sich an die neuen Leute um ihn herum gewöhnt & ist im Umgang schon sehr viel gelassener als zu Anfang. Mit einigen Dingen schlagen wir uns zwar täglich aufs Neue herum, weil das Sensibelchen einfach nicht lernen mag, dass in diesen Dingen nichts Böses steckt, aber wir gewöhnen uns langsam an seine Macken und lernen sie zu händeln...
Soweit ist also alles prima und wir sind froh, dass er sich wohl fühlt!
Aber irgendwie scheint ein Fluch auf uns zu liegen und wir kommen einfach nicht dazu, uns mal vernünftig an die Arbeit zu begeben!
Am Tag nach meinem letzten Post sollte meine Trainerin den Herrn reiten, weil ich selber nicht recht fit war. Er hat sie schon beim Aufsteigen dermaßen in den Dreck geschossen, dass mir schon vom Zuschauen schlecht geworden ist! Da er seine Sache aber auch so gründlich gemacht hat, dass sie nicht mehr drauf konnte anschließend, bin ich dann doch selber noch draufgekrabbelt, um ihm zumindest mit auf den Weg zu geben, dass solches Verhalten nicht toleriert wird...
Pferd war zwar ungemein spannig, buckelte bei mir aber zumindest nur bei den Wechseln und nicht in einer Manier, dass ich das Gefühl gehabt hätte, er hätte mich nun um jeden Preis loswerden wollen - trotzdem habe ich noch am gleichen Tag die Osteopathin angerufen, dass sie mal einen Blick auf ihn wirft, denn er hatte sich ja eh noch sehr, sehr fest gehalten beim Reiten & seine vehemente Reaktion auf das Aufsitzen meiner Trainerin (sie hat ein paar Kilo mehr als ich) plus das plötzliche Buckeln bei den Wechseln haben mich dann doch stutzig gemacht.
Resultat der osteopathischen Behandlung: KDB blockiert (natürlich), Buggelenke blockiert und im Halswirbelbereich fand sich auch noch irgendwas...
Nach der Behandlung habe ich 10 Tage nur longiert, allmählich fing er an loszulassen & den Vorwärtsgang zu finden. Als ich mich dann das erste Mal wieder draufgesetzt habe danach, fühlte sich die Sache auch von oben schon deutlich besser an!
Mein Mann & ich sind dann 2,5 Tage weggefahren, in denen Herr Schimmel frei hatte und nur auf die Koppel und in die Führmaschine gegangen ist.
Auf dem Heimweg sind wir direkt bei ihm vorbei gefahren, um nach ihm zu schauen - ich ziehe ihn aus der Box und denke, mich trifft der Schlag: Eisen vorne rechts weg - und mit dem Eisen der halbe Huf!!!
Das war natürlich samstags mittags, der Schmied konnte natürlich erst Montag Morgen kommen.
Er hat ihn dann wieder zusammengeflickt, hat mir aber auch nahe gelegt, ihm noch ein paar Tage Ruhe zu gönnen - also wieder Koppel & Maschine!
Letzte Woche habe ich dann wieder longiert, Samstag bin ich das erste Mal wieder geritten. Pferd sehr brav & anständig für seine Verhältnisse, ich entsprechend happy!
Sonntag & gestern genauso fein beim Reiten, ich lasse ihn also gestern nach getaner Arbeit am halblangen Zügel austraben, wechsele durch die Diagonale - und beim Erreichen des Hufschlags stolpert er & gerät mit den Füßen unter die Bande!
Vor Schreck und um das Gleichgewicht wieder zu Erlangen hat er das Genick so in die Luft geschmissen, dass uns die Martingalgabel im Vorderzeug gerissen ist und ihm um die Ohren flog. Da brach natürlich erstmal Panik beim Sensibelchen aus (verständlicher Weise), ich habe ihn aber relativ schnell davon überzeugen können, dass die Martingalgabel sich ruhig verhält, wenn auch Herr Pferd sich ruhig verhält und er hat das Bocken eingestellt und ließ sich überreden ruhig abzuwarten, bis ich abgestiegen bin und das Vorderzeug repariert habe.
Dann habe ich einen Rundgang um mein Pferd gemacht & festgestellt, dass er sich hinten links eine ordentliche Kitsche zugezogen hat, die aber zum Glück kaum geblutet hat. Also noch mal kurz drauf, zwecks Vertrauensabfrage auf jeder Hand noch eine Runde getrabt, fertig.
Beim Absatteln habe ich mir die Wunde dann genauer angeschaut und war mir plötzlich nicht mehr ganz so sicher, ob da nicht vielleicht doch besser ein TA drauf schauen sollte, auch wenn kaum Blut floss.
Sicher ist sicher, also TA angerufen - Ende vom Lied: Klammern konnten sie es nicht, weil einfach ein Stück Haut fehlt, das Ganze muss jetzt alleine wieder zusammen wachsen!
Der Herr bekommt nun Antibiotika, Schmerzmittel & hat 10 Tage 'nen Schein...
Na ja, so werden wir uns zumindest in den nächsten Tagen noch etwas besser kennen lernen - irgendwie schwant mir, dass er die Nummer mit "Schritt an der Hand" nicht begrüßen wird...
Soviel soweit zu uns - drückt uns die Daumen, dass Herr Schimmel schnell wieder fit wird und wir nicht noch einen Einschuss oder anderweitigen Mist oben drauf bekommen!!!
LG
Sassa
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