Ich neige ja auch sehr dazu zu "machen" und rumzufummeln. Meiner verleitet da leider dazu, weil er in der Anlehnung alles andere als einfach ist. Hat es auch nicht leicht vom Hals her, besonders fehlt ihm Ganaschenfreiheit.
Wenn ich da das mache, was Lulu macht - von Anfang an beizäumen und in Haltung reiten wollen, kämpfen wir ewig und wenn ich ihn wirklich in Haltung haben WILL, muss ich richtig ran mit der Hand.
Ende vom Lied ist dann, dass die Zunge aus dem Maul kommt, der Schädel bei jedem Loslassen sofort wieder nach oben geht, hinzu kommen ein falscher Knick, im Schritt Pass, weggedrückter Rücken ... also alles, was man NICHT will und was ein Pferd richtig versauen kann.
Am Anfang im Leichttraben ein zügiges Tempo verlangen, die Hand hinstellen und sagen "mach mal" führt dann doch schneller, für ihn gesünder und uns beide entspannter zum Ziel. Richtig leichtrittig ist er nie und wird er auch nicht mehr. Dazu ist er vom Gemüt her schon zu sehr Gewerkschafter, er macht fast nichts von selbst, sondern will immer aufgefordert werden, fragt immer nach, ob wirklich und ob das nicht auch einfacher geht ...
Hinzu kommen eine furchtbare Reitlehrerin, die ihn vor zehn Jahren beritten hat und die eher in die Fraktion "Nase an Brust und Sporen zwischen die Rippen"-Fraktion gehört (meine Mutter, die damals noch geritten ist und ich waren Anfänger und hatten keine Ahnung, was die Frau da treibt

) und mein daraus resultierendes Gereit, das, nachdem ich als Jugendliche dann zu cool für Ausbinder wurde (

), aus "der Kopf muss runter, der Rest vom Pferd ist unwichtig" bestand.
Als ich dann mal begriffen hab, wie vorne und hinten zusammengehört (und bei einem RL geritten bin, der das auch vermittelt hat), war die Motivation seitens des Pferdes auf und davon.
Bei ihm hilft letztlich nur, ihm Zeit zu lassen. Das fiel und fällt mir wahnsinnig schwer, weil er die ersten Runden dann wirklich "rumhirscht" - aber dafür hatte ich gerade gestern zum Schluss ein unheimlich lockeres Pferd, das an die Hand rangezogen hat, fleißig war und mir ein tolles Sitzgefühl vermittelt hat. Und das tatsächlich nicht mehr nachgefragt hat, ob es denn wirklich muss.
Seit ich Einzelunterricht habe (bzw hatte, im Moment nicht), weiß ich auch, dass meiner grundsätzlich ein Pferd ist, das mitarbeiten will - aber er möchte korrekt gearbeitet werden. Dann, und nur dann, macht er gerne mit.