Ganz lieben Dank ... bei solch einem Lob werde ich alte Schachtel nocht rot
Aber kurz noch zum Pudel:
Ich bin ja mit Pudeln aufgewachsen und auch wenn mir das eher peinlich war, mit einem Hund Gassi gehen zu müssen, der ein Krönchen aus Plüschhaar und einen Bommel an der kupierten Rute trug, darf man nicht vergessen, dass Pudel eigentlich als Apportierhunde für die Jagd gezüchtet wurden und daher gar nicht unbedingt die klassischen verweichlichten Schoßhunde sind. Wir hatten zum Beispiel zwei sehr mutige Rüden, denen man vor allem durch ihre hohe Intelligenz und ihre Freude am Lernen einige "Zirkuskunststückchen" beibringen konnte, aber die auch Wohnung und Garten besser beschützten, als das mein Langhaarschäferhund Joe tat, der einen Einbrecher vermutlich höchstens nassgeleckt und ihm dann für ein Stückchen Fleischwurst noch beim Raustragen der Wertgegenstände geholfen hätte.
Aber zum einen bestimmt der Charakter und zum anderen der Umgang mit dem Hund, in welche Richtung er sich entwickelt, denn in den Genen meines geliebten Langhaarschäferhundrüden hatten nur Ahnen mit ausgeprägtem Schutztrieb gewirkt und irgendwie ist es mir nicht gelungen, das herauszukitzeln, denn ich bin ein erklärter Pazifist und vermutlich färbe ich stets auf unsere Hunde ab.
So könnte auch ein Pudel ein guter Schutzhund oder Reitbegleithund sein, aber ich glaube, was die meisten Leute davon abhält, das auszuprobieren, ist das "Fisselfell", denn der Pudel hat ja keine Unterwolle (darum haart er auch nicht), aber eben auch kein richtig festes Grannenhaar. Gerät der Pudel in einen Regenguß, durchnässt er rasch vollkommen bis auf die Haut - vor allem, wenn er geschoren wird. Nun scheint das zwar dem Ursprung des Pudels als Apportierhund, der die totgeschossenen Enten aus dem Wasser holen sollte, um sie dem Jäger zu bringen, zu widersprechen, aber wenn man den Pudel nicht scheren lässt, dass bekommt er die sogenannten Schnüre, weil das Fell unentwegt wächst und nicht damit aufhört und die Haare dann wie bei einigen Hirtenhunderassen, wie dem Bergamasker und dem Puli, zu Schnüren verfilzen. Die würden dann den Pudel wiederrum vor Dornen im Gebüsch und vor dem Durchdringen des Wassers bis zur Haut schützen.
Aber so ein gefilztes Schnürenfell ist natürlich auch nicht gerade ideal, um den Hund mit in den Stall zu nehmen, denn darin sammelen sich dann auch Stroh- und Heuhalme und ich kenne auch keinen Pudelbesitzer, der das Fell seines Hundes in der Art wachsen lässt. Aber der geschorene Pudel ist natürlich viel empfindlicher bei Kälte und nicht zu vergessen sind die Kosten für das Scheren, die schon vor 40 Jahren alle sechs Wochen bei 50 Mark lagen und wenn meine Eltern mal ein bisschen länger warteten, weil es gerade Winter war oder Hochsommer war (solche Hunde bekommen dann leider bei zu kurz geschorenem Fell auch Sonnenbrand), dann meckerte die Hundefrisörin, dass sie den Hund in Zukunft nicht mehr schert, wenn er nicht regelmäßig kommt.
Insofern wäre der Pudel wohl doch eher ein Wohnungshund, der es vorzieht, eher im Körbchen im Haus zu schlafen, als draußen im Garten zu liegen.
... obwohl die Leos auch gerne im Bett oder im "Körbchen" (wir nennen Elvis Hundebett "das Schlauchboot") liegen:

und unser "leichtes" Mädchen, der jedwedes Schamgefühl abgeht, wenn sie sich ins Bett fläzt

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Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub
(Antoine de Saint Exupéry)