So, ich muss den Thread nochmal nach oben holen.
Entschieden hatte ich mich ja eigentlich schon. Und zwar für ein neues Pferd. Nun ist es aber so, dass ich mir anhören darf, dass das doch total verrückt sei ("Du hast doch schon ein unreitbares Pferd, was willst Du mit nem zweiten?!"; "dann hast Du ja für nix Anderes mehr Zeit!") und ich mir lieber ne Reitbeteiligung suchen solle, da hätte ich ja nicht soviel Verantwortung zu tragen, keine Unkosten für Ta und/oder Klinik und all das würde mir doch soviel Stress ersparen. Ist natürlich nicht so weit hergeholt, aber es ist ja auch nicht so, als hätte ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht. Trotzdem verunsichert mich das jetzt wieder total und (so blöd es auch klingt), ich meine, klar ist es eine große Verantwortung, die man da übernimmt, aber dafür bekommt man eben auch sehr viel zurück. Bevor es jemand missversteht, es geht primär nicht mal so sehr um den finanziellen Aspekt, sondern vielmehr darum, wieviel Zeit ein Pferd täglich in Anspruch nimmt und warum ich mir das (wieder) antun will (was wohl mehr ne rhetorische Frage ist, denn meine Antwort blieb immer unkommentiert). Ich habe jetzt schon über 10 Jahre Pferde und in dieser Zeit gab es Höhen und Tiefen, wie das nunmal so ist, aber es war nie so, dass ich überhaupt nichts mehr mit Pferden zu tun haben wollte, dabei wurde mir nicht nur einmal nahelegt, doch "alles" zu verkaufen, dann hätte ich den ganzen Stress nicht mehr. Meine Familie hat mit Pferden nicht wirklich viel am Hut, sie kommen zwar ab und zu mit zum Stall, bekommen aber die tägliche Arbeit bzw. das Drumherum nicht mit, aber das ist wohl auch nicht verwunderlich bei max. 1/2 bis 1 Stunde Aufenthalt.

Für mich ist die Zeit, die ich im Stall bzw. bei den Pferden verbringe, die reinste Erholung, einfach mal abschalten, runterkommen und das tun, was einem Spaß macht.
Nun ist meine Stute ja schon seit längerer Zeit nicht mehr reitbar und ich merke einfach, wie sehr es mir fehlt, nach einem stressigen Tag in den Stall fahren zu können, das Pferd zu satteln und z.B einfach mal ne Runde durchs Gelände zu bummeln. Oder auch mal wieder Unterricht zu nehmen, klar, das ginge auch alles mit einer Reitbeteiligung, aber wenn man immer eigene Pferde hatte, stell ich es mir recht schwierig vor, sich da so einfach in die Rolle einer Reitbeteiligung hinein zu finden. Ganz abgesehen davon, dass ich auch Angst davor habe, eine Bindung zu dem Pferd aufzubauen, falls man dann irgendwann wieder getrennte Wege gehen sollte. Früher bin ich in einem Verkaufsstall immer einige Pferde mitgeritten, da fand ich es bei dem ein oder anderen auch schade, als es dann verkauft wurde, aber man baut da einfach ne ganz andere Bindung auf, als zum eigenen Pferd.
Ich weiß auch gar nicht, was ich mir von diesem Beitrag hier jetzt erhoffe, ist das normal, dass einem solche Zweifel kommen? Zunächst hatte ich solche Bedenken nämlich überhaupt nicht und da habe ich mich schon mehr als kritisch damit auseinandergesetzt, aber jetzt kommt es mir schon fast so vor, als hätte ich Torschlusspanik (durch die negativen Kommentare). Gucke mir im Internet zwar immer mal wieder Anzeigen an, bisher war jetzt noch nicht DAS Pferd dabei, entweder zu weit weg, zu teuer oder nicht mein Typ. Aktuell gibt es eine Stute, die genau mein Typ ist, auch die anderen Kriterien passen alle, nur innerlich bin ich irgendwie gehemmt, mal anzurufen oder sie auszuprobieren (dabei gefällt sie mir wirklich gut und erfüllt sogar
alle Kriterien), ist allerdings nicht die 3-jährige Stute, die im Verkaufsthread steht) weil ich ständig diese negative Resonanz im Hinterkopf habe und mich davon irgendwie nicht frei machen kann.
Nachher übernehme ich mich wirklich und dann kommt "haben wir dir's doch gesagt!".

, momentan fühle ich mich nämlich regelrecht "schuldig" (was voll ziemlich dämlich ist, aber so fühl ich mich eben), überhaupt darüber nachzudenken. Es wäre halt schön, einfach mal etwas Unterstützung zu erfahren. Ich finde die Vorhaben einiger Menschen auch nicht so super und weiß, dass es für mich so nicht in Frage käme, aber ich käme nie auf die Idee, anderen aus diesem Grund etwas aus- bzw. schlecht zu reden.
Mir ist bewusst, dass das vielleicht ganz schön bescheuert klingt, rational gesehen, sollte ich wohl einfach machen, was ich für richtig halte, aber wie hält man da die emotionale Komponente raus? Denn genau die ist es ja, die mich überhaupt erst so daran zweifeln lässt.
Würde ich mir jeden Monat Klamotten für 500€ kaufen, würde wohl niemand was sagen, ist ja schick anzusehen, zu verreisen wäre wohl auch ok, nur beim Pferd ist es ein "wie kann man nur?!".
Liebe Grüße