Also dieses Pferd....
Kurz nach dem ich hier geschrieben habe, wurde er mal wieder alternativ behandelt, hat chinesische und westliche Kräuter bekommen, Akupunktur, außerdem haben wir mal die Hexenküche aufgeräumt und Zusätze auf das nötigste reduziert.
Nach ca. 4 Wochen, kurz nach dem er chinesische Kräuter für die Darmfunktion gefüttert bekam, ging es merklich bergauf. Er bewegte sich wieder besser, wurde lustiger und übermütiger, fleißiger und hat an der Longe gut mitgearbeitet. Geritten wurde er lange gar nicht, weil der Sattel nicht passte.
Vor ca. 3 Wochen gings ihm dann echt super und nach dem wir lange auf einen Termin mit einem Sattler gewartet hatten, kam dieser auch endlich, Satelproblem behoben, wieder angefangen zu reiten. Ca. eine Woche lang lief er wie auf Wolken, ich war total begeistert, hatte ein - Entschuldigung - affengeiles Reitgefühl und war einfach nur happy.
Hab dann Blutwerte nehmen lassen um mal zu gucken, wie die nun so sind, wenn es ihm offensichtlich sehr gut geht.
Muskelwerte waren normal, Selenwert lag bei 70, also immer noch ein klein wenig zu niedrig, aber genauso hoch wie bei den beiden Blutbildern zuvor, wo es ihm schlecht ging.
Der Selenwert scheint also nicht in direktem Zusammenhang mit seiner Befindlichkeit zu stehen, möglicherweise aber die Muskelwerte.
Nach einer Woche wurde es dann ein wenig schlechter. Erst dachte ich, vielleicht ein bisschen Muskelkater, der anfängliche Übermut ist verpufft, mal nen schlechter Tag...
Das hält nun aber schon so gute zwei Wochen, dass es nicht mehr so dolle ist. Er läuft okay, aber es fällt ihm wieder alles deutlich schwerer, er braucht lange, bis er sich fallen lässt, tut sich schwer richtig zu schwingen, ist insgesamt einfach etwas fest und steif, tut sich mit Stellung und Biegung arg schwer, zurück nehmen und vorlassen ist alles sehr rumpelig und unflüssig, er drückt sich oft oben raus und joa... es ist einfach alles mühsamer und geht nicht mehr so einfach von der Hand, außerdem erreichen wir nicht mehr dieses richtig tolle Reitgefühl wo man das Gefühl hat, jetzt stimmt alles.
Er wird während des Reitens schon lockerer, aber halt nicht mehr so, wie er vor zwei Wochen noch zu Anfang losgetrabt (!) ist.
Was mir außerdem schon lange auffällt ist, dass er nach dem Reiten kein Schritt gehen mag. Am liebsten Stellt er sich in die Mitte der Bahn und rührt sich nicht, stellt sich dabei auch immer hinten weit raus. Ich lass ihn dann so stehen und sammle die Äpple ein, nicht ganz unpraktisch, das Pferd steht da wie angewurzelt. Aus der Halle raus muss man ihn dann schon loszerren, damit er sich wieder in Bewegung setzt.
Keine Ahnung ob das was zu bedeuten hat oder einfach Marotte ist!?
Ist das nun normal, dass so eine Phase beim antrainieren kommt? Also dass er nicht mehr so locker ist und sich schwer tut? Muss man da durch reiten?
Wenn ich das nächste mal einen TA auf dem Hof sehe, lass ich noch mal Blut abnehmen und die Muskelwerte bestimmen, möchte gern wissen, wie die nun wieder liegen.
Sollten die wieder auffällig sein, scheint er ja irgendein muskuläres Problem zu haben.
Die bekannten Muskelstoffwechselerkrankungen hat die Klinik ausgeschlossen, weil die Werte dann extrem in die Höhe schießen, bei ihm aber nur leicht erhöht waren.
Ich wollte ja auf getreidefreie Fütterung umsteigen, habs bisher noch nicht gemacht, weil die Klinik die Erkrankung halt ausgeschlossen hatte. Ich denke, ich werde es nun aber dennoch versuchen, viel schaden kanns ja nicht und mir fällt einfach nichts besseres ein. Seit gestern bekommt er Elektrolyte, was ja zumindest bei RER helfen soll.
Also ehrlich, so ganz langsam hab ich keine Lust mehr
