pferdundfutter hat geschrieben:
Weiter vorne schrieb jemand was von der regelmäßigen Gabe von Weizenkleie. Da bitte immer aufpassen, dass man ausreichend Zink und Calcium in der Ration hat. Kleie bzw. die enthaltene Phytinsäure kann die Aufnahme dieser Mineralien blockieren, so dass bei langfristiger Kleiefütterung ein Mangel entstehen könnte.
Nachdem ich auch schrieb, dass ich mit der Fütterungslehre vertraut bin und jedem Pferd sein Futter mit einer Rationsberechnung bedarfsgerecht zusammenstelle, besteht diesbezüglich keine Gefahr
Zitat:
Ich rate generell zu einer Fütterung von Getreide (am besten Hafer) mit Heu (wo nötig Heulage - Huster z. B.) und Stroh dazu. Ergänzt mit einem zu Alter, Leistung und sonstiger Fütterung passenden Mineralfutter. Dort wo dann noch Defizite sind (bei Sportpferden, alten Pferden, Pferden mit Bewegungseinschränkung u.ä.) kann entsprechend über Zusatzfutter ergänzt werden.
Es gibt leider auch Pferde, die eine Getreidefütterung nicht vertragen (Magengeschwüre, Stärkeempfindlichkeit) - generell Getreide zu empfehlen halte ich darum für schwierig.
Zitat:
Übrigens kann man wenn die Pferde Mineralzusätze oder anderes Zusatzfutter verweigern versuchen, es ihnen mit Leinöl, Karottensaft oder auch mal Apfelmus für einige Tage schmackhafter zu machen. Im Lauf der Zeit dann die "Geschmacksverbesserer" immer mehr ausschleichen, bis die Pur-Fütterung des eigentlichen Mineralfutters problemlos geht. Und man sollte den Pferden auch die Zeit geben, den neuen Geschmack erst mal kennen zu lernen. Der größte Fehler ist, direkt die angegebene Menge zum Kraftfutter dazu zu geben. Zumal wenn das Pferd vielleicht nicht die riesige Menge Kraftfutter hat, so dass der neue Geschmack völlig überlagert. Besser g-Weise erhöhen bei den Mäkelpferden. Bei den meisten klappt es dann auch mit der Zufütterung aller gewünschten Zusatzprodukte.
Zum einen sprach ich auch von Pferden mit Stoffwechselproblemen und bei EMS ist auch das Zufüttern von Apfelmus und Karottensaft ein Risikofaktor. Dazu kommt, dass es auch Pferde gibt, die es nicht mögen, wenn man ihnen die Kraftfutterration feucht macht. Abgesehen davon, gibt es aber auch genügend Mineralfuttersorten auf dem Markt, als dass ich meine Pferde nicht überlisten muss, damit sie ihr Mineralfutter fressen, sondern dass ich das kaufen kann, was sie auch ohne Apfelmus und Möhrensaft mögen. Natürlich habe ich, um das Iwest zumindest aufbrauchen zu können, das Mineralfutter erst einmal ins Mash gerührt und mit Karottenchips gemischt, aber es gibt eben Pferde, die dann trotzdem das Futter verweigern, wenn es nicht so riecht, wie sie es mögen und wenn man zwei oder drei Pferde hat, dann kann man sicher noch kreativer werden, als ich es war, aber wenn man bis zu 38 Pferden füttert, kauft man irgendwann doch ein Mineralfutter, das alle Pferde mögen und das die Grundversorgung mit Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen sicher stellt - vor allem, weil ich es auch nicht einsehe, dass ich ein relativ teures Mineralfutter kaufe und dann auch noch in Unmengen von Apfelmus und Möhrensaft investiere, damit die Pferde es auch alle fressen.
Ich bin natürlich auch immer bereit, Spezialfälle individuell zu füttern und ich war auch bemüht, meine Sportpferde, Deckhengste, Zuchtstuten und die Pferde im Wachstum bestens zu versorgen, aber zum einen tut bei uns nur noch ein Pferd ein bisschen was unter dem Sattel - die anderen genießen das Dolce far niente und werden entsprechend dem bedarfsgerecht gefüttert und zum anderen ging es bei dem Eingangspost, so wie ich das verstehe, auch um die Winterfütterung, wenn das Pferd weniger gearbeitet werden kann. Wenn man Bedenken hat, dass dem Pferd etwas fehlen könnte, gibt es auch immer die Möglichkeit, den Tierarzt eine Blutprobe ziehen zu lassen, um einen Istzustand zu kennen und dem entsprechend zuzufüttern.
Wenn ein Pferd Hafer nicht gut verträgt und man kann Müsli- oder Pelletsfutter geben mag (finde ich auch nicht unbedingt gut), dann werden vielfach die entzuckerten Rübenschnitzel empfohlen, die viele auch bei EMS-, Cushing- oder Rehepferden füttern, damit das Pferd ein bisschen was im Trog hat und man das Mineralfutter nicht pur geben muss.
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(Antoine de Saint Exupéry)