Wir haben ja inzwischen seit 20 Jahren auch unseren eigenen kleinen Stall mit 5 Boxen, Weiden, Paddocks und Reitplatz, allerdings ohne Halle.
Uns war von Anfang an klar, dass wir in einer Reitanlage als Einsteller nicht glücklich werden würden.
Genau aus den hier schon genannten Argumenten: Der eine fegt, der andere nicht. Der eine macht das Fenster zu, sobald es etwas kühler wird, der andere will die Fenster offen haben usw.
Hier zu Hause können wir das so handhaben, wie wir es wollen und meinen, dass es das Beste für unsere Pferde ist.
Dazu bin ich auch sehr pingelig und würde wahrscheinlich als Einsteller irgendwo die Krise kriegen, wenn im Stall (aus welchem Grund auch immer) nicht Ordnung herrscht.

Ich war nur kurze Zeit Einstellerin in einem Stall. Das war nichts für mich, denn ich bin auch noch so erzogen, dass ich den Besitz anderer Leute, wie mein Eigenes behandele und wertschätze. Leider findet man das heutzutage immer weniger.
Wir haben hier auch schon so einiges durch...
Es gab Einsteller, die gingen gar nicht. Die waren auch nicht lange da, dann durften sie wieder ausziehen.
Ja, es ist mein Hobby und mein Zuhause, da möchte ich meine Ruhe und meinen Frieden und mich nicht noch über andere Leute aufregen müssen.
Nach einiger Zeit waren wir auch erstmal von Einstellern kuriert und waren einige Jahre für uns.
Irgendwie fehlte mir aber doch ein Miteinander, einfach mal ein gemeinsamer Ausritt oder ähnliches.
Plötzlich bekamen wir Anfragen für unseren Stall, die Leute kamen auf uns zu, ohne dass wir jemanden suchten.
Sie fanden eben unsere Haltungsform und die Lage toll und wollten zu uns.
Wir haben lange überlegt, ob wir das Risiko wieder eingehen sollen, haben uns aber auf einen erneuten Versuch eingelassen.
Inzwischen haben wir seit einigen Jahren zwei feste Einsteller, die sich sehr wohl bei uns fühlen und die ich nicht mehr missen möchte.
Diese Einsteller haben Sternschnuppes Einstellung, packen mit an und wissen zu schätzen, was ihnen hier geboten wird.
Wir sind zu einer eingeschworenen Truppe geworden, die sich gegenseitig hilft und immer füreinander da ist.
Es ist schön, wenn man nach Hause kommt, die Pferde draußen auf dem Paddock stehen und der komplette Stall fertig ist.
Oder man kommt heim und die Pferde sind wieder in den Boxen und das Paddock abgeäppelt.
Dafür machen wir dann eben auch mal die Boxen der anderen mit.
Hier kennt jeder den Ablauf und die Zeiten. Wir sprechen uns ab und alles klappt prima.
Wir sind uns auch einig, was die Ordnung und Sauberkeit angeht.
Hier würde nie jemand wegfahren, ohne gefegt oder aufgeräumt zu haben.
Es kann also auch ein Vorteil sein, wenn der Stall klein ist.
Unser eines Einstellerpferd stand jetzt lange in der Klinik und danach in einem anderen Stall wegen Boxenruhe. Das können wir hier über Sommer nicht bieten, weil wir 24h Weidegang haben und ich keins unserer Pferde über Sommer mit "einsperren" wollte.
Das war aber im Voraus klar und gab keinerlei Probleme.
Die Besitzer warten schon ganz ungeduldig, dass sie endlich wieder zu uns kommen können.
O-Ton der Einstellerin: "Ihr habt uns für andere Ställe versaut! So wohl, wie bei Euch haben wir uns noch nirgends gefühlt und unser Pferd auch nicht."
Fazit: Es gibt viele komplizierte Einsteller, aber sicherlich auch komplizierte Stallbesitzer.
Nur wenn es passt, kann es friedlich zugehen und nur dann macht es auch Spaß für beide Seiten.
Aber es gibt auch immer noch gute Einsteller und gute Stallbesitzer, man muss
sich nur finden.
In diesem Sinne, Euch allen noch viel Spaß mit Eurem Hobby.
