Ich fand Dublin Street doof

Der Typ blieb mir bis zuletzte unsympathisch - was für ein arrogantes, selbstverliebtes Arschloch
Ich lese IMMER NOCH an dem Buch von Lisa Niemi und es geht mir echt auf den Zeiger

aber jetzt bringe ich´s auch zuende. Das Buch erscheint mir sehr typisch amerikanisch irgendwie... Die Frau stellt sich dar als abolute Powerfrau, die jedes Problem in den Griff kriegt und nur in seltenen Situationen doch mal weint (aber nur, wenn ihr Mann es nicht mitbekommt). Sie hat über alles den Überblick, kennt als einzige den genauen Medikamentenplan und lässt ihren Mann auch nicht eine einzige Sekunde außer Augen. Scheint mir eine seehr klassische Rollenverteilung gewesen zu sein... es wird wenig erzählt über die Vergangenheit, aber da haben sie ja auch noch ein weiteres Buch heruasgegeben mit der Lebensgeschichte von Patrick Swayze (das werde ich mir nach diesem Buch bestimmt nicht mehr zulegen). Es wird immer nur von den klinischen Symptomen berichtet, die er hat - selten ein Wort darüber, wie sie wirklich darüber denkt, wie er den Prozess empfindet - er kommt überhaupt irgendwie gar nicht vor in dem Buch - nur eben als ihr Lebensgefährte und Patient, für den sie sorgt... Sie kämpfen die ganze Zeit gegen den Krebs, mit den unterschiedlichsten Therapien und ich als Leser frage mich, ob sie tatsächlich nicht gemerkt haben oder nicht wahrhaben wollten, dass er stirbt - es geht immer weiter bergab und bergab und sie schreibt immer noch davon, dass er nur dieses oder jenes jetzt gut überstehen müsste und dann würde es wieder besser werden... aber ok, das ist wahrscheinlich tatsächlich bei manchen Menschen so, dass die Phase des Nichtwahrhabenwolles so lange dauert.
Naja. ich kann das Buch nicht empfehlen, empfinde es trotz des Themas als nervig-langweilig und bin echt enttäuscht.