Hallo liebe Enten!
Ich mag mir das alles einfach mal von der Seele schreiben, damit es mir danach vielleicht ein bisschen besser geht.
Wegen meines Wallachs musste ich 2006/2007 vor Gericht (Besitzstreitigkeiten).
Nachdem das endlich geklärt war, diagnostizierte man 2007 einen Chip.
Der wurde erfolgreich entfernt. 2 Tage spät Kolik-Not-Op.
2009 hat er sich eine Sehne im Hüftgelenk gerissen. Das wurde erst Monate später nach regelrechtem Tierärzte-Marathon festgestellt.
Da war es leider schon zu spät. Die Sehne ist nicht mehr richtig zusammen gewachsen. Er tritt hinten links sichtbar kürzer.
Also musste ich ihn mit 14 Jahren in Teilzeit-Rente schicken.
Wir gehen nun ca. 2 Mal die Woche ins Gelände. Jedes Mal bin ich traurig, weil er so ein wahnsinnig tolles Pferd ist. Unerschrocken, verlässlich, motiviert und super schön an den Hilfen.
Er läuft schmerzfrei... Trotz allem habe ich große Angst, dass er irgendwann mit Athrose zu kämpfen hat durch die ungleiche Belastung.
Und mit Koliksymptomen haben wir leider auch noch ab und zu zu kämpfen. Jedes Mal verfalle ich in Panik, dass es wieder in einer OP oder gar dem Tod endet.
2010 habe ich mir dann für den Turniersport eine junge Stute gekauft.
2011 Kniebandentzündung und wir haben ewig mit einer Bronchities zu kämpfen gehabt. Erst durch Veränderung der Haltung, habe ich beides in den Griff bekommen.
Ende Januar war sie plötzlich lahm und hatte ein geschwollenes Karpalgelenk. Anfang der Woche war sie nun im CT.
Horrornachricht: Oberflächlicher Bruch im unteren Bereich des Gelenks! Es sind leider 2 große und mehrere kleine Stücke, sodass diese nicht verschraubt werden können. Die Stücke werden nun entfernt und der Knochen leicht angeritzt, damit er sich neu aufbaut.
Heilungsaussichten sind einigermaßen gut. Trotz allem kann keiner absehen, inwieweit sie wieder belastbar sein wird und ob sich später Athrose bilden wird.
Wenn es schlecht läuft, kann ich das nächste Pferd mit 8 Jahren in Rente schicken. (Turnierambitionen habe ich eh schon längst an den Nagel gehängt.)
Ich könnte einfach nur den ganzen Tag heulen. Das Tier tut mir so wahnsinnig leid, weil sie das alles über sich ergehen lassen muss. Und ich kann nicht mal bei ihr sein. Weil ich sie 300 km weit weg in eine Klinik bringen musste. Mit meinem 6 Monate alten Baby kann ich halt auch schlecht einfach mal zu ihr fahren.

Und noch dazu die Angst vor der OP... Narkose ist bei Pferden ja auch ein hohes Risiko.
Warum geht das bei mir nur fast ununterbrochen so? Von den ganzen Sorgen abgesehen, ist das alles natürlich auch ein finanzieller Kraftakt. Zwar treibt es mich zum Glück nicht in den Ruin, aber geschätzte 10.000 - 12.000 € tun schon weh.
Mal davon abgesehen, dass ich kein Pferd mit solchen Vorgeschichten verkaufen werde und sie auf Lebenszeit bei mir sein dürfen, aber eigentlich sollte ich den Reitsport (bzw. Pferdehaltung) echt an den Nagel hängen.
Dabei ist es doch eigentlich das schönste Hobby auf der Welt.

Hört das irgendwann mal auf?
Eure Nina