sunnyFlorida hat geschrieben:
Hihi, als ich das letzte Mal bei einem EWU Turnier zugesehen habe, kam ich auf die Idee, mit meinem 1,70m großen Westfalenwallach die Szene zu rocken und auch mal teilzunehmen, natürlich in korrektem Turnieroutfit der Englischreiter.
Erlaubt ist es ja...
Ich bin inzwischen ja bekennender Freizeitreiter, nachdem ich früher in der Springszene unterwegs war.
Mein Wallach geht mit Halsring, liebt Trails und würde im Horsemanship auch kein schlechtes Bild abgeben.
Wahrscheinlich würde ich gar nicht mal schlecht abschneiden, habe schon bei dem ein oder anderen Trailtag die Westernreiter hinter mir gelassen.
Ob die Westernreiter mich dann noch mögen, weiß ich nicht.
Mir geht es allerdings auch nur um den Spaß und das Teamwork zwischen Pferd und Reiter.
Ich muss mich nicht mit anderen messen, lustig wäre es aber bestimmt trotzdem.
Und ja, ich denke auch, dass Westernreiter auf den Turnieren nicht weniger ehrgeizig sind, als die Englischreiter.
Deshalb nehme ich jetzt so gerne an Freizeitreitertagen, Trailtagen, O-Ritten, usw. teil, weil es da nur um den Spaß an der Freude geht.

Sunny, ganz ehrlich, wenn die Ausschreibung das hergibt (einige Veranstalter schreiben die LK5-Prüfungen exklusiv für Westernreiter aus), dann mach das bitte unbedingt.
Erstens - Du rockst dann wirklich das Haus, denn auch wenn der eine oder andere Westernreiter etwas "größer" beritten ist (prominentes Beispiel: "Rain of Pearls", ein Hanno-Wallach von Rotspon, geht LK1), ist ein Englischreiter im entsprechenden Outfit immer noch ein recht seltener Anblick, wird gerne gesehen und entsprechend bejubelt.
Zweitens - macht es super viel Spass und in der LK5 sind die Aufgabenstellungen wirklich noch sehr freundlich und zuvorkommend gestaltet, so dass eigentlich jedes "normal rittige" Pferd die schafft. Einzig im Trail könnte es bei gewissen Teilen aufgrund des Stockmasses Probleme bereiten (eine Turnaroundbox reitet sich mit 155 cm einfach leichter als mit 170

), aber sonst ? Mach mit !!!

In der LK 5 ist auch wirklich alles noch sehr kuschelig, so dass der Spaßfaktor meiner Meinung nach (ich als LK4-Reiterin, höhöhö...) noch eher gegeben ist als in den LKs drüber, wo die Richter schon ein bißchen mehr sehen wollen.
Und drittens, und das muß ich nun etwas zähneknirschend zugeben - die Richter sehen korrekt gerittene Pferde einfach gerne, und wenn Du nun z.B. eine Pleasure startest, Dein Pferd nett, taktrein und kontrolliert geht, wirst Du auch gegen Westernreiter im "richtigen" Outfit platziert werden bzw. gewinnen. Bin mir nicht sicher, ob es nun dieses oder letztes Jahr in Eltze bei einem Turnier war, aber da gewann eine Englischreiterin die LK5-Pleasure...
Am 01. Mai diesen Jahres veranstaltete die Firma Profi-Tack ein Spaßturnier bei Bremen, ich war da und kam auf dem Abreiteplatz mit einer supernetten Englischreiterin in's Gespräch. Ihren Namen weiß ich nicht mehr, nur den ihres Pferdes (ist mal wieder typisch für mich

): Siggi. Siggi war ein Oldenburger, auch tatsächlich als "Siggi" eingetragen (habe gefragt

) und startete, wenn ich mich richtig erinnere, alles an Prüfungen, was nicht bei drei auf dem Baum war: Trail in Hand, Trail, Pleasure, Horsemanship, Hunter und - haltet euch fest - TEAMPENNING ! *
Leider konnte ich mir das nicht mehr angucken, wie dieses gefühlt hausgroße Pferd da die Kühe gescheucht hat, aber der Anblick muss göttlich gewesen sein !
*Teampenning: drei Reiter müssen aus einer Kuhherde drei gekennzeichnete Tiere aussortieren und in einen kleinen Pferch treiben.
Und ansonsten, ganz generell zum Thema Turniere: klar ist auf einem extra als solches ausgewiesenen "Spass"Turnier der Spass subjektiv leichter zu Empfinden, aber auch auf normalen Turnieren kann man Spaß haben, wenn man nur - ich zitiere da mal eine Englischreiterin aus meinem Bekanntenkreis - mal den Köttel aus dem Popo nimmt.

Habe damit bislang nur gute Erfahrungen gemacht, der Nachteil ist natürlich, dass man es allzu oft vergisst und dann mit sooooo einer Fresse

eine Pleasure startet.
