Liebe Schleswig-Holstein-Enten, das hört ihr bestimmt nicht gern, aber mein Ausflug zum Landesturnier nach Segeberg war bestimmt mein erster und letzter dorthin... Schade, so ein wundervoller Turnierplatz, auf so topfebenem Rasen durfte ich noch nie Kegeln. Aber der Rest
Es fing an mit der üblen Abzocke was die Standkosten des Fuhrparks anging - bei gleichzeitiger Ausschüttung von nur 50% der Geldpreise

Klohäuschen pro Benutzung 30 Cent, da kann man sich ausrechnen, was das kostet von Donnerstagabend bis Sonntagnachmittag, muss sowas sein?
Überaus engagierte und freundliche, aber völlig planlose, unkoordinierte Helfer. Freitag in der Dressur werden die Spurbreiten gemessen, Sonntag ist die Liste weg und alle müssen nochmal zum Messen antreten. Die Parcourshelfer haben keinen Plan und leisten sich dolle Dinger - statt Hindernisbreite wird Spurbreite eingemessen, die Kegel werden mit der Außenkante nach innen gestellt usw...
Die Richter hat auch keiner im Griff, da werden Entscheidungen getroffen, die in keiner Weise nachvollziehbar sind. Richter hat die Lektion irgendwie nicht gesehen, da geb ich mal ne 0. Wow. In der Verfassung werden Fahrer willkürlich rausgenommen, weil die Pferde nicht taktrein gehen. Wie auch, wenn nebenan einer durchs Hindernis pfeift und die genau wissen, was jetzt Sache ist? Da kann der losgelassene Schritt schon mal auf der Strecke bleiben.
In der Meisterschaftswertung darf man einfach mal sein Meisterschaftsgespann als 2. starten - wo gibts denn sowas? Klare Vorteilsnahme - dafür wurden schon Präsidenten gekippt. Sehr ärgerlich für diejenigen, die nur ein Gespann am Start haben. War jetzt nicht my cup of tea, aber wenn man das von den anderen Teilnehmern hört überträgt sich der Frust auch gern weiter.
Abendliche Geselligkeit mit Siegerehrung gabs auch nicht, alles dunkel und zu, man war mehr so sich selbst überlassen. Also auch keine grenzübergreifende Verbrüderungen mit Ankurbulung des Getränkeumsatzes.
Gut, dass die Geländehindernisse etliche km vom Platz entfernt sind und man alles extra da hin karren muss wusste man vorher. Dass man aber mit Autos nicht mal bis direkt zum Platz darf sondern erstmal eine Radtour durch den Wald macht (so man eines hat und dorthin transportiert bekommt), was alles Zeit kostet, könnte man auch mal vorher bekannt geben. Und wenn man schon nur 2 Streckenbesichtigungen anbietet, sollte man die zeitlich auch so legen, dass die Teilnehmer es auch irgendwie schaffen. Wir hatten den puren Stress, weil wir ja auch noch unser Pferd vom 10 km entfernten Gehöft holen mussten, und wenn dann die Besichtigung 30 min später beginnt, weil jemand die Treckerschlüssel verlegt hat (!!!) , kriegst du langsam Angst um deinen Dressurstart. In genau der mentalen Verfassung steigst du dann auch auf den Bock

Grad wenn man immer noch an diesem Möbel-Kraft-Verkehrschaos vorbei muss, was die eingeplante Zeit mal locker verdoppelt.
Die Ausflaggung der Hindernisse orientierte sich auch mehr an Vierspänner Kl. A, riesengroße Galoppwege, Scheuentore als Durchfahrten und so gut wie keine technischen Anforderungen. Und die max. 250 m, die so ein Ding lang sein darf, werden in S-H wohl auch anders gemessen. Das eine Hindernis hatte bestimmt 100 m mehr. Und schon hast du genau die Raserei die kein Mensch mehr sehen will. Grad wenn man auch einkalkulieren muss, dass nicht alle A-Fahrer top-konditionierte Pferde haben, bei denen in Hindernis 2 dann ob der Strecken schon mal der Tank leer ist. Da hat man dann in 3 und 4 auch keine schönen Bilder mehr.
Boah, nee, ich hätte zwischendurch nur noch K**** können. Dass es dann am Sonntag genau bei meinem Parcours wie aus Kübeln schüttete, war nur mein persönliches i-Tüpfelchen...
Darüber geraten die sportlichen Erfolge des Kleinen Schwarzen fast ins Hintertreffen, der sich mit 4 weiteren M-Platzierungen mal wieder selber getoppt hat. Nur Stress, maulige Teilnehmer und keine ruhige Minute, da ist man hinterher nur ausgelaugt und kann sich gar nicht richtig freuen
Tja, danke fürs Zuhören, und nichts für ungut.