Suomi hat geschrieben:
Topatschow hat geschrieben:
Habe mich bewußt gegen einen TÜV entschieden, da ja bei Fohlen das neue Gesetz mit 2 Jahresrückgaberecht gilt (aufgrund eines Auktionsfohlens gibt es da ein Richturteil). Da die Wachstumsfugen sich erst mit gut 2 Jahren geschlossen haben, habe ich zu dem Zeitpunkt bevor die 2 Jahre abliefen, alle Beine röntgen lassen, auch für mich zur Absicherung. Leider kam dann ein anderes Problem auf mich zu, wo die Klinik sagte, ich könnte ihn zurückgeben. Habe mich dann mit einem Anwalt beraten und entschieden, ich lasse operieren, riskier es und behalte ihn.
Der Züchter hätte einen Teil übernehmen müssen, was ich dann aber nicht mehr gefordert habe.
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So etwas gibt es wirklich?! Ich wundere mich immer mehr das es noch Menschen gibt die Pferde züchten und verkaufen

Hallo!
Ja, die 1 bzw 2 Jahre Regelung gibt es, aber sie gilt nur für die zugesicherten Eigenschaften bzw für den Istzustand beim Übergang.
Wenn man dann mal schaut was für Eigenschaften ein Fohli haben sollte ist da nicht viel zu machen. Wer nach 2 Jahren einem Wachstumsschaden gelten machen will, wird wohl nur sehr schwer die Schuld beim Verkäufer beweisen können. Schließlich können ihm ja in den 2 Jahren "Fütterungspannen" untergekommen oder auf der Aufzuchtsweide kleinere Verletzungen entgangen sein.
Beispiel aud dem Bekanntenkreis: Pferd wurde als Zuchtstute verkauft und der TA hat die Zuchttauglichkeit bestätigt. Dies wurde im Vertrag festgehalten, aber die Stute wurde dann nicht tragend bei der Besamung. Stute wurde auf Kulanz zurückgenommen, der TA und eine Klinik haben nochmals untersucht und wieder die Zuchttauglichkeit bestätigt. Stute wurde dann spätim Jahr noch im Natursprung gedeckt und auch gleich tragend.
Der Käufer, der gleich mit einer riesen RE wegen Aufwendungen, Ausfall usw über RA gekommen ist, ist dann auf seinen Kosten sitzen geblieben.
Wäre die Stute nur als Reitpferd gekauft worden, hätte das schon anders ausgesehen.
Letztendlich wurde der Käufer aber einfach nicht fertig mit den Pferd und wollte es wieder loswerden. Da ist den Bekannten eine Rücknahme und späterer Verkauf lieber, als das Pferd über einen Händler oder durch 1000 Hände gehen zu lassen.
Ok, als größerer Züchter kann man so vielleicht nicht handeln, aber als kleiner Züchter sehe ich mich schon in der Pflicht "meine" Pferd gut unterzubringen und ggf für deren Wohlergehen auch mal ein Pferd zurückzunehmen.
Zum Thema:
Die 3 Tage/Monate/Jahre Regel trifft auf viele Pferd zu, aber das kann auch gewaltig in Hose gehen.
Beispiel ist unsere 4 Jährige, die mit 3 Tagen noch total verknittert war, mit 3 Monaten super aussah, mit 3 Jahren eher wie ein abgemagertes Wüstenpony aussah und erst jetzt mit gut 4 1/2 anfängt wie ein Pferd auszusehen. Ok, da wird sich der Zustand dem 3 Monatsbild anpassen, aber als 3 jährige wäre sie unverkäuflich gewesen.
Weiters Beispiel ist ein Wallach eines Bekannten, auf der Fohlenschau mit 3 Monaten als Sieger rausgestellt, als Hengstanwärter für seine Gänge gelobt.
Mit 3 Jahren war von den Gängen nicht mehr viel über und das Feuer schon verglüht. OK, er ist ein Wanderreitpony geworden, auf dem auch die Kinder überall sicher hinkommen, aber er wird von allen nur Esel oder Trottel genannt. In liebvoller Weise, aber der Hengst der er werden sollte ist er nicht geworden.
Ich schaue immer zuerst auf die Hufe und die Gelenke, die Knochen müssen gerade in die Gelenke laufen und die Winkel müssen stimmen (Schulter, HH), dann ist es auch egal, ob Stellungsfehler da sind.
Fohlen sollte eh eher leicht bodenweit und nach außen gestellt sein, wenn die Knochen dann aber in einer Linie stehen, geht es sich wieder aus, wenn sie mit 2 oder 3 Jahren in der Schulter breiter werden. Stehen sie vorher zu gerade werden sie sonst Boden- und Zeheneng.
Gruß Torsten