Wie war das noch mit der Fahrschule... ...fahr nicht zu schnell in die Kurve, sonst trägt es Dich heraus...
Hat man vom guten Fahrlehrer gelernt, oder konnte man auch in diverser Fachliteratur, dem Physikunterricht, oder für die Analphabeten zur Not auch aus der Glotze lernen...
...oder man denkt sich egal was die Bücherwürmer und Besserwisser sagen, ICH fahre so schnell wie ich es für richtig halte!
Wenn ich die Zusammenhänge zwischen Haftreibung, Zentripetalkraft, Winkelgeschwindigkeit und Kurvenradius und solchem Gedöns nicht kenne, betreffen sie mich vielleicht auch nicht...
Die Folgen solcher Denkweise sind sicher für jeden vorstellbar. Aber hey, Hauptsache glücklich mit der eigenen Meinung!
Zitat: Kid Vicious
"Nö, schlimm ist das nicht. Dennoch glaube ich - falls ich das darf - dass es auch heutzutage noch zufriedene Pferde und Reiter gibt, die nicht von irgendwelchen Büchern profitieren."
Glauben ist nicht Wissen. Da sich der Glaube weder als richtig, noch als Irrglaube BEWEISEN lässt, darfst Du weiter glauben... Wer solls Dir verbieten?!
Aber es mag sicher auch viele Reiter geben, die von "irgendwelchen Büchern" profitieren, vielleicht jeder auf seine Art...
Bleibt noch die Frage ob das Pferd auch glücklich ist, wenn es der Reiter ist...
Zitat: Rhapsody
"Blabla - was ich sagen will: Hier irgendwas aufzustellen wie "Wer keine Bücher liest ist doof und kann nicht reiten" wirds nicht bringen - wer das Glück hat genug Basiswissen ohne die Hinzunahme von Büchern zu erhalten, soll sich glücklich schätzen"
Völlig richtig!! Bezogen auf BASISWISSEN!
Reiten auf Zuruf des RL und Herumstochern im Trüben mag nach einer laangen, laangen Zeit sicher zu einer passablen Reitfertigkeit führen.
In der Zwischenzeit wird nicht korrekt gesessen, dem Pferd schlimmstenfalls entgegengearbeitet, im Zweifel nach Wundermitteln in den Futterzusätzen oder beim Reitzubehör gesucht (möchte mal wissen, ob sich eine Wunderdecke, die das Pferd versammelt laufen lässt, nicht wie geschnitten Brot verkaufen würde), werden Pferde in kleinen Ställen ohne Wiesenauslauf gehalten und weiß der Teufel was den Pferden aus Unwissenheit noch angetan wird...
Aber hey, Pferde leiden still und wenn dann ein Pferd mit 12 Jahren zum Abdecker muß weil der Rücken nicht mehr will, wird die Ursache vermutlich ein genetischer Defekt gewesen sein und nicht die unsachgemäße Haltung/Gymnastizierung.
Es mag sich jeder Beispiele von "unreitbaren" Pferden vor Augen führen, deren "Unreitbarkeit" auf falsche Haltung und Ausbildung zurückzuführen ist.
Aber es gibt auch ahnungslose Menschen, wie ich hier schon gelesen habe, die ein 3 jähriges Pferd "ausbilden" wollen.
Wie will den jemand der die Grundzüge der Ausbildung, wie sie in den einschlägigen Werken stehen, nicht gelesen, oder scheinbar nicht verstanden hat, ein Pferd richtig arbeiten.
Armes Pferd!
Stellt sich die Frage was ist Reiten "können"?
Reicht ein sich im Sattel halten beim Ausritt in die Reithalle oder nähere Umgebung des Reitstalles? Oder darf es auch ein bisschen mehr sein?
Sollte es auch ein bisschen mehr sein dürfen, kommt man ums Lesen vermutlich doch nicht herrum...
Wenns das im Sattel halten bleiben darf wirds auch ohne Bücher gehen.
Mir drängt sich doch die Frage auf, warum sind professionell ausgebildete Bereiter, oder Bereiter - Meister alle auch durch eine schriftliche Prüfung nach theoretischer Ausbildung gegangen?
Warum gibt es die Basispass- und Reitabzeichenprüfungen der FN mit praktischer UND theoretischer Prüfung?
Es gibt ja keinen zwingend vorgeschriebenen Pferdeführerschein, also auch keine Not sich aus Büchern zu informieren.
Folglich kann es damit jeder weiterhin so halten, wie er mag.
Woraus folgt, dass jede Diskusion nur einen bereits bestehenden Kompromiss, nämlich die schon bestehenden Meinungsvielfalt als Ergebnis haben kann.
So schließe ich nun mit den Worten:
Glauben ist nicht Wissen!
UND
Unwissenheit ist keine Tugend!
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