Ententeich

Die ersten Wochen muß das Pferd sich an die halbseitige Blindheit gewöhnen - in der Zeit muß man versuchen das Pferd an alle Sachen nur von der Seite ranzuführen auf der es was sieht. Auch an anderen Pferden nur so vorbei gehen. Reiten erstmal nicht bevor das Pferd sich dran gewöhnt hat. Nach einer Weile ist dann alles ok.

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"Jeder spinnt auf seine Weise,- der eine laut, der andere leise"

(Joachim Ringelnatz)

Meine Stute gewöhnte sich ziemlich schnell an die neue Situation. Einzig beim longieren, laufen lassen und freispringen konnten geübte Beobachter später noch kleine Unsicherheiten erkennen. Aber auch unter Fremdreitern und Anfängern hatte sie keine Probleme. Im Umgang haben wir in der ersten Zeit darauf geachtet sie auf der blinden Seite immer anzusprechen und keine ruckartigen Bewegungen zu machen. In fremden Ställen hat man ihr etwas mehr angemerkt, da lief sie schon sehr vorsichtig um die Ecken (aber das schadet ja auch nicht), fremde Weiden waren aber nie ein Problem *g*

Wir haben sie allerdings recht schnell wieder geritten, weil sie das longieren deutlich mehr stresste und sie schon immer ein Arbeitstier war. Sattel auf dem Rücken war für sie auch etwas wie "gebraucht werden". Je mehr Normalität ins Pferdeleben kam, je selbstbewusster wurde sie wieder. Anfangs natürlich nicht direkt in der Stoßzeit in der Halle, ins Gelände mit einem erfahrenen Pferd, erst Stangenarbeit und dann Hüpfer. Keine 3 Monate später gings aufs erste Turnier und als sie sich da im Viereck aufbaute wussten wir: sie ist wieder voll da !

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Gruß
lalala


Nicht das Reitsystem als solches ist ausschlaggebend, ob sich die Reiterei auf einem Wellenberg oder in einem Wellental befindet, sondern ausschließlich die Art, wie es vom Menschen gehandhabt wird

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Meinem ersten Pferd wurde auch das Auge nach einer offenen Verletzung
entfernt, das allerdings bevor ich ihn hatte !
Er hatte keinerlei Probleme damit, nur beim Ausreiten sollte ich
als Reiter darauf achten, dass er auf der rechten Seite tunlichst
nichts an den Kopf bekam, z.B. schon nur ein Blatt in streifte !
Dann schlug er mit dem kopf und war unleidlich, was ja auch
verständlich ist, da er mir ja quasi seine blinde Seite anvertraute.

Was mich nur tierisch genervt hat, waren die Kommentare der
Menschen, die des entfernten Auges ansichtig wurden.
"Oh Gott, dem fehlt ja ein Auge !" am laufenden Band !

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Während sich Andere über mich das Maul zerreissen, lehne ich mich entspannt zurück und denke:
"Wahnsinn ... ich habe meinen eigenen Fan-Club !"

@Bjutschilp:
Sah man dass das Auge fehlte, oder war es vernäht wie bei unserem Vereinspferd?
Bei ihr sieht der Laie auf den ersten Blick nicht, dass das AUge fehlt, sondern nur, dass es permanent geschlossen ist.
Aber uns wurde von der Klinik schon gesagt, dass es mit der Zeit einfallen würde. Dann entsteht schon die Optik "fehlendes Auge".
Wir müssen nur unseren Reitkindern die Scheu nehmen, ich hoffe, dass sie nicht zu arg schockiert sind. Ansonsten ist es egal, was andere Leute sagen, Hauptsache das Pferd gewöhnt sich und kommt gut klar damit.

Anfangs sehen die Augenlider immer noch so aus, als wäre der Augapfel noch
vorhanden, aber mit der Zeit fallen die Lider nach innen und es ist nur noch eine
tiefe Höhle zu sehen !
Die Augenhöhle war ca. 5 cm tief und ca. 6 cm im Durchmesser.

Es sieht für jemanden, der es nicht gewohnt ist, in der Tat nicht schön aus !

Übrigens:
Ganz wichtig, täglich den Staub und Schmutz mit einem feuchten Tuch entfernen
und ab und an mit Hautcrème einreiben.
Mein altes Pferd fand es immer ganz angenehm, wenn man mit einem Frotteeläppchen
die Augenhöhle sauberrieb, also keine Scheu !

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Während sich Andere über mich das Maul zerreissen, lehne ich mich entspannt zurück und denke:
"Wahnsinn ... ich habe meinen eigenen Fan-Club !"

@Bjutschilp:
Danke für den Tipp. Morgen werden die Fäden gezogen. Momentan ist das Pferd ja noch kahl auf betr. Gesichtshälfte und der Bereich um das zugenähte Lid
noch etwas verschwollen und recht erhaben.