quark hat geschrieben:
Ich bin etwas verwirrt in Bezug auf die unterschiedliche Reitweise meines Pferdes.
Mein Pferd wurde von mir und meinem damaligen RL immer so geritten:
Nach dem Aufsitzen Zügel ganz lang, Schritt. Dann nachfassen, warmreiten in allen drei Grundgangarten, das Pferd schön von hinten nach vorne reiten, und dann kann man nach und nach die Zügel immer mehr nachfassen und mit der "richtigen" Arbeit beginnen. Das Pferd bietet sich dann von alleine an.
Der jetzige RL verlangt von den Schülern, die Zügel nach der kurzen Schrittphase gleich kurz zu nehmen und mit der Arbeit zu beginnen. Die Lösungsphase ist also auch am kurzen Zügel geritten. Nur können die Kinder nie im Leben das nachtreiben, was sie vorne zu halten haben. Das Pferd verspannt und verwirft sich, die Kinder kommen nicht zum Sitzen.
Lösung des RL: Tempo machen.
Hilfszügel werden keine genommen, das sei nur was für Anfänger.
Also, im großen und ganzen hat der RL schon recht, man reitet am aufgenommenen Zügel, und was der "Freizeitreiter" oft als angenehm und passend empfindet, sind eher Fahrleinen als sinnvolle Hilfen (ging mir auch so).
Um ein Pferd wirklich zu arbeiten muß man den Zügel ungewohnt stark aufnehmen. Und nun kommt die eigene Unfähigkeit dazu, das man automatisch ins Ziehen kommt, das Pferd drückt dagegen, alles wird fest und hart (das kenn ich zur Genüge ;) ), und schwupps läßt einen der RL mit zu kurzen Zügel festziehen (pöhsepöse). Nur wenn man weiter mit Fahrleinen arbeitet lernt man es auch nicht. Ich hab gottseidank einen RL der sehr viel Wert auf ordentliche Einwirkung legt und mich auch ordentlich knechtet, aber da mußte ich auch durch, durch die "HILFE-viel-zu-kurzer-zügel" Phase. Aber nur so lernt man die Hand stehenzulassen (mit langen Zügeln wirkt man automatisch zurück, auch wenns nicht negativ auffällt, weil sind ja eh so lang) und bekommt ne Rückmeldung vom Pferd was man da oben eigentlich treibt. Auch muß ich viel weniger mit der Hand machen, da reicht ein "stricken-aus-dem-Handgelenk". Ich versuch schon seit Monaten, mir meine "großräumigen" Zügelhilfen abzugewöhnen, die ich mir durch jahrelanges "Fahrleinenreiten" angewöhnt hab.
Was ich eingentlich sagen will, das der RL vll das Richtige meint, aber der Schüler es nicht Nachreiten kann. Ich hab auch etwas gebraucht und war mit einer RL sehr unzufrieden, genau wegen der kurzen Zügel Sache. Im Endeffekt muß ich sagen sie hat schon Recht gehabt, konnte mir das aber nicht so ganz vermitteln. Das stumpfe Gegenreiten gegen die Hand darf aber keinesfalls die einzige Anweisung des RL sein, weil es lehrt den Schüler ja keine feine Hilfengebung.
Ich würde den RL mal ansprechen, ob er bei deiner RB mehr auf die Hand achten kann, weil sie da noch Probleme hat.
Wenn er da blockt dann kann er nicht auf seine Schüler eingehen und ist auch kein guter RL. Dann würde ich auch nen neuen suchen.