Ich wohne hier in einem ganz klaren NICHT-Pferde-Gebiet. Ok, es gibt Pferde, aber es fehlen die qualifizierten Tierärzte und ich scheine eine der wenigen Pferdebesitzer zu sein, die sich darüber aufregen, bzw mit der Arbeit der "Land-Tierärzte" nicht zufrieden sind.
Es schaut also so aus, das wir im Umkreis 3 Tierärzte für Großvieh haben. Obwohl sie regelmäßig und seit Jahren Pferde behandeln, scheinen sie sich damit nicht halb so gut auszukennen wie mit Rindern. Egal, sie sind da, besser als nichts, 90% der Pferdebesitzer läßt sie seit Jahren kommen ohne zu murksen.
Wir haben auch eine Pferdeklinik in der Nähe ... ca 30 Minuten Fahrtzeit von mir weg. Die Klinikleiterin war über Jahre hinweg meine "Haustierärztin". Unfreundlich war sie schon immer, hat ihre Arbeit aber gut gemacht. Seit ca 3 Jahren scheint es der Klinik aber zu gut zu gehen, die Stammkundschaft wird sozusagen "aussortiert".
Als erstes kam plötzlich ein anderer Arzt zu uns. Er hat sich als Fach- und Turniertierarzt einen ziemlichen Brüller geleistet, als er bei meinem 2jährigen Fohlen (aufgrund eines wachstumsbedingen spitzen Brustkorbes/Schulter) eine lebenslange Unbelastbarkeit diagnostizierte und meinte als Beistellpferd könnte er gut 8 Jahre alt werden.
Das witzige an der Sache: Die Diagnose stellte er, nachdem er ihn sich hat vorführen lassen auf gefrorenem, unebenen Weideboden, während er über Handy mit einer anderen Person telefonierte. Im Nachhinein sau witzig
Ich wollte also zur nächsten Behandlung wieder die Chefin, doch hoppla, plötzlich behandeln wir keine Hengste mehr

Als bei einem Notfall (mein "böser Hengst" wurde von einem Wallach auf der Koppel unters Kinn getreten, blutete und war nicht "ansprechbar") am Telefon der Spruch fiel, das wäre halt so wenn man meint sich Hengste halten zu müssen, war die Aktion Pferdeklinik für mich gegessen. Ich sollte dazu sagen: Die HENGSTE waren zu diesem Zeitpunkt 2-3jährige Fohlen, also echt lachhaft!
Ich war also auf der Suche nach einem neuen Tierarzt und wurde fündig. Ein klasse Mann, der mich u die Pferde durchweg begeißtert,sich mit ALLEm auskennt und auch Alternativen gegenüber nicht verschlossen ist. Das Blöde an der Geschichte: Der gute Mann hat fast 1,5 Stunden Anfahrt, da die Auto/Schnellbahn-Verbindung fehlt
Also dann doch einen der Landtierärzte ... wenigstens fürs Impfen und Routine-Untersuchungen. TA Nr 1 stellt 2x falsche Diagnose und schießt den Bock ab, als er 3 Pferde (ohne vorher untersucht zu haben) mit 1 einzigen Nadel impft und eins der Pferde für einige Tage mit dick geschwollenem Hals außer Gefecht gesetzt war.
TA Nr 2 untersucht auch nur nach Aufforderung die zu impfenden Pferde und stellt auch eine dramatische Fehldiagnose, behandelt mein Pferd über Wochen hinweg ohne Besserung. MEIN Tierarzt mit 1,5 Stunden Anfahrt mußte kommen und hat das Pferd mit 1 einzigen Besuch "gerettet".
Thema Landtierarzt hat sich hiermit auch erledigt.
Dann ein Lichtblick: 2 Tierärzte der oben angesprochenen Klinik machen sich selbstständig und haben ihre Praxis ca 20Minuten von unserem Stall entfernt. Mein Pferd geht lahm, ich rufe also gestern da an. Sehr nette Person am Telefon, ich bin völlig begeißtert! Leider teilt sie mir mit, das ich zu weit weg wohne

Es sind doch nur 20 Minuten, bitte, lasst mich nicht im Stich!
Heute der erlösende Anruf. der Tierarzt kommt, aber leider erst morgen. Egal, da muß mein Pony jetzt durch und ich bin dermaqßen am hoffen und beten das wir endlich am Ziel unserer Tierarzt-Suche angelangt sind. Das es sich um einen Hengst handelt, habe ich aber sicherheitshalber mal nicht erwähnt
Drückt mir die Daumen Mädels!