Ententeich

Das große Geschnatter geht weiter!
Aktuelle Zeit: 21. Mai 2024, 00:44


Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 84 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4, 5, 6  Nächste
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Re: Kritik
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. November 2012, 15:25 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 1. Oktober 2008, 14:45
Beiträge: 5191
Also ich kenne da eigentlich alle Varianten:

- RL, die wirklich nur die Weichspülvariante unterrichten, also quasi nur loben, egal wie es aussieht und max mal eine kleine Verbesserung einfließen lassen, wenn überhaupt. Mit den passenden Schülern eben.

- RL, die eben ihren Unterricht durchziehen und da vor allem für ihr Geld korrigieren. Zu Korrektur gehört ja neben klaren Anweisungen auch wo nötig/passend zu erklären oder eben Verbesserung oder etwas, das für den Moment gut ist auch zu loben. Nur so lernt man ja.

- RL, die wirklcher schwer abhängig vom Reitschüler unterrichten, wer eben korrigiert werden will, wird korrigiert, wer es nicht will, darf im Kreis reiten mit dezenten Anmerkungen.

- RL, die auch mal einem Schüler nahelegen, sich einen anderen RL zu suchen, weil man entweder ihren UNterricht annimmt, oder es ansonsten eben sein lässt.

Wichtig finde ich einfach, das auf die Ziele eingegangen wird. Bin ich eben ehrgeiziger, hat mein RL durchaus Recht, wenn er mir auch einfach mal Kritik an den Kopf wirft ala: wenn du so schluderig reitest, wird da nie was, du musst dich da auch mal ordentlich konzentrieren, damit es gleich funktioniert und nicht erst wenn ich dir in den Hintern getreten habe.

Wenn der Schüler eben andere Anforderungen stellt, auch gut. So lange sich das eben im Rahmen bewegt, wo unterm Strich Verbesserung oder zumindest ein gehaltenes Niveau im Sinne des Pferdes erreicht wird. Darauf sollte ein RL eben auch eingehen können.

Nicht jeder Reiter hat Freude daran, 30 Minuten quasi durch die Bahn gescheucht zu werden. Letztlich gibt es ja fast immer Verbesserungspotenzial und wenn es passt von Schüler und RL, dann kann ein RL sich ja durchaus wirklich 30 Minuten durchgehend mit Korrekturen beschäftigen. Andere werden dabei quasi narrisch, mir macht das nichts aus. Und gerade wenn ich ein wenig Schiss bekomme wenn z.B. Madame mal wieder ihren explosiven Tag hat, ist mir am liebsten, ich habe Unterricht und bekomme da einen Tritt in den Allerwertesten.

Ein Grundproblem ist ja wirklich: passende Paarung von Reiter und Pferd ... und dazu einen passenden RL.

Mir nutzt der netteste RL nix, der ggf. einfach die momentanen probleme nicht wirklich erkennt oder passende Korrekturen geben kann. Man braucht auch keinen RL, der generell durch die Bahn brüllt oder sogar beleidigend wird (auch schon live gesehen :ashock: ).

Es gibt einfach einen Rahmen, in dem man arbeiten kann, auch vom Ton des Unterrichts und der hängt auch schwer am individuellen Reitschüler.
Manche vertragen eben ein in der Lösungsphase, während noch eine andere Stunde läuft, ein kurz hin geworfenes "das ist sch*** was du da zusammenreitest" problemlos - weil sie auch genau wissen, worauf der RL hinaus will und es im Grunde besser wissen, auch wenn das wirklich nur Kritik ist ohne sonstwas un dim Ton nicht freundlich.

Für Andere ist das generell ein Unding, auch wenn sie eigentlich wissen, das sie gerade schrecklichen Unsinn zusammenreiten.

_________________
Ich bin in einem Alter, da darf ich Menschen auch von Anfang an einfach doof finden - ich hab ja nicht mehr ewig Zeit.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Kritik
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. November 2012, 16:28 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 2. Mai 2007, 09:08
Beiträge: 191
Chrisy hat geschrieben:
baura, die Richtlinien basieren auf der HDV - und die gibts schon sehr viel länger :wink: Also nix mit neuzeitlichem Quatsch :mrgreen:
Wobei ich sagen muss, dass mir die Richtlinien alleine zuwenig Erklärung und zuwenig das WIE betrachten. Theoretisch alles super - aber was tue ich, wenn mein Pferd nicht mit einem optimalen Exterieur gesegnet ist? Das ist ein Aspekt, der mir in den Richtlinien fehlt.
Wobei ich das Gefühl habe, dass hier Skala der Ausbildung und Richtlinien der FN zusammengeworfen und verurteilt werden.

Und die Pferde sind heute wesentlich besser, als noch vor 100 Jahren. Zudem hatten die ja nicht erst 1912 die Blitzidee, wie das reiten geht und haben das aufgeschrieben. Keine Ahnung, wie das Wissen tradiert war, aber sicher ist es nicht Punkt 1912 entdeckt worden.

Und ich kann Fienchen nur zustimmen. Als Schüler muss ich auch mal deutlich gemacht bekommen, wenn ich groben Unfug zusammenreite. Wenn das im Geplätscher der Lösungsangebote untergeht, dann kann man das auch schnell mal überhören. Man wird nicht genug sensibilisiert. Und wenn es meiner Reiterei dient, lass ich mich auch mal lauter maßregeln. Ich bin da nicht so sensibel.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Kritik
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. November 2012, 18:29 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 2. Mai 2007, 22:11
Beiträge: 2783
ich bin ja mittlerweile auch in der glücklichen Lage, nicht mehr vom Unterrichten / Beritt leben zu müssen und suche mir meine Schüler aus.

Einige, die eine Probestunde bei mir nehmen, kommen nicht wieder, weil sie es zu anstrengend, zu direkt oder zu niederschmetternd finden, wenn sie z.B. anstatt wie zuvor angekündigt an ihrer Problemlektion Außengalopp/Versammlung zu arbeiten, nur von mir zu hören kriegen, dass wir das erst mal gaaanz weit hinten anstellen und das Pferd ein halbes Jahr lang v/a arbeiten bevor wir überhaupt an Lektionen denken.
Das schreckt viele ab.

Andere will ich gar nicht weiter unterrichten, weil sie eh nicht das tun, was ich sage. Warum reiten diese Leute dann Unterricht, wenn sie eh nur das tun was sie für richtig halten??? Ist mir schleierhaft!

_________________
A man is cupping his hand to scoop water from a highland burn.
The game keeper shouts: "Dinnae drink thon waater! It's foo ae coo's keech an' pish!"
The man replies:"My good fellow, I'm English. Could you repeat that in English for me?"
The game keeper replies:"I said; use two hands - you get more that way!"


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Kritik
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. November 2012, 19:53 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 5. Mai 2007, 10:14
Beiträge: 2879
Wohnort: Rostock
Hmm ganz pauschalisieren kann man das alles nicht. Ich war Sonntag ja auf Dressurlehrgang und fand das auch wirklich gut, aber ob der Trainer dauerhaft was für mich wäre, denke ich eher nicht. Ich habe viele Sachen für die lösende Arbeit mitgenommen, aber für dir richtige Arbeit leider zu wenig. Da war mir oft zu wenig Verbindung zum Pferdemaul. Teilweise zu wenig Spannung im Pferd. Zum locker machen toll, nehm ich auch so in unseren Unterricht mit rüber.

Er war sehr ehrlich. Meiner Stallkollegin hat er ziemlich direkt gesagt, dass ihre RB-Stute ein Rückenproblem zu haben scheint und sie das bitte mit der Besi untersuchen lassen soll. Er hat ihr auch gesagt wo ihre Sitzprobleme sind. Da war sie am Ende schon ganz schön getroffen.

Mir hat er meine Fehler auch aufgetischt, wobei ich die nicht ganz so knatschig aufgefasst habe. Ja das Pferd ist von Natur aus recht nervös und will immer und überall dabei sein. Dadurch brauch er beim lösen oft länger und lässt sich leicht ablenken. Und ja ich weiß, dass ich mit dem oft zu inkonsequent bin, einfach weil ich mich freue, dass er überhaupt so normal läuft.
Wird halt dran gearbeitet und gut ist. Wenn mir von unten halt gesagt wird, dass er ordentlich läuft, dann fällt es mir auch leichter den "Kopf aus zu machen" und zu arbeiten ohne ständig zu denken "tut ihm was weh". Wie sagten beide Trainer unabhängig von einander: Der zeigt dir, wenn etwas nicht stimmt, so lange musst du aber richtig arbeiten.

Zum Thema "viele Wege führen nach Rom":
Ja führen sie. Mein Trainer geht an mein nerviges Pferd anders ran als der vom Lehrgang. Meiner fängt an uns zu beschäftigen. Zirkelarbeit, schenkelweichen im Schritt, Volten. "Der soll mitdenken." Sagt er. Der vom Lehrgang hat ihn so lange "ignoriert" und Schritt gehen lassen bis er ruhig war. Beide Wege führen zu einem entspannten Pferd. In Fall1 finde ich ihn dann konzentrierter, in Fall2 etwas offener. Weiß nicht recht wie ich das erklären soll. Da latscht er mir noch zu sehr. Entspannt aber ausdruckslos... Ich glaub das trifft es... Aber das grundlegende Ziel: Pferd geht über den Rücken, schwingt mit und brüllt nicht mehr ist erreicht.

_________________
Nur wer aufgibt hat verloren!
Und wer immer über jeden Schritt nachdenkt, der steht sein Leben lang auf einem Bein!


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Kritik
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. November 2012, 21:57 
Offline

Registriert: 7. Mai 2007, 12:41
Beiträge: 11258
Ich sehe das von der Seite des Unterrichtnehmende und Gebenden.

Ich muß auch nicht vom Unterricht leben, und das ermöglicht mir eine ganz klare Ehrlichkeit! Oft wollen Reiter nur gebauch-pnselt werden oder einen Eintertainer. Mache ich aber nicht! Aber...man muß immer jeden anders "anpacken" um vor zu dringen. Und manchmal sehr fordernt, auch mal energisch, dann wieder schakka! alles gut, schaffst Du! Man ist da auch wirklich Therapeut. Am schmlimmsten finde ich, jemanden erklären zu müßen...das das ziemlicher murks ist, und Tennis vielleicht besser wäre. Besonders, wenn man jemanden wirklich mag. Das ist dann echt ein Scheiß Los! Und das bitte noch so formuliert, das es nicht zu persönlich ist. Das ist dann der Super-Gau.

Als Schüler bin ich sehr kritik fähig!Auch wenns weh tut! Dann muß ich mal ein paar Tage drüber nachdenken und dann wird geändert! (sofern ich es für Richtig halte). Und es ist ätzend, ein sehen zu müßen, wie falsch man es gemacht hat!

_________________
Nicht ärgern! Nur wundern.....


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Kritik
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. November 2012, 22:12 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 30. November 2008, 15:08
Beiträge: 8645
Wohnort: Schwabenland
Meine RL ist zwar generell sehr nett und lobt auch viel, aber sie packt uns mich manchmal schon etwas an, wenn ich den Dicken mal wieder "daherlaufen" lasse, er durch Wendungen schlurft und lang und länger wird oder wieder und wieder die gleichen Sitzfehler mache (und huiii verschwindet das Bein nach hinten :roll: ).

Ich bin aber auch jemand, die im Reitunterricht mal einen Rüffel verträgt, wenn da einer steht und sagt "Der Übergang war scheiße" oÄ, dann kann ich über sowas grinsen oder rege mich über mich selbst auf.
Ich brauch keine Samthandschuhe, wenn ein RL mir hilfreiche Korrekturen gibt, kann er mich gern triezen, ich brauch das manchmal auch, so einen Tritt in den Hintern. Einmal kam zB der Kommentar "Du regst dich über Rollkurreiter auf und dein eigenes Pferd kommt im Schritt meilenweit hinter die Senkrechte." Der hat gesessen und wirkt auch nach - ich bin seither sehr darauf bedacht, dass der Herr die Nase vorne hat.

Von dem her - Kritik, ja bitte, und gern Peitsche statt Zuckerbrot, weil nicht nur Herrn Pferd, sondern auch mir der Beiname "Faultier" gut zu Gesicht steht und ich manchmal schon etwas "aufgeweckt" werden muss :wink:

Außerdem hab ich viel zu wenig Geld, um Reitunterricht zu nehmen, in dem ich nichts lerne, sondern nur gelobt werde :alol:


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Kritik
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. November 2012, 22:31 
Offline

Registriert: 7. Mai 2007, 12:41
Beiträge: 11258
Weißte was ich öfters im Unterricht sage Faultier? Wenn reiten einfach wäre, würde es Fußball heißen oder: Kein Pferd wartet 23 Std. auf seinen Reiter und hat sich überlegt, wie er ihn ärgern kann.... :-D Reiten ist Sport mit schwitzen...

_________________
Nicht ärgern! Nur wundern.....


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Kritik
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. November 2012, 22:34 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 10. November 2007, 20:27
Beiträge: 903
Wohnort: Oldenburg (Oldb)
Ich finde man muss da auch ein bisschen differenzieren zwischen konstruktiver Kritik, die auch einen Lösungsansatz parat hat, oder bloßer Kritik á la das war scheiße und muss besser werden.
Je konstruktiver mir jemand erklärt, was genau und vor allem warum das falsch war, umso mehr kann ich darauf eingehen und bin auch absolut gewillt, es nach bestem Vermögen umzusetzen. Bekomme ich aber bloß Kritik, die beleidigend wird und mir auch keinen richtigen Ansatz liefert, wie ich das kritisierte umsetzen kann und vielleicht auch, warum dies eben so falsch ist, umso mehr merke ich, wie schnell ich dann dicht mache. Und das bezieht sich nicht nur auf Reitunterricht, sondern auch auf diverse andere Beispiele. Letzteres bringt mir dann nämlich genauso viel, wenn auch angenehmer zu ertragen, wie sinnlose Lobhudelei.

_________________
https://www.etsy.com/de/shop/geekysparkle


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Kritik
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. November 2012, 22:37 
Offline

Registriert: 7. Mai 2007, 12:41
Beiträge: 11258
TUxa, das ist für mich klar! Bevor ich diesen unbequemen Weg gehe, jemanden zu sagen, wäre Tennis eine Alternative? habe ich schon alles durch! In jeglicher Hinsicht und Lösungsansatz. In ganz vielen und netten Facetten.

_________________
Nicht ärgern! Nur wundern.....


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Kritik
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. November 2012, 22:46 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 10. November 2007, 20:27
Beiträge: 903
Wohnort: Oldenburg (Oldb)
Das war jetzt gar nicht auf dich, sondern vielmehr auf den allg. Thread bezogen. Ich hab halt auch schon Lehrer gesehen (nicht nur im Reitsport) die gemeckert und gejammert haben, aber auch keine Alternative oder nen Lösungsansatz geboten haben. Und da frage ich mich, wie man Geld dafür ausgeben kann, sich blöde anmeckern zu lassen. Das kann ich im Stall, Verein oder so auch umsonst haben.

_________________
https://www.etsy.com/de/shop/geekysparkle


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Kritik
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. November 2012, 09:47 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 13. Juli 2007, 10:47
Beiträge: 4995
Wohnort: Frankfurt
Tuxa hat geschrieben:
Das war jetzt gar nicht auf dich, sondern vielmehr auf den allg. Thread bezogen. Ich hab halt auch schon Lehrer gesehen (nicht nur im Reitsport) die gemeckert und gejammert haben, aber auch keine Alternative oder nen Lösungsansatz geboten haben. Und da frage ich mich, wie man Geld dafür ausgeben kann, sich blöde anmeckern zu lassen. Das kann ich im Stall, Verein oder so auch umsonst haben.


Solche Trainer können ab einem gewissen Level dennoch sehr gut sein. Die sind aber nichts für die Basisarbeit. Wenn der Schüler aber auf recht hohem Niveau reitet, braucht der z.T. nur den Input, wie es von unten aussieht bzw. will an Nuancen arbeiten. Dann reicht es, wenn ein Trainer reingrätscht, wenn was nicht gut genug ist. Wie es besser geritten wird, weiß der Schüler in der Regel dann selbst. Dem muss dann nicht erklärt werden, wie er den fliegenden Wechsel noch mehr bergauf reitet, der will nur hören, dass da noch was geht und er noch eine Schippe drauflegen muss und die Hinterhand vor dem Wechsel noch aktiver werden muss. Das wie kriegt er dann schon hin.
Wenn ich im Busch mit Trainer unterwegs bin, weiß ich z.B. auch jedes Mal, wenn ich schiete geritten bin. Beim einen Trainer quak ich dann schon immer: "War scheiße! Mach ich gleich noch mal besser." Und dann kommt meißt nur: "Genau. Jetzt reite die Sprünge gescheit an und schepper nicht dagegen." Es folgt manchmal noch etwas Anleitung, aber eigentlich weiß ich ja, wie es geht. Und danach folgt in der Regel: "Geht doch. Warum denn nicht gleich so?" (Weil reiten halt doch verdammt schwierig ist, obwohl ich es ja theoretisch genau weiß wie es geht, und ich dazu neige, mich auf meine tollen Pferde zu verlassen, anstatt ordentlich mit ihnen zu kommunizieren :aoops: .)


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Kritik
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. November 2012, 09:54 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 13. Juli 2007, 09:31
Beiträge: 3760
Da unterschreib ich bei allrounder: Mein Trainer erzählt mir auch nichts mehr "wirklich" Neues. Er erinnert mich nur daran, dass ich nicht mit zu wenig zufrieden sein soll. Da ich zu 95 % alleine vor mich hin reite und bei mir im Stall relativ schwaches Dressurniveau herrscht, bin ich immer schon mit viel zu wenig zufrieden. So in dem Stil: "Na die Traversale war doch okay, schließlich bin ich da angekommen wo ich wolllte". Mein Trainer sagt dann nur "Mmm, wen willst Du damit beeindrucken? Jetzt reitest Du das doch mal ordentlich. Das geht viel besser".

Klar bei echten Problemen (bei uns der FW nach rechts) hilft er mir schon und macht auch Vorschläge, wie man das Problem lösen könnte.

Snoeffi

_________________
"Willkommen im Leben"


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Kritik
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. November 2012, 11:06 
Offline
VIP-Ente

Registriert: 3. Mai 2007, 07:41
Beiträge: 2803
Wohnort: Niedersachsen
Ja, so ähnlich ist es bei mir und meinem Trainer inzwischen auch.

Er ist grundsätzlich sehr hart und direkt, verlangt totale Aufmerksamkeit, Benutzen des eigenen Kopfes und absolute Gerechtigkeit gegenüber dem Pferd. Fehler sieht er im Ansatz und artikuliert die sehr, sehr deutlich. Nicht mit Texten unter der Gürtellinie, aber sehr schmerzhaft-sachlich-knapp. Gelegentlich erinnert er einen auch daran, dass das Pferd einen besseren Job machen könnte, wenn man selber exakter und aufmerksamer arbeiten würde. Das kann schon echt frustrierend sein, weil einem die eigene Unzulänglichkeit immer wieder aufs Brot geschmiert wird. Ich bin auch schon mal heulend vom Auspannen gekommen. Oder 2- oder 3-mal... Wenn es dazu kommt, dass er ein paar Minuten gar nichts sagt, weißt du, es ist höchste Gefahr im Verzug.
Selten genug kommt mal ein Lob, dann hat man in dem kleinen Moment das Ultimative erreicht. Dann hebst du ab - für eine Sekunde.

Das kann nicht jeder ab, und will auch nicht jeder. Ich bin auch nicht grundsätzlich devot, und werde öfter gefragt, wie ich das aushalte. Andererseits, ohne Härte gegen sich selbst und Schulung des Reflektionsvermögens gehts einfach nicht. Der Witz ist, einerseits wundern sich alle, wie wir hingekommen sind, wo wir sind, andererseits, nee, also so einen toughen Unterricht, das würden sie sich nicht geben wollen... :keineahnung:

Andere Trainer habe ich mal an Wochenend-Lehrgängen erlebt, die artikulierten sich alle immer sehr artig, haben es in 2 von 3 Fällen aber nicht geschafft sich auf das Pferd einzustellen. Letztes Jahr hatte ich noch einen, da hat mein Pferd am 2. Tag dann die Zusammenarbeit eingestellt, bis ich sagte, so gehts nicht weiter, entweder anders, oder wir hören auf. Profitiert habe ich bisher nur von einem Fremdtrainer, eine echte Koryphäe des Einspännersports, der im Prinzip auf der Schiene meines Heimtrainers fuhr, aber etwas liebenswürdiger :wink: Naja, der kriegte ja auch Geld dafür, da kann man schon mal etwas netter sein. Fand ich den Moment mal ganz angenehm, obs bei mir auf Dauer ohne den berühmten Tritt in den A*** ginge weiß ich natürlich nicht.

_________________
Though nothing, will keep us together
We could steal time,
just for one day
We can be Heroes, for ever and ever.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Kritik
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. November 2012, 13:44 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 2. Mai 2007, 19:19
Beiträge: 2523
Mann kann als RL ja auch fordern und gleichzeitig fördern

Ich finde als RL muss man den richtigen Moment erkennen können und man kann auch Kritisieren und gleichzeitig loben. Man muss einfach nur ein Auge haben und die nötige Portion Geduld, Humor und Können.

_________________
Bild


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Kritik
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. November 2012, 15:13 
Offline

Registriert: 23. Januar 2008, 18:12
Beiträge: 1451
Wohnort: Deutschland
Einer der Schlüsselsätze stand oben: Reiten ist ein Sport mit Schwitzen. Der zweite ist: Im Training macht man zu 99% Dinge, die nicht so gut klappen und oben drein meist noch "triviale" Basissachen sind. In Summe: ernsthaftes Training ist eine Quälerei, sowohl physisch wie psychisch.

Die Frage ist, wie überwindet man sich zu quälen? Meist ist es eben einfacher, sich quälen zu lassen. Alleine ist man dann doch schnell mit 90% zufrieden, da ist der RL dann auch der Motivator der einen an die Grenze und darüber hinaus führt.

Ein Teil der Reiter ist nicht bereit dazu und nachdem sie vom Läschäräte gehört haben, finden sie es eben auch angemessen, den Bock am Zügel schräg durch die Bahn zu ziehen und das ganze "Traversale" zu nennen. Schlägt man denen als RL vor, mal heute mal zu versuchen, einen Zirkel zu reiten, und zwar weder als Ei noch als Fünfeck, sonderen rund mit Biegung und Stellung, wird man angesehen, als wäre man grenzdebil. Sagt man dagegen "Die Traversale war ja super, jetzt nächste lange Seite Revers, einfach am anderen Zügel ziehen" ist man dagegen fast schon ein Guru. Aber auch die finden den RL, der zu ihnen paßt...

Gruß,
Pegasus


Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 84 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4, 5, 6  Nächste


Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 24 Gäste


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de