Ich würde ihm als erstes zu verstehen geben, dass gerte vorwärts heißt und darauf eben mit vorwärts und nicht mit bocken oder treten reagiert wird. nun kommt es darauf an wie sattelfest du bist bzw. wie doll er bockt bzw. tritt. bockt er dann richtig los? rennt los? oder ist es nur ein kurzes treten und dann fällt er in seinen alten trott? wird dein sitz dadurch sehr instabil oder hast du das gefühl mühelos oben zu bleiben? ich würde ihn also erstmal nur antippen mit der gerte, natürlich wenn du draufsitzt. wenn er wiedersätzlich reagiert würde ich ihn solange weiter antippen bis er nichtmehr mit bocken oder treten reagiert, dann loben. also du benutzt leicht die gerte, er bockt, wenn du wieder fest sitzt nimmst wieder die gerte usw. bis er auf die gerte nichtmehr wiedersetzlich reagiert. ganz einfach. nun würde ich mir einen helfer, vllt auch schon vorher, in die mitte der bahn stellen der mit einer longierpeitsche unterstützend einwirkt. vorausgesetzt er kennt longieren und nimmt dort die peitsche als treibende hilfe an. nun würde ich von oben treiben und der peitschenführer sollte ihn gleichzeitig von unten vorwärtsschicken. wenn er richtig reagiert mit stimme, evtl mit der hand loben. ganz einfach. wenn das funktioniert, dauert natürlich ein paar trainingseinheit- geduld ist die maxime, dann würde ich die gerte dazunehmen. also er trabt z.B. ruhig seine runde, du tippst ihn mit der gerte an, der longenführer schickt ihn mit vorwärts und loben. er soll lernen, gerte heißt NICHT strafe, sondern ist nur ein hilfsmittel welches deutlicher als schenkelhilfen zu verstehen sind und immer mehr aktivität von ihm vordert, nicht unbedingt mehr tempo, denn das wird durch deine treibenden hilfen gemacht. die gerte dient also zur unterstützung dieser, sollen sie nicht ersetzen.
jetzt meint er noch, dass die gerte strafe ist. er will nicht/kann nicht schneller laufen und reagiert wiedersetzlich. und da er so schön bockt und du dann aufhörst die gerte zu nutzen hat er gelernt, wenn er sich wiedersetzt dann muss er nicht schneller laufen. ganz einfach. also musst du dir einmal ein herz fassen und dies ausdiskutieren. sicherlich gibt es pferde welche die gerte nicht mögen und panisch mit rennen oder ähnlichem reagieren, aber diese pferde sind meistens auch ohne gut zu reiten. dies ist bei deinem ja nicht der fall

. also wenn du die gerte nutzt dann so lange bis er sich nichtmehr wiedersetzt. dabei aber nicht draufhauen, sondern erstmal wirklich nur antippen. bzw. so stark, dass es der bockauslöser ist und dann nicht nachgeben.
es ist auf keinen fall sinn und zweck der sache, dass du da oben mehr arbeitest als dein pferd

...und wenn er es jetzt nicht lernt wirst du nie ein schönes reitgefühl haben. also longierpeitschenführer in die mitte und fleißig (nicht rennen) bewegen lassen.
in welcher reihenfolge du vorgehst ist eigentlich wurst. also ob erst nur mit peitsche von innen oder ob du auch gleich die sache mit dem bocken angehst.
gehst du den auch ins gelände mit ihm? bzw. darfst du es? und wie groß ist der platz auf dem du ihn reitest?
nur so als hintergrund für uns, dies würde nichts an meiner vorgehensweise ändern...
LG Claudi