Hmpf - ich habs nicht mehr gefunden - dafür aber auf Sigis Homepage einen tollen Blog:
http://sigiseins.de/category/forenreitlehre/page/2/
So - Offtopic wieder aus...
Ich versuchs mal selbst mit der Erklärung ...
Zur Verschnallung:
Feststellung 1: Alles, was eng oder fest sitzt, ist unangenehm.
Feststellung 2: Jeder versucht, Unangenehmem zu entgehen.
Feststellung 3: Wir wollen, dass das Pferd kaut, ohne dabei zu sperren.
Annahme 1: "Die korrekte Verschnallung ist so, dass man über dem Nasenrücken keinen Finger mehr durchbekommen kann."
Folge: Das Pferd verspürt dauernd Druck, egal was es tut -> Unwohlsein nach Feststellung 1.
Scheidet als korrekte Verschnallung aus.
Annahme 2: "Die korrekte Verschnallung ist so, dass bei geschlossenem Maul kein dauernder Druck auf Nasenrücken und Kieferäste kommt" - ist etwa der Fall, wenn ein Finger drunter her geht.
Folge: Geschlossenes Maul ist angenehm, beim Kauen (also dem leichten Öffnen des Mauls) entsteht aber Druck auf Nasenrücken und Unterkiefer -> Nach Feststellung 1 unangenehm. -> Nach Feststellung 2 kann bei sensiblen Pferden eine Verminderung der Maultätigkeit oder ein anderweitiges Entziehen folgen.
Scheidet als korrekte verschnallung aus.
Annahme 3: "
Die korrekte Verschnallung bietet dem Pferd etwa 2 Finger Platz über der Nase."
Nach Feststellung 3 ist dies die einzig sinnvolle Verschnallung - DENN: Wenn das Pferd normal kaut, kommt es nicht zum Druck, wenn es aber sperrt, verspürt es den ihm völlig ungewohnten Druck -> Nach Feststellung 2 lässt es auf Dauer das Sperren.
"Warum überhaupt mit RH reiten?"
Darüber gibt es verschiedene Meinungen.
Zum Einen stabilisiert das korrekt verschnallte RH das Gebiss im Maul, ohne dabei das PFerd zu stören. Außerdem wirkt es bei Pferden, die ansonsten dazu neigen, sich durch Sperren zu entziehen, wie oben beschrieben.
Ein weiterer Grund FÜR den Einsatz eines Reithalfters ist wohl die Unbeholfenheit einiger Reiterhände: Ich habe gelesen, dass es bei harter Hand für das Pferd sehr unangenehm ist, wenn der Druck auf den Kiefer kommt und dier Keifer nicht von unten durch den Riemen stabilisiert wird. Ich weiß nicht mehr, wo ich das her habe, aber es war damals so beschrieben und erklärt, dass ich es als halbwegs glaubwürdig befand.
Meine Große reite ich übrigens ganz ohne RH, den Kleinen (der früher so ein Zungenspieler war) mit 2 Fingern Platz, und meine andere Stute wird auch mit 2 Fingern Platz geritten.
Keines meiner Pferde sperrt oder wehrt sich auf andere Weise gegen das Gebiss.
Aus oben beschriebenen Gründen würde ich auch IMMER das hannoversche RH dem Englisch-kombinierten vorziehen, wenn das Pferd zum Sperren neigt, bzw. wenn ich ein junges Pferd ausbilde und solchen Entziehungsstrategien von Anfang an vorbeugen möchte.
Der 2-Finger-Wert ist aber sicher nur ein "Standard-Maß", das längst nicht bei jedem Pferd gelten muss. Man sollte bedenken, dass das Maß vor Ewigkeiten entwickelt wurde, wo die PFerdeköpfe größer, die Hände aber auch immer Männerhände waren. Sprich: Wenn mein RL das RH bei nem Shetty einstellt, wird er kaum seine zwei Finger als Maßstab nehmen. Wenn ich das RH bei nem Holsteiner einstelle, werde ich sicher nicht weniger als 2 Finger nehmen

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Man spricht viel von Aufklärung und wünscht mehr Licht.
Mein Gott, was hilft aber alles Licht, wenn die Leute entweder keine Augen haben oder die, die sie haben, vorsätzlich verschließen?
(G. C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
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Empfehlung:
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