Zitat:
Die folgende Erklärung ist eine Krücke und kann nicht direkt aufs Pferd übertragen werden, vermittelt aber meiner Ansicht nach die Idee: Stell dir einen Balletttänzer vor, der an der Stange auf einem Bein steht, mit dem anderen Bewegungen ausführt. Die Stange hilft ihm, die Balance immer wieder zu finden und nicht zu verlieren, während das sich bewegende Spielbein eine ständige Balanceänderung des Körpers verursacht. Dies von Anfang an ohne Stange zu üben würde bei den meisten Menschen zu Ausgleichs- und Fehlhaltungen und damit zu Verspannungen führen.
Dem Pferd im Stehen zu zeigen, dass sich die Balance seines Körper (später vor allem durch den Reiter) immer wieder neu verändert, sich im Widerist anzuheben und ihm zudem die Idee zu vermitteln, mehr Gewicht auf seine Hinterhand zu nehmen, ist eigentlich für alle Pferde ein hilfreiches Instrument und erleichtert die Ausbildung.
Ja, aber das Pferd steht auf 4 Beinen und ist dadurch doch bereits "stabil", während man auf einem Bein, insbesondere wenn man es gewöhnt ist, normalerweise auf 2 Beinen zu stehen, deutlich anfälliger dafür ist umzufallen. Dass ein Pferd in der Bewegung und mit dem Reitergewicht ausbalancieren lernen muß, ist völlig klar, das dauert eben etwas und kommt durch die reiterliche Ausbildung. Aber im Stehen, sorry, das macht für mich einfach wenig Sinn.
Zitat:
Falls es dich interessiert, wie das genau geht, empfehle ich dir einen Kurs.Falls dich theoretische Details dieser Ausbildung interessieren empfehle ich dir das Buch Reitkunst von Philippe Karl.
Ich dachte eigentlich, dass man unter Reitern, die das nicht erst seit gestern machen, in ein paar Sätzen erklären kann, was Zielsetzung ist und wie man vereinfacht dorthin gelangt. Ich werde ganz sicher nicht mein Pferd so reiten oder ein ganzes Buch dazu lesen. Ich habe mal ein Video von PK gesehen, das ist nicht meine Art der Reiterei.
myhyper hat geschrieben:
hatte gestern meine Osteo für's Blüterlein da.. Und musste doch gleich wieder hier an diesen Thread denken.. Sie hat u.a. seitlich neben dem Pferd gestanden und den Hals beidseitig schön gedehnt und auch gedehnt gehalten, dabei gut aufgepasst, dass das Pferd gerade stehen bleibt und im Genick nicht schief ist.. Dasselbe dann auch in die Tiefe. Stütchen hat wunderbar angefangen zu kauen und sich kleinere Blockaden selbst gelöst..

Ähm ja. Und das gleiche schaffe ich auch durchs reiten. Bloß bekomme ich eben durch die Richtlinienreiterei die Pferde insgesamt gekräftigt und geschmeidig. Und das Ziel ist ja, dass die Pferde unbeschadet Reitergewicht tragen können.
Singvogel hat geschrieben:
dabadu hat geschrieben:
Hm, also ich kann nun nix zu den hier beschriebenen Dingen sagen, aber ich mache wegen des senkrückens mit meiner auch Übungen im stehen vorm reiten. Rücken aufwölben, bzw Bauchmuskeln anspännen, Becken abkippen nach vorn und hinten, seitl. halsmuskel dehnen, unterhalsmuskel lockern. Und ich bilde mir ein das bringt was. Klar muss man danach noch vernünftig reiten und die Muskeln kommen nicht von 2 mal Rücken aufwölben. Aber meine ist schneller locker wenn ich die Übungen mache...
Das ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Übungen im Stehen, genau. Es gibt aber eine Studie aus den USA, die zeigt, dass man N U R mit den von dir beschriebenen Übungen bereits entsprechend Reitpferde-Muskulatur aufbauen kann.
Das soll wohl ein Scherz sein, hoffe ich. Dann kam die Oberlinie bei meinem Pferd wohl angeflogen und bei anderen Dressurpferden auch. Ich sage nicht, dass solche Übungen nicht sinnvoll sind oder hilfreich, das schadet sicher nicht, aber zum Muskelaufbau gehört schon etwas mehr dazu.