Wie ist / war das bei euch so?
Sind eure Eltern beim Turnier dabei? Habt ihr Unterstützung von ihnen, sei es mental oder als TT?
Ich habe ja als Kind mit dem Turniersport begonnen und meine Mutter hat mich und das Pony zu den Turnieren gefahren und war logischerweise komplett dabei, hat geholfen, auf die Starterlisten geguckt, noch mal überpoliert, mir was zu Trinken bereit gehalten und mich mental unterstützt. So war es auch bei meinen Mitreitern vom Verein. Ich kenne das nicht anders.
Auch in meiner Zeit als aktiver Gruppenvoltigierer waren immer alle Eltern, Geschwister und Verwandten dabei, so dass wir eine riesige Truppe auf dem Turnier waren.
Meine aktive Turnierreiterei hab ich ja schon vor einigen Jahren an den Nagel gehängt, aber bis dahin hat auch meist meine Mutter mich begleitet. Einfach weil sie daran teilhaben wollte, weil es sie interessiert und weil wir ein eingespieltes Team sind.
Das waren dann so Mutter-Tochter-Wochenenden. Total schön wie ich finde.
Hintergrund meiner Frage ist ein Erlebnis vom letzten Wochenende.
Ich bin ja Trainerin im Reitverein und trainiere u.a. eine Voltigiergruppe.
Mit dieser Gruppe waren wir letzten Sonntag das erste mal los zum Turnier.
Eine Mannschaftsprüfung, sowie 2 Holzpferd-Duos und ein Holzpferd-Trio waren genannt.
Als der Termin für das Turnier stand und ich das den Kindern mitgeteilt hatte, sagte eine Mutter sofort, dass ihre Tochter gern mit kann, sie selbst aber nicht mit könne, da sie an dem Wochenende arbeiten muss (sie ist Krankenschwester). Ok, kein Thema, dachte ich. sind ja noch 7 andere. Von den anderen kam keine Reaktion.
Ich hab dann mit den Kindern extra Termine abgemacht zum Üben des "Drumrum", sprich Einlaufen und Grußaufstellung, Ausarbeiten der Choreo für die Kür, usw.
Dann hab ich die Kür geschrieben (und 5 x wieder umgeschmissen und neu gemacht

), stundenlang zu Hause nach Musik gesucht, zusammengeschnitten und CD's gebrannt, Haarschmuck gebastelt, Glitzerspray gekauft, Die Trikots mit Swarovskisteinchen beklebt, Die Bandagen, Hufglocken, Gurtunterlagen und Padüberzüge gewaschen usw.
Niemand von den Eltern kam mal auf die Idee zu fragen, ob sie auch was tun sollen.
Mittwochs morgens um 8 schrieb ich in die Whatsapp Gruppe in der alle Eltern drin sind, dass ich nicht allein alle 8 Kinder plus Pferd zum Turnier bekomme und dass sich noch einer bereit erklären müsse zu fahren. Bis Donnerstag keine Antwort. Nicht mal eine Reaktion.
Lediglich die Mutter meiner RB, welche auch in der Gruppe voltigiert, aber 30 km in die andere Richtung wohnt, hatte gleich gesagt, dass sie notfalls Termine verschiebt und fahren kann 8sie wäre sonst nur nachgekommen zum gucken).
Letztendlich musste ich das Angebot der Mutter annehmen, da NIEMAND sich rührte und es sonst ausgefallen wäre.
Ich stand also von morgens um 7 bis Abends um 8 mit der Mutter und 8 Kindern allein da.
Meine ehrenamtliche Helferin vom Verein hat nach der ersten Prüfung das Pferd nach Hause gebracht, wir mussten ja noch zu den Bock-Prüfungen bleiben.
Es kam den ganzen Tag nur noch eine Mutter (für ca. 1 Stunde) zum Gucken hin.
Auch diese Mutter ist die einzige, die sich wenigstens ab und zu mal etwas bemüht und aber auch deutlich weiter weg wohnt als die anderen.
Von den anderen kam NICHTS!!! Weder eine Nachfrage in der Whatsapp Gruppe wie es denn läuft, noch ein "Viel Glück" oder so was.
Ich war echt geschockt. Es fiel total auf, dass wir die einzige Mannschaft ohne "Fanclub" waren. Mir taten die Mädchen so leid.
Abends dann kam nur irgendwann mal die Frage per whatsapp wann wir denn zurück seien und dass ich bitte schreiben soll, wann sie die Kinder abholen sollen.
Als ich schrieb, dass wir zurück sind, besaß ein Vater allen Ernstes die Dreistigkeit die Frage zu schreiben, ob die Mädchen denn schon gegessen hätten. Ich dachte, ich kollabiere gleich.
Gerade seine Tochter hab ich den ganzen Tag mit Geld versorgt zum Pommes und Fanta kaufen, da sie nur eine Mini-Flasche Wasser und ein kleines Pausenbrot dabei hatte. Für den ganzen Tag!!!!!!!
Die Kids wurden dann vom Vereinsgelände abgeholt wie immer nach dem Training. Rauffahren mit dem Auto, drin sitzen bleiben und hupen, damit die Kinder schnell rein springen.
Nur nicht aussteigen.
Ich stand dann auf den Sonntag abend da mit einem verdreckten Auto, pleite und hundemüde und einem Riesen Berg voll Wäsche.
Ist das normal heutzutage???????
Ich mach das ehrenamtlich und echt gerne, aber irgendwie reicht mir das langsam. Das kenne ich so auch gar nicht.
Ich bekomme lediglich für die reine Trainingsstunde 1 x die Woche etwas Geld, aber das ist so gering, da verdient eine schlecht bezahlte Putzfrau mehr. Denken die Eltern etwa, dass ich da reich bezahlt werde? Bei dem bißchen, was die monatlich fürs Volti abdrücken müssen? Das reicht ja nicht mal um das Pferd über den Monat zu bringen.
Ich bin echt maßlos enttäuscht und auch verärgert. Das ganze Wochenende ist dabei drauf gegangen, vom Sprit, den ausgaben auf dem Turnier und den ganze Vor- und Nacharbeiten ganz zu schweigen.
Und dann kommt nichts von den Eltern.
