Ich glaube gerne, dass das Pferd verunsichert ist, weil es Menschen nicht einschätzen kann und/oder schlecht behandelt wurde. Aber an der Stelle, wo das Pferd in dieser Art aggressiv wird, ist das nur noch sekundär wichtig. Ein Pferd hat mich nicht anzugreifen, wenn ich ihm nichts tue. Wenn 600kg einen platt walzen, ist es relativ egal, ob das Tier Angst hatte, dann ist man Matsch. Und das sage ich alles nicht aus rein theoretisch Überlegungen, als ich noch jung und dynamisch war, sind ein paar solcher Viecher bei mir gelandet.... und alle sind (bei den meisten Leuten

) wieder normal geworden. Wenn ich mich recht entsinne, war das Pferd aber die ersten Tage/Wochen brav, zumindest in dem Sinn, dass er nicht auf die Leute los gegangen ist. Dann muss man sich doch eher fragen, was ganz aktuell die Panik ausgelöst hat bzw. warum es so viel krasser geworden ist. Ich persönlich würde anhand von coockies Beschreibung des Umgangs mit dem Pferd jetzt ganz sicher keine Angst vor coockie dahinter vermuten.

Im übrigen meine ich mit durchgreifen keineswegs sinnlos verprügeln. Bei der Hinterbein-Geschichte würde ich dem Pferd eine Trense und eine, wahlweise zwei Longen anziehen, die Hilfshand samt Pferd auf ein Paddock schleifen und das Pferd so lange rückwärts gehen lassen, wenn es schlägt, bis es keinerlei Motivation mehr hat, die Füße vom Boden zu heben. Ohne Schreierei und Klopperei.
Und gerade wenn das Pferd unsicher ist, ist es um so wichtiger, dass alle Menschen klar, konsequent und berechenbar auftreten. Was heute falsch ist, darf morgen nicht auf einmal dadurch belohnt werden, dass man damit sein Ziel erreicht. Das kann ein Pferd tatsächlich nicht verstehen, dafür reicht die Intelligenz nicht, und es wäre auch unfair, das Pferd dann für Fehlverhalten zu bestrafen.