Hallo,
hat jemand Erfahrungen mit der Fütterung von Meerrettich bei Pferden?
Wird ja wohl recht oft bei chronischem Husten eingesetzt.
freue mich über alle Berichte!
Ich persönlich find's ganz interessant. Man weiß ja aus eigener Erfahrung (Lachshäppchen mit Meerrettichsahne

), dass Meerrettich die Nase frei macht.
Hier mal ein paar Zitate von dem "Ingwer-Papst" Dr. Brosig:
Zitat:
Meerrettich, frisch gerieben, ist beim Pferd in einer Menge (Richtwert!) von ungefähr 20 bis 25 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht ein wirksames Breitband-Antibiotikum gegen grampositive und gramnegative Bakterien (z.B. bei Einschuß, Kiefervereiterungen u.ä.).
Zitat:
In geringerer Dosis von etwa 10 bis 12 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht beseitigt Meerrettich noch Zahninfektionen und wirkt schleimlösend. Alten Pferde tut eine Meerrettichkur alle paar Wochen über etwa eine Woche hinweg sehr gut.
Der Meerrettich muß frisch gerieben sein, weil einige seiner Wirkstoffe, die aus Vorläufersubstanzen erst bei der Zerstörung der Zellwände entstehen (z.B. Allylsenföl aus Sinigrin) nicht sehr stabil sind und sich relativ schnell zersetzen. Bevorzugt gibt man den Meerrettich in einer Portion am Tag, denn einige seiner wirksamen Verbindungen (Senföle) sind flüchtig (hoher Dampfdruck) und werden durch den Körper schnell wieder ausgeschieden, auch ausgeatmet. Gibt man den Meerrettich hingegen in kleinen Portionen über den Tag verteilt, so ist nicht gesagt, daß man die wirksame Mindestkonzentration im Körper überhaupt erreicht, weil der Körper nämlich schon längst mit der Ausscheidung der vorherigen kleinen Gabe begonnen hat, bevor die nächste zugeführt wird. Das Wort Meerrettich (engl. horse radish, also Pferderettich) ist übrigens auch im deutschen der "Mährrettich". Der Wortstamm kommt von marha, germanisch für Pferd, und hat sich in unserer "Mähre" und dem englischen Wort "mare" für das weibliche Pferd erhalten.
Meerrettich ergänzt den Ingwer in fast idealer Weise! Er kann auch über viele Wochen verfüttert werden. (Dies sollte man zur Ausheilung einiger Arten von Erkrankungen, z.B. Kiefervereiterungen, auch tun!). Bei einer Verfütterung bis zu 8 Wochen (in eingeweichten Heucobs) habe ich noch keine Probleme festgestellt, außer einer geringfügigen Abnahme der Menge an roten Blutkörperchen. Bei Gabe eines herkömmlichen Antibiotikums über 8 Wochen wäre hingegen wohl mit schwersten Nebenwirkungen zu rechnen! Beim Menschen ist allerdings bei sehr langfristiger Einnahme in großen Mengen (mehr als 20 Gramm pro Tag, also mehr als ungefähr 30 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht) die Bildung von Magengeschwüren bekannt. Allerdings nehmen Menschen Meerrettich auch nicht in bekömmlicher Form zusammen mit eingeweichten Heucobs auf. Dennoch ist es sicherer, Meerrettich nicht wie Ingwer jahrelang als Dauerfutter einzusetzen, sondern intervallmäßig.
Durch Meerrettich lassen sich offenbar vielfältige bakterielle Infektionen effektiv bekämpfen. Dies gilt jedoch vermutlich nicht für virale Infektionen. Man spricht zwar dem Meerrettich gewisse antivirale Eigenschaften zu, ich habe diese jedoch selber noch nicht auf ihre Stärke hin überprüfen können, und es ist auch eher unwahrscheinlich, daß eine starke solche Wirkung vorhanden ist. Es schadet aber nicht, bei einer viralen Infektion dennoch den Versuch mit Meerrettich zu unternehmen, denn zumindest Sekundärinfektionen durch Bakterien, die häufig ein Problem bei viralen Infektionen darstellen, werden dadurch beseitigt.
Quelle