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Das große Geschnatter geht weiter!
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BeitragVerfasst: 18. August 2009, 12:15 
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Das ist ja richtig.
Trotzdem halte ich Gewalt nicht gerade für ein Mittel um Vertrauen aufzubauen. Und darum geht es in den meisten Fällen nunmal, wenn ein Pferd klebt.

Zu den 2 Monaten...
Zum einen ist das nicht irgendein Gaul, sondern mein Pferd.
Um zu verstehen, warum das so lang gedauert hat, muss man ihre Vorgeschichte kennen. Die möchte ich aber hier jetzt nicht darlegen, weil sie nicht ins Thema passt und auch ansonsten nicht von Relevanz ist.
Sie hat damals diese Zeit gebraucht und hat sie auch bekommen.


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BeitragVerfasst: 18. August 2009, 12:39 
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So einen ähnlichen Fall hab ich auch gerade im Stall:
Ich reite das Pferd einer Bekannten mit. Bei ihr bleibt das Pferd sogar in Halle plötzlich stehen. Sie kann nicht mal alleine zum Sandplatz reiten, vom Hofverlassen oder alleine Ausreiten red ich gar nicht. Eine Gerte richtig benützen will sie nicht, da dies das Vertrauen schädigen würde.
Bei mir hat das Pferd dasselbe auch genau einmal versucht, und ja, ich hab ihn echt verdroschen. Seitdem versucht er es gar nicht mehr und ich kann ohne Probleme hinreiten wo ich möchte, auch alleine in's Gelände. Und oh Wunder, erlässt sich trotzdem von mir noch aus der Box holen.


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BeitragVerfasst: 18. August 2009, 12:44 
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Niemals nicht würde ich absteigen. Das ist das Allerletzte was ich tun würde und zwar auch nur genau dann wenn i-wo wieder Monster unterwegs sind und gerade ein Engpass mit Auto oder Abhang ist - und auch nur deswegen, weil ich kein Auto schrotten möchte und auch nicht mitsamt Gaul den Hang runterkugeln möchte.

Sobald ich nämlich absteige hat der Gaul gewonnen.


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BeitragVerfasst: 18. August 2009, 12:49 
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Es ist meiner Meinung nach ein Irrglauben, daß ein Pferd das "Vertrauen" verliert, nur weil der Mensch sich bei einer Widersetzlichkeit mal mit Gewalt durchsetzt.

Ein Pferd ist kein "vermenschlichter" Freund, dessen Gehorsam nur auf "Vertrauen" aufbaut. Es folgt dem Leittier. Und dieses Leittier ist das, welches sich als "Stärkstes" durchgesetzt hat. Und diesem Leittier wird vertraut, auch wenn man mal eine abbekommt. Das ist so in der Herde, daß ist so beim Reiter.

Das Pferd vertraut dem "stärkerem", konsequentem Reiter viel lieber. Und gezieltes Strafen ist mitnichten gleichbedeutend mit roher Gewalt (das soll kein Freibrief zum "Prügeln" sein). Manchmal müssen aber Dinge kurz und knapp ausdiskutiert werden, und da kann ein "Sporenstich" oder ein "Gertenhieb" Gold wert sein. Wir haben es hier mit 500-kg-Tieren zu tun und die sollten in Grundsituationen GEHORSAM zeigen.

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Graci, Liebe meines Lebens... (19.01.1995 - 20.02.2013)


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BeitragVerfasst: 18. August 2009, 12:50 
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Ich denke draufhauen ist nur dann das Mittel der Wahl, wenn ich mit 100% sicher bin, dass ich gewinnen werde. Wenn nicht, würde ich eher den Kompromiss wählen.

Der Kompromiss ist natürlich nicht, dass das Pferd umdreht und nach hause geht. Aber z.B. eine kleine Runde so lange mit einem Begleitpferd gehen, dass das Pferd sie dann auch ohne Widerstand alleine geht. Oder zur Not auch absteigen. Ich denke nicht, dass das Pferd gewonnen hat, wenn man absteigt. Es geht dann schließlich dahin wo es soll. Und mein Pferd empfindet es nicht als Strafe geritten zu werden, daher hat es m.E. auch nicht das Gefühl gewonnen zu haben, wenn ich führe.


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BeitragVerfasst: 18. August 2009, 13:26 
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Alpha-Tier in der Herde ist nicht, wer den anderen am besten zusammenprügelt, sondern seine Kompetenzen in allen mögliche Bereichen pferdischen Lebens zeigt, ihm Vertrauen vermittelt, voran geht, Futterplätze und Wasser findet, Gefahr wittert.
Und eben dem vertraut das Tier, und nicht dem, der es zusammenprügelt.
Nicht umsonst ist der wahre Kopf einer Herde die Leitstute und nicht der Hengst.
Aber hier offenbaren sich nicht nur unterschiedliche Pferdebilder, sondern auch Menschenbilder. Und unterschiedliche Ausbildungskonzepte.
Der eine entwickelt Vertrauen mit dem pferd von oben, der andere vom Boden.Chacon à son goût...

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"Nur wer Pferde als freie, lebendige Partner und als Geschöpfe Gottes anerkennt, wird den Adel ihres Wesens und schließlich ihre Zuneigung erfahren. Und er wird etwas gewinnen, was über die Fertigkeit im Sattel weit hinausgeht: Einen stolzen Diener – statt einen unterworfenen aufsässigen Knecht."
Hans Heinrich Isenbart


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BeitragVerfasst: 18. August 2009, 13:33 
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Bazooka, ich hab ne Stute, die großes Vertrauen zu mir hat. Sie scheut nicht, ist gut erzogen, wenn sie Angst bekommt (hatte zB mal schlechte Erfahrungen mit nem TA), kann ich sie beruhigen. Sie ist im Gelände sicher in der Gruppe (egal was für ein Pferd mitläuft, ob hinten läuft oder die ganze Strecke vor), im Straßenverkehr zur Reithalle bekam ich sie stets an allem vorbei-ohne Diskussionen.

Aber sie wollte ins Gelände (andere Richtung als Halle/Platz) nicht alleine los, fing nach einigen 100m an sich echt ekelig aufzuführen Da gab´s was auf den Arsch und zwar deftig- einmal richtig durchgesetzt (nicht schön- aber stets mit Hand vor nach vorne). Danach zeigte sie sich dann auch nicht ängstlich oder angespannt beim Ausritt. An der Hand wäre da kein Problem gewesen.


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BeitragVerfasst: 18. August 2009, 13:49 
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Hans Heinrich Isenbart


Zuletzt geändert von Bazooka am 18. August 2009, 13:59, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 18. August 2009, 13:52 
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Also ich halte von der "Raufhau-Methode" auch nur bedingt was und nur wenn man das Echo auch vertragen kann. Bei meinem Wallach wäre das unmöglich weil der dann absolut panisch wird und unkontrollierbar und eine Gefahr für mich und sich selbst und ich kann schon einiges "aussitzen".
Ansonsten kenne ich für diese Methode aus eigener Erfahrung im Gegensatz zu den hier geschilderten auch nur Negativ-Beispiele - die Pferde wurden durch diese "Sonderbahndlung" immer spinniger und unischerer.
Wir hatten z.B. mal eine wirklich gute Reiterin im Stall mit ihrem Vielseitgkeitspferd, das ja eigentlich alles kannte bis zum CIC** - das wollte auch immer nicht vom Hof und bekam dann jedes Mal Dresche und am nächsten Tag fing die Spinnerei schon 5 m vor der Stelle vom Tag zuvor an und jeden Tag dasselbe Spiel - davon wurde überhaupt nichts besser.
Ich denke, da sollte man doch mal mehr mit Hirn an die Sache rangehen als mit Gewalt. Sicher muß man konsequent sein, aber es gibt auch andere Methoden als Prügel. Und Menschen sind nun mal keine Pferde, daher halte ich von diesem "Herdenverhalten"-Vergleichen auch nicht sonderlich viel. Wie sagte G. Theodorescue so schön "Dominanz ist dummes Zeug - das Pferd muß dem Reiter vertrauen".


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BeitragVerfasst: 18. August 2009, 13:54 
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Und was nimmst Du als Erfahrung damit raus?

Wenn meine Schimmeline umdrehen will, weiß ich, daß sie derzeit keine Bindung im Sinne des Alphatieres Mensch hat, denn früher, vor der Kolik-Op und dem Fohlen, war das anders. Sie hat mich im Dezember vom Boden auch umgenietet, mit kompliziertem Armbruch, weil ihre Herde woanders hinwollte. Und da sag ich doch für mich: Erstmal Rangfolge und Vertrauen herstellen! Und da muss ich erst mal an mir arbeiten, denn ich habe da offenbar etwas aufgegeben...

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Hans Heinrich Isenbart


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BeitragVerfasst: 18. August 2009, 13:56 
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:ashock: Sehe ich nicht so. Klar so9llte das Tier mir vertrauen, aber sich auf gar keinen Fall gewisse Dinge erlauben. Es hat mir zu folgen und dahin zu gehen wohin ich will - egal was die Herde tut. Nietet mich das Teil um knallt es - aber sowas von gewaltig.

Man darf nicht vergesen, dass es 500 Kilo vs. 50-100 Kilo sind. Tüddle ich da immer nur rum, anstatt auch mal sehr deutlich zu werden hab ich ganz schnell verloren.

Umrennen geht gar nicht! Hat das Tier nicht zu machen und wenn es meint das tun zu müssen, setzt es was!


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BeitragVerfasst: 18. August 2009, 14:16 
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Bazooka hat geschrieben:
Und was nimmst Du als Erfahrung damit raus?

Wenn meine Schimmeline umdrehen will, weiß ich, daß sie derzeit keine Bindung im Sinne des Alphatieres Mensch hat, denn früher, vor der Kolik-Op und dem Fohlen, war das anders. Sie hat mich im Dezember vom Boden auch umgenietet, mit kompliziertem Armbruch, weil ihre Herde woanders hinwollte. Und da sag ich doch für mich: Erstmal Rangfolge und Vertrauen herstellen! Und da muss ich erst mal an mir arbeiten, denn ich habe da offenbar etwas aufgegeben...


Hmmm... als Erfahrung kann ich da leider nur mit rausnehmen, dass ich vielleicht nicht direkt entschlossen genug losgeritten bin. Denke man muss sowas nicht überbewerten, wenn es nur in einer bestimmten Situation auftritt. Manchmal müssen sie da einfach kurz durch. Meine Stute macht das zB auch bei Leitstuten... sie probiert aus was geht, auch wenn sie ihnen eigentlich vertraut... und bekommt dafür eine promte Quittung. Ich denke das hat nichts mit Vertrauen zu tun, sondern mit Kämpfergeist.


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BeitragVerfasst: 18. August 2009, 14:22 
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Grandessa hat geschrieben:
Wie sagte G. Theodorescue so schön "Dominanz ist dummes Zeug - das Pferd muß dem Reiter vertrauen".


Sorry, aber du interpretierst das etwas falsch, was meinst Du was da los war wenn einer es gewagt hat einen Platz nicht zu betreten oder nicht vom Hof zu gehen oder gar zu steigen... :wink:

Das hat eben NIX mit Vertrauen zu tun, zumindest in 98 % der Fälle....

und wenn ein Gaul mich umnietet, dann würde ich meine Ausbildungsmethoden ja doch mal überdenken.... :mrgreen:


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BeitragVerfasst: 18. August 2009, 15:09 
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Ich habe jetzt nicht alles gelesen, hatte aber auch lange Zeit eine Stute zu reiten, die gelegentlich dazu neigte, an bestimmten Stellen im Gelände nicht mehr weiter zu wollen.

Und der den Hintern zu versohlen, hätte sich hier KEINER gewagt. Da bin ich mir sicher. Die wurde dann richtig fuchtig.

Was geholfen hat: Einfach stehen lassen und ruhig abwarten. Keinen Schritt rückwärts dulden. Das hat bis auf ein einziges Mal immer geklappt. Irgendwann wurde ihr das ruhig stehen nämlich zu dumm und sie ist auf Schenkel oder auch Gerte hin dann losgelaufen. Länger als 5 Minuten musste ich da nie abwarten...

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In den Sattel gehören nur zwei Emotionen:
Humor und Geduld.


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BeitragVerfasst: 18. August 2009, 15:09 
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bluesky hat geschrieben:

Das hat eben NIX mit Vertrauen zu tun, zumindest in 98 % der Fälle....


Für mich ist das nichts anderes als ein Springpferd, dass nicht vom Ausgang weg galoppiert aber sonst im Parcours die schwersten Sprünge anpackt... da steigt auch keiner ab und sagt "hast recht, gehen wird nach hause und machen Bodenarbeit".


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