Ihr Enten: Ich habe den Vogel abgeschossen! Weil ich zu dämlich bin zum Reiten, habe ich meinem Pferd eine nette Platzierung (in einer Bundeschampionatsquali - zugegebnermaßen für die ein Jahr jüngeren, aber dennoch im ambitionierten Feld) geklaut

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Endlich mal wieder im natürlichen Umfeld meines Pferdes unterwegs: auf der Q-Strecke. Nach dem Abreiten der Geländepferdestrecke noch ein wenig beim Schrittreiten mit den Mitreitern übern (leichten) Parcour gequatscht. Auf einmal fällt mir ein, dass ich wohl Sprung Nr. 6 übersehen habe. Wo zum Geier könnte der sein? Eine nette Mitreiterin meinte dann zum Glück gleich: Ist das Eulennest mit Besen direkt bei Sprung 3. Oh Mann, bin ich an dem Ding sogar vorbei getrottelt, und habe es nicht meiner Prüfung zugeordnet

. 1. Katastrophe verhindert. Also ab auf die Strecke, ordentlich Gas gegeben, weil sogar die Lokalmatadorin vor mir nicht in der Zeit geblieben war. Streckenführung war auch tempounfreundlich: ständig 90 und sogar 180 Grad Wendungen, die man nicht mit 450m/Min. nehmen konnte. Also mußte man zwischendrin deutlich schneller sein. Pferd knattert also göttlich wie immer über die Sprünge 1-6 (noch nie ein Eulenloch gesehen, ist meinem Pferd doch glatt egal gewesen

). Dann folgte endlich mal eine lange Strecke geradeaus auf Bahnschranken zu. Ich gebe Vollgas. Zuschauern und Richtern wurde schon ganz anders; denn ich hatte doch glatt vergessen, dass es sofort nach den Bahnschranken scharf links aufs Billard geht. Fliege über die Bahnschranken, merke erst beim Landen, dass da ja links das Billard ist, Tempo viel zu hoch, bretter bremsend am Billard vorbei, lege eine Art halbe Pirouette links, gefolgt von halber Pirouette rechts hin, damit ich meine Linie nicht kreuze und keinen Abzug kriege und lasse mein endgeiles Pferd direkt aus der Wendung aufs Billard hopsen. Danke Pferd

Natürlich mega Zeitverlust

. Weiter: ab ins Wasser, raus aus dem Wasser, ganz beschissene viel zu kleine Wendung auf fast 180 Grad gemacht, dabei Tempo mächtig rausgenommen, und rums steht die Kiste vor einem winzigen Wassereinsprung. Ich also beherzt meine Handwaffe an der Schulter eingesetzt, und über den Baumstamm ins Wasser gedropst. Wieder Zeitverlust

, aber noch schlimmer: das war ein Tiefsprung, den darf man nicht aus dem Stand springen.

Mir was das nicht bekannt, auch wenn die Richter nett zu mir meinten: "Sie reiten doch schon ein wenig länger Vielseitigkeit!" (Schmeichelhaft, schließlich bin ich gerade auf der 5. Strecke meines Lebens unterwegs gewesen.) Sie haben also nur 0,5 Abzug erteilt, statt mich aus der Prüfung zu werfen. Von der schönen 7,0 Grundnote (6.Platz) blieben dann mit meiner Horde an Zeitfehlern und dem theoretischen Steher (denn sie war ja nicht zurück getreten) nur noch 5,6 übrig. Und ich allein war schuld. (Muss ich noch erwähnen, dass nach dem Wasser alle Sprünge in Bestzeit, auf super Linien und in perfekter Manier genommen wurden. MEIN ARMES PFERD WURDE VON MIR NICHT AUSREICHEND UNTERSTÜTZT!