Hallo finchen, ich finde Takt ist mit das größte Thema und versuche mich darauf zu beschränken, obwohl hier schon vieles geschrieben wurde.
Ich halte grundsätzlich 3 Dinge beim Takt für ausschlaggebend: räumliches und zeitliches Gleichmaß der Schritte, Tritte , Sprünge sowie auch die Taktfrequenz, also auch die Geschwindigkeit auf die sie einander folgen. Warum diese 3 Dinge versuche ich hier zu erklären.
Wenn ich mir so meine Gedanken über den richtigen Takt mache stelle ich mir immer wieder vor, dass dieser zur Losgelassenheit und Anlehnung meines Pferdes führen sollte, also ich die Vorstellung habe, im geregelten Takt zu reiten . Nur mit diesem Ziel vor Augen ermöglicht man es meiner Meinung nach dem Pferd, seine gesamte Muskulatur im Takt ihrer natürlichen Funktion zu nutzen und im physikalischen Sinne sein individuelles Gleichmaß der Bewegungen zu finden.
Weder ein zu langsamer Gang, bei dem die Tritte zwar gleichmäßig aber in zu langem zeitlichen Abstand aufeinander folgen (es sich verhält), noch ein zu eiliger Takt, in dem die Tritte zu schnell aufeinander folgen (es eilt) führen zu diesem Ziel. Zwar kann man hier auch von Takt reden, da auch hierbei ein Gleichmaß der Schrittlänge, Trittlänge oder Galoppsprünge mit gleichem zeitlichem Abstand erfolgt, also die Forderung nach „räumliches und zeitliches Gleichmaß der Schritte, Tritte, Sprünge „ durchaus erfüllt ist, doch die Taktfrequenz also das Tempo ist mitentscheidend. Betrachten wir es so, ist taktmäßiges Gehen nicht automatisch ein fehlerfreier Gang da auch die Taktfrequenz von entscheidender Bedeutung ist. Sieht man doch viel zu oft eilende, oder sich verhaltende Pferde.
Ich fühle den natürlichen Takt meines Pferdes wenn es anfängt den Rücken aufzuwölben, seine Rückenmuskulatur unter meinem Hintern hindurch rollt, es sich dehnt und frisch aus der HH vorwärts schreitet ohne zu eilen, die gleichmäßige entspannte Nickbewegung und das tiefe Abschnauben schon während der Schrittphase. Bei den versammelnden Gangarten fühlt man es noch deutlicher da die Bewegungen schwunghafter durchs ganze Pferd und somit auch durch eine selbst gehen. Er ist hier also deutlich geregelt ohne aber an Natürlichkeit verloren zu haben. Gehe ich dabei von meinem Gefühl aus möchte ich am liebsten eine Begleitmusik zum Ritt haben, alles ist harmonisch leicht, kraftvoll und doch so still um uns herum. Natürlich verlieren wir (

hie... meist bin ich der Verursacher) den geregelten Takt auch immer wieder einmal, doch wenn man den geregelten Takt seines Pferdes gefunden hat macht das süchtig. Man sucht ihn jeden Tag wieder und wieder, hat man ihn gefunden zählt alles Andere nicht mehr. Ich spreche aber dabei nicht von Taktfehlern bei denen das räumliche u. zeitliche Gleichmaß fehlt, die merkt man sofort in jeder Lektion, in jeder Gangart auf den Punkt.
lg cavallino

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