Ich habe das hier mal überflogen und als sehr bekannt empfunden.
Das endete zu meinen Schulpferd-Benutzerinnen-Zeiten damit, dass ich, sattelfest und beherzt (das wird man mit der Zeit zwangsläufig oder wechselt den Sport...), nur noch auf bockenden, zickenden Ponies aus der Kinderreitstunde gelandet bin. Ich kann mir den Gedankengang des SBs gut vorstellen: "Heute kommt Frau E., die ist klein, wiegt nicht viel, setzt sich durch und fliegt nicht gleich runter, der geben wir mal den XY, der setzt neuerdings die Blagen ständig in den Sand." Reitstunden wurden mehr und mehr zu "Angst essen Seele auf", denn das Erlebnis war einzig und allein dahingehend, dass ich wahrscheinlich eine Karriere als Rodeo-Queen hätte starten können. So hatte ich mir Reitunterricht in Dressur und Springen bzw. später Westernreiten (NICHT Bullenreiten oder so!

) nicht vorgestellt.
Ich habe irgendwann sogar gedacht, ich kaufe mir ein Paddelboot und werde niemals wieder ein Pferd besteigen, denn das ewige Ringen um den Grundsitz auf buckelnden Bestien und die Nötigung des gewerkschaftlich organisierten Pferdes, den Hufschlag zu benutzen und sich nicht in der Mitte zur Ruhe zu setzen, waren nicht der erhoffte Reitspaß. Bevor es dazu kam, konnte ich noch wie ein Stierkämpfer den Attacken von Hufen und Zähnen ausweichen, bis ich das Viech geputzt und gesattelt hatte (vom "Dominanzproblem" und der Möglichkeit, dem Biest mal eins überzubraten für solche Übergriffe wusste ich nix, woher auch?).
Ich habe echt Beruhigungsmittel geschluckt, bevor ich zur Reitstunde gefahren bin, da habe ich endgültig gedacht, es reicht! Das kann es nun echt nicht sein. Und das MIR!
Ein letzter Versuch auf einem WE-Kurs mit diesmal vernünftigen Lehrpferden hat mich zum Weiterreiten animiert.
Letztendlich habe ich mir doch ein eigenes Pferd gekauft, das auch nicht ganz einfach zu bedienen ist, aber wenn ich mich da mit Problemen auseinandersetzen muss, mache ich das für mein Reitvergnügen und nicht für das der Teilnehmer der Kinderrreitstunde, da Pony xy wieder eingenordet ist.
Wenn das eigene Pferd so gar keine Option ist (ich dachte erst auch, das ginge nicht, geht aber doch), wie wäre es dann mit einem Wechsel des Stalls für Unterricht? Oder einem anderen Lehrpferd?
Zu allem Unglück bin ich auch noch Lehrerein (Hähä!) und erwarte für mein Geld auch Unterricht vom RL. Das heißt: keine Sprüche! Ich bin bereit zu üben und schlechte Angewohnheiten zu unterlassen, aber erwarte vom RL, dass ich erfahre, was ich tun oder lassen soll. Als berufserfahrene 40+ muss ich auch nirgendwo mehr "durch", es sei denn bei dem eigenen Pferd, wenn es denn dem angestrebten Ziel des Reitvergnügens dient. Jegliches Palaver: "Ich weiß auch nicht, was es ist, aber du machst alles ganz falsch!" gäbe es genau einmal und der RL bekäme ein Gespräch mit mir. Noch so ein Spruch = byebye RL... es gibt auch andere. Ein simples "Etwas läuft schief, ich weiß aber noch nicht was und überlege mir etwas dazu." würde genügen.
Ich empfinde mich persönlich zu alt, um noch von irgendeinem Pferd zu fliegen, wenn jemand auf Sekt aus ist, kann ich den so anschaffen, ohne vorher im Dreck zu liegen, würde das vielleicht die Sensationslust der RL abstellen?
Finchen, wenn du gerne reiten möchtest, lass es dir nicht vermiesen. Zur Not orientiere dich anderweitig.
Ich würde dir ja ne RB mit Möglichkeit zum Unterricht anbieten, aber ich glaube, Ruhrgebietsrandlage wäre nicht deine Region, oder?
Liebe Grüße
Eureka23