Ich muss jetzt auch mal jammern und meinem Frust ein wenig Luft lassen - mein Pferd treibt mich langsam in den Wahnsinn
Ich fahre mittlerweile schon mit zitternden Händen in den Stall, weil ich mich frage, was sie sich jetzt schon wieder getan hat. Wenn ich zu Hause bin, und eigentlich mal Zeit habe NICHTS zu tun oder die Zeit mit meinem Freund zu verbringen, habe ich schlechte Laune, weil ich nicht weiß, was das Pferd in der Zeit schon wieder anstellt. Mein erster Gedanke morgens ist das Pferd, also fahre ich schon morgens vor der Arbeit hin und gucke ob alles i. O. ist und kühle meistens noch die Beine. Auf der Arbeit denke ich ständig darüber nach, was ich noch machen kann, um den Heilungsverlauf optimal zu unterstützen. Es fällt mir schwer mich auf die Arbeit zu konzentrieren. Nach der Arbeit fahre ich gleich wieder gucken, ob alles ok ist. Dann fahre ich nach Hause und mach mir was zu essen und habe dann eigentlich 2 Stunden "Freizeit" bevor ich abends wieder zum Stall fahre, um zu Führen (um 18 Uhr sind mir einfach zu viele Leute da). Meistens wird aus der Freizeit aber nichts, weil ich natürlich wieder daran denke, was das Pferd wieder veranstalten könnte - ALSO ZIEHE ICH MICH UM UND FAHRE ZUM STALL
Abends denke ich dann wieder darüber nach, wie ich die Heilung unterstützen kann und komme deswegen nicht zur Ruhe und schlafe schlecht.
Ich habe das Gefühl ich bin mit einem kranken Pferd, das zurzeit ständig HIER zu rufen scheint, wenn es um Verletzungen geht echt überfordert. Ich meine die Sehnenverletzung ist wirklich nur minimal und die Prognose ist günstig aber dann kommt dies dazu und dann das und dann jenes.
Am 06.04. war z. B. der TA morgens da. Freitags hatte ich den Verband abgemacht, Samstag leichte Wassereinlagerung, sonntags das ganze Bein dick (an den Seiten und hinten an der oberflächlichen Beugesehen). Es war ein Ödem durch den Verband und eine Hautentzündung, also ein Pulver zur Entwässerung und Equi. Sonntagabend sah es schon wieder gut aus.
Donnerstag die rechte Arschbacke "aufgeschlitzt", beide vorderen Fesselgelenke aufgeschlagen, links ist ein Einschuss draus geworden.
Seit Samstag schon wieder Wassereinlagerung in beiden Hinterbeinen.
Gestern Abend war um 22:45Uhr (!!!) der TA noch da. Keine Ahnung was sie schon wieder gemacht hat aber hinten rechts: Innenseite unter dem Sprungegelenk dick und super druckempfindlich, innere Röhrbeinseite dick aber weniger Druckampfindlich, Wassereinlagerung im Fesselgelenk. Hinten links: Wassereinlagerung im Fesselgelenk, Innenseite geschwollen aber nicht empfindlich. Alles warm. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie verformt das Bein aussah

Sie bekommt jetzt erstmal 2 Tage Equi, das Bein kühle ich und bandagiere stundenweise. Einen anderen Entzündungshemmer hat sie auch noch gespritzt bekommen (i. v.). Das einzigst positive: ich sollte 5 Meter mit ihr in der Stallgase traben - absolut lahmfrei

Dienstag sollte eigentlich nochmal die Sehne geschallt werden - das fällt wohl durch die Wassereinlagerung flach, dafür wird "des Rest" dann nochmal begutachtet...
Ich muss echt sagen, ich habe größten Respekt vor jedem, der sich über Monate oder vielleicht auch Jahre intensiv um sein krankes/verletztes Pferd kümmert
ABER wie haltet ihr das aus? Dieses ständige Auf und Ab? Letzten Mittwoch dachte ich noch, dass das ja hervorragend aussieht - links die Sehnenscheide war gar nicht gefüllt, rechts nur gaaaaanz minimal, hat man nur gesehen, wenn man genau davor gehockt hat. Und jetzt bin ich schon wieder völlig fertig und hab das Gefühl es fehlt nicht mehr viel bis zum Nervenzusammenbruch
Sorry, dass es so lang geworden ist, aber ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben! Ich bin ja echt froh, dass mein Freund so viel Verständnis für mich bzw. uns hat!