Zitat:
Und ehrlich gesagt, wenn ich so über meine 35 jährige Reiterlaufbahn nachdenke, hatte ich die ersten 25 Jahre wenig Schmerzen, mein Pferd in einer Box zu halten und ihm lediglich stundenweise Auslauf zu gewähren, reiterlich haben meine Pferde auch schon meine schlechte Laune abbekommen und ich bin auch schon richtig beschissen geritten, so dass mein Pferd bestimmt keinen Spaß hatte. Daher bin ich, es sei denn es handelt sich um offensichtliche Tierquälerei, immer sehr vorsichtig, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Vielleicht denke ich heute in 10 Jahren nochmal ganz anders über mich und was ich heute tue.
Ich denke das geht uns allen so und genau darum geht es doch eigentlich.
Wir lernen jeden Tag dazu und wissen jeden Tag ein bisschen mehr.
Gerade daher finde ich die Pferdeschinderei von Profis so verwerflich. Die müssten noch viel mehr wissen als wir alle, die machen das nämlich beruflich.
Ich reagiere ja immer extrem genervt auf dieses "früher war alles besser" - natürlich gab es früher geniale Reiter, aber die gibt es heute noch. Dadurch dass reiten Breitensport geworden ist, wird vermutlich insgesamt schlechter geritten, aber auf höchstem Niveau wurde schon immer sowohl sehr gut als auch echt beschissen geritten.
Aber über die Bedürfnisse von Pferden, ihr Lernverhalten, was sie gesund hält, Krankheiten durch falsche Behandlung, Auswirkung von Ausrüstung etc. weiß man heute unendlich viel mehr als früher.
Wieso wird das im Freizeitbereich viel mehr beachtet, als bei den wirklich wertvollen Pferden die in der Öffentlichkeit stehen und das Image dieses Sports nachhaltig prägen?