Ententeich

Heute habe ich für zwei Pferdehalter die Wiesen gemulcht.

Nr1., Typ Öko-Ich-rette-die-Welt. Auf FB postete sie im Frühjahr begeistert Bilder, wie schön es alles blühen würde und was für eine vielfältige Pferdewiese sie habe. Auf Ihrer Wiese fand ich Jkk. Sie stritt erst ab, daß es auf Ihrer Wiese sowas gäbe, aber ich hatte es extra stehen gelassen, so daß wir es uns zusammen ansehen konnten. Eindeutig... . Sie ist ziemlich erschrocken, aber leider konnte ich ihr keine ökologische Bekämpfungsmethode nennen. Ich würde spritzen, und zwar flächendeckend und sofort.

Nr2, Ponyhalter Typ Zaun-drum-Pony-drauf-fertig. Herbstzeitlose in Massen. Fand sie aber nicht so schlimm, die Ponys würde das ja nicht fressen. Mit dem Heu habe sie auch noch nie Probleme gehabt. Na dann...Die war im Sommer auch etwas knatschig, als sie mir eine Wiese zum Heumachen anbot und ich dankend abgelehnt habe...

Gruß,
Pegasus

Ihr seid vermutlich zu weit weg, ansonsten könnte nr 2 die Wiese an unseren Nachbarbauern abgeben. Den stören die "schönen Krokusse" auf den Mähwiesen auch nicht

Sind Herbstzeitlose im Heu gefährlich? Ich dachte das wäre wie Hahnenfuß - auf der Weide blöd aber getrocknet ungefährlich. Nein?

Mein Stallbesi samt 100 Einstellern stört sich auch nicht im Geringsten an Hahnenfuß - steht überall in Massen - oder ich bin zu blöd und verwechsel das mit irgendwas?!

Edit: Ich dachte, gegen JKK hilft nur rechtzeitiges Ausreißen und vernichten?

Hahnenfuß macht eigentlich tatsächlich nichts wenn genug anderes auf den Weiden steht. Bei stark überweideten Weiden ist es blöd, aber sonst fressen Pferde Hahnenfuß nicht oder nur sehr wenig.

Nein...Herbstzeitlose ist getrocknet genauso giftig wie frisch. Allerdings schmecken die Blätter bitter, man kann also hoffen, daß die Pferde es aussortieren.

Hahnenfuß wird normal stehen gelassen und ist in Heu ungiftig. Wenn ich aber den Ponys nichts anderes anbiete, dann fressen die auch Hahnenfuß. Mein Nachbar ist da stolz drauf, daß seine Ponys nix stehen lassen. Die Alkaloide sind giftig für die Leber, aber mei, ein bißchen Verschnitt ist immer.

Ausreißen bei JKK verhindert die Vermehrung. Die blühende Pflanze ist aber die zweijährige Pflanze, die einjährige siehst Du so nicht. Giftig ist sie genauso. Wenn man eine JKK Pflanze auf der Weide sieht, gibt es mit Sicherheit noch zig andere. Deshalb, wenn ich bei einer meinen Wiesen den Verdacht habe, gibt des den großen Hammer von Bayer Leverkusen. Grundsätzlich sollte sich das JKK bei guter Pflege der Wiese aber nicht ansiedeln können.


Vielleicht sollte ich mal mit der Kamera durch die Gemarkung gehen udn verschiedene Bewirtschaftungsformen dokumentieren...
Gruß,
Pegasus

Ich bin in meinem alten Job am JKK schier verzweifelt. Zwei Wiesen durfte ich spritzen, bei den anderen (Naturschutzgebiet und aufgrund der Lage auch nicht mähbar) habe ich Stunde um Stunde gezogen.
Jedes verdammte Jahr, weil die Nachbarn (Milchbauern, die auf den Wiesen ihr Jungvieh stehen hatten) gar nichts gemacht haben und die gelbe Pracht jenseits des Zaunes munter vor sich hin blühte . Die Pferde fressen es zwar normalerweise nicht, aber auf meiner Weide will ich es trotzdem nicht haben.

Mein Nachfolger tut nichts mehr gegen JKK, lässt aber von drei "schwächer betroffenen" Wiesen Heu machen


Unser aktueller Stall liegt zum Glück mitten im häufig gemähten Grünland, die Nachbarwiesen sind also JKK frei.Und da auch unser SB bevor wir da einzogen immer gut gepflegt hat habe ich in zwei Jahren noch keine einzige Pflanze gefunden
Zwischen den Herbstzeitlosenwiesen und unseren Koppeln liegen ein paar 100 m und ein Waldstück, ich hoffe, das Zeug wandert nicht zu uns hoch.

Bei uns direkt wurde auch noch kein JKK gesichtet, aber unser Stallbesitzer kauft immer weniger gern Heu zu.

Die wirklich wunderschön anzuschauenden Herbstzeitlosenwiesen sind bei uns auch auf der anderen Seite des Waldes und hinter einem Bach, aber da vermehren sie sich rasch.

Herbstzeitlosen gibt es in unserer Gegend gar nicht.
JKK ist dauerthema. aber wir gehen jede woche über die weide und rupfen das aus... dadurch wird es von jahr zu jahr weniger

Hahnefuß kommt in der regel, wenn der boden zu sauer ist.... stichwort überweidung!
mal eins ist nicht schlimm, wenn die wiese gelb ist, wird es für die leber der pferde gefährlich

Ich hab da mal eine Zwischenfrage: Hab meine Wiese erst dieses Jahr übernommen. Glaube nicht, dass sie überweidet ist, aber sie stand halt jahrelang einfach nur so rum. Jetzt ist da verdammt viel Hahnenfuß drauf und auch Klee, Ampfer und all sowas, was man auf einer Pferdeweide nicht brauchen kann. Und was mach ich nun damit? Ich hab keinen eigenen Traktor oder sowas, die Wiese ist auch max. 2000 qm groß. Giftiges (bis auf den Hahnenfuß) hab ich nix gefunden, aber nächstes Jahr hätte ich gern eine "richtige" Koppel. Gibt's Tipps? Für Koppel-Anfänger bitte!

_________________
Pfeif auf den Prinzen - ich nehm den Gaul!

loretto, als erstes würde ich mal ne bodenprobe untersuchen lassen.
Hahnenfuß, sauerampfer und klee sind direkte indikatoren für zu sauren boden.
wenn du die probe bei lufa untersuchen läßt bekommst du auch eine info, was du am besten machen solltest

Bodenprobe ist immer gut, aber hast Du eine Möglichkeit, Dünger zu streuen?

Den Ampfer kannst Du mit einer Rückspritze bekämpfen, im Frühjahr spazieren gehen und jede Pflanze einzeln behandeln (mache ich auch mit mehreren Hektar...). Bei 2000 qm kann man natürlich auch mit dem Unkrautstecher die Dinger ausstechen, ist halt eine Fleißarbeit.

Im Frühjahr Kalkstickstoff 300 kg/ha bekämpft den Klee und schadet dem Hahnenfuß.

Was willst Du auf die 2000 qm stellen, Pferde? Die haben das natürlich ruck-zuck fertig. Wenn das deren einzige Weide ist, braucht man sich über die Qualität des Bewuchses auch keine Gedanken zu machen...

Gruß,
Pegasus

Natürlich will ich da Pferde drauf stellen, oder hab ich mich jetzt etwa im Forum geirrt?

Ja, es ist bitter, dass nicht jeder für seine zwei Pferd kilometerweite Wiesen zur Verfügung hat, aber ich denke, mit guter Pflege und etwas Management haben die beiden durchaus etwas davon. Sie sollen ja nicht ganztags darauf laufen und auch nicht davon leben, trotzdem hätte ich gern etwas weniger Hahnenfuss und Ampfer.

Okay, also auf jeden Fall Bodenprobe, darum werde ich also nicht herum kommen. Vielen Dank dafür schonmal!

Ich habe tatsächlich versucht, den Ampfer auszustechen, mit diversem anderen Grünzeug bin ich auch so verfahren, aber das Zeug sitzt ja mal richtig fest!
Also Rückspritze im Frühjahr, ist notiert.

Wegen Dünger: Ich hätte den halt mit der Hand ausgebracht, oder mit so einem Wägelchen, aus dem das Zeug unten raus fällt...

Aber irgendwas will ich da natürlich auch nicht verstreuen und ich geh mal davon aus, das zeigt dann die Bodenprobe, was es sein muss.

Auf jeden Fall bedanke ich mich schon mal für die Tipps!

Ach, danke, Pegasus für die Angabe mit dem Kalkstickstoff. Das macht unsere Nachbarin auch so, allerdings 2x im Jahr, weil ihre Weide so total überweidet ist. Fand ich irgendwie komisch, daher hab ich sie jetzt nicht so als die große Hilfe in der Hinsicht abgespeichert.