Bei meinem Pferd ist dieses Jahr der Wurm drin. Ich schreibe das mal alles hier runter, vielleicht hat jemand von euch noch Ideen oder findet Sachen, die ich übersehen habe oder oder oder.
Angefangen hat es eigentlich schon letztes Jahr glaube ich. Wir hatten im Frühjahr Probleme durch einen unpassenden Sattel, das Pferd wurde mehrmals osteopathisch und physiotherapeutisch behandelt (Laser-Akupunkter, MRT und Massage). Mit einem passenden Sattel brauchte es dann einige Zeit gymnastizierendes Training, aber ich war dann eigentlich sehr zufrieden und hatte auch immer ein gutes Gefühl. Aber keine Ahnung, ob das schon der Beginn des Ganzen war.
Dieses Jahr im Frühjahr gab es dann wohl einen Tritt ans Griffelbein, nicht gebrochen, aber leichte Knochenhautreizung. Pferd stand ca. 4 Wochen auf einem großen Paddock, wurde Schritt geführt. Dann war auf dem Röntgenbild nichts mehr zu sehen, Bein sah auch wieder super aus und ich habe antrainiert.
Ende Juni hatte mein Pferd einen monstermäßig entzündeten Insektenstich an der Wange, ca. in Höhe der Kauleiste. Tat ihm nicht weh, aber juckte fürchterlich und schwoll auch nicht ab - es musste 2mal Antibiotikum gespritzt werden und ich konnte wieder 1,5 Wochen nichts machen außer Schritt führen (erst dann bin ich auf die Idee gekommen, dass ein mexikanisches Reithalfter dort nicht aufliegt

).
Ende Juli stand er eines Abends plötzlich (2 Stunden nachdem ich fertig war mit reiten) in der Box und konnte seinen Kopf nicht mehr höher als ein paar cm vom Boden heben. Zufälligerweise war unsere Osteo gerade da, die ich dann schauen ließ und schnell gesagt hat, dass sie nichts machen kann, weil die Schmerzen so stark sind, da müsste erst ein Tierarzt was gegen die Schmerzen geben. Daraufhin kam an dem Abend und am darauffolgenden der Tierarzt um Schmerzmittel+Entzündungshemmer zu spritzen. Danach bekam er 7 Tage oral Phenylbutazon. Die Schmerzmittel haben relativ schnell geholfen, er hatte sich einen Nerv eingeklemmt. Auch nach Absetzen der Schmerzmittel blieb er unauffällig. Ich sollte aber auf Anweisung von TA und Osteo nicht reiten oder belasten, sondern schonen, er sollte auch nicht auf die Weide, weil dort Wallach-typisch sehr viel gespielt wird und er den Hals nicht "wild" bewegen sollte. Er hatte also wieder 2 Wochen "Paddock-Pause", wurde Schritt geführt, war jeden Abend grasen und wurde immer unzufriedener (fing an nach anderen Pferden und Menschen zu schnappen, hat seine Box umgegraben etc.).
Danach wurde er von der Osteo behandelt (das war am 09.08.) und ich habe wieder langsam angefangen, ihn am Kappzaum zu arbeiten (erst nur Schritt, dann auch nach und nach Trab und Galopp). Ich glaube so am 18./19.08. bin ich wieder etwas Schritt und Trab geritten und war dann aber eine Woche nicht da, in der er am Kappzaum gearbeitet wurde. Danach hatte ich erstmal das Gefühl es wird besser. Nicht mehr steif im Hals, "Aufrichtung" mochte er noch nicht, also ritt ich einfach v/a. Dabei war er aber sehr gut drauf, trabte schön schwungvoll und ich war guter Dinge.
Vor 2 Wochen fing er dann an am Kappzaum linke Hand mit dem Kopf zu schlagen und sich rechte Hand beim Reiten zu verwerfen. Außerdem ist er viel gestolpert. Wenn ich ihn locker hatte, hört das Stolpern auf und er fühlte sich auch gut an. Trotzdem kam die Osteo nochmal - es waren noch Nachwehen von dem eingeklemmten Nerv und zusätzlich hatte er wohl vorne einmal ne Grätsche gemacht (kann ich mir vorstellen, er hatte auch eine fette Schramme an einem Vorderbein).
Nun habe ich 3 Tage Schrittarbeit am Kappzaum gemacht, Dienstag auch im Trab gearbeitet und bin gestern drauf und wollte mal vorsichtig fühlen. Und es hat sich einfach nur schrecklich angefühlt. Klemmig, trippelig, steif... viel gemacht habe ich nicht, es wurde etwas besser mit der Zeit.
Ich weiß nicht, ob es jetzt einfach an allem zusammen liegt - die ganzen Pausen, die Sache mit dem Nerv usw. Oder ob noch was anderes ist. Der Körper hat so viele Themen zu verarbeiten. Das merke ich z.B. dadurch, dass die Haut immer wieder verrückt spielt. Er hat eine alte Narbe, die immer wieder aufgeht, wenn der Körper viel zu tun hat, Medikamente bekommen hat etc. Ich füttere gezielt Kräuter und Schwarzkümmelöl zu (kurweise) und habe auch den Eindruck, dass das hilft. Zumindest haben wir momentan keine entzündeten Stiche und auch keine wunden Stellen (trotz Fellwechsel).
Das Pferd ist 16, das ist ja auch noch kein Alter wo man jetzt sagt, das Pferd wird langsam "alt". Er fühlte sich bis nach der Pause wegen dem Insektenstich nie "alt" an. Eigentlich ist er so ein "immer locker-Pferd". Im Frühjahr ist er noch mit Vollgas A-VS gegangen und fühlte sich an wie ein 5-jähriger.
So, wer jetzt bis hier gelesen hat, hat schonmal einen Orden verdient. Vielleicht hat noch jemand ne Idee, was ich außerdem machen kann. Oder mir sagt jemand, dass das einfach alles jetzt erstmal wieder Zeit braucht.
Vielen Dank schonmal